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Peter Scheifinger, der Präsident der österreichischen Bundesingenieurkammer, haut auf den Tisch. Grund: Das Architekturstudium an der Technischen Universität Wien soll, geht es nach der Studienkommission, im Modulsystem absolviert werden, was eine strengere berufsorientierte Ausbildung bedeuteten würde.

Den ursprünglichen Plan, zwischen beiden Abschnitten ein Bakkalaureat einzuschieben, hat die Kommission inzwischen aufgegeben - offiziell wegen der notwendigen Abstimmung aller heimischen TUs. Vehementer Einspruch kam aber von der Kammer. Damit würde die Ausbildung nach unten nivelliert, so Präsident Scheifinger. "Die Faulen werden kurz studieren, aber den Anspruch erheben, vollwertige Architekten zu sein. Die anderen werden sagen: "Wozu soll ich noch ein Doktorat machen?" So wird die Ausbildung um eine Ebene zurückgestuft." Scheifinger sieht den einzigen Grund für solche überlegungen darin, "Vasallen und Leibeigene für die Wirtschaft heranzuzüchten". Die Architekten würden auseinander dividiert in jene, die im Elfenbeinturm sitzen und mit dem Zeichnen von Polierplänen nichts zu tun haben wollen, und in solche, die nur Fassaden zeichnen können. "Studienreform ja, aber wir Architekten dürfen uns nicht die Argumente aus der Hand nehmen lassen, wenn andere uns sagen wollen, was technisch machbar ist", hält Scheifinger ein flammendes Plädoyer für die universalistische Architekturausbildung. "Die ist Voraussetzung für gute Architektur."

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