Ein neutraler Berater kann als Moderator und Wegbegleiter die Übergabe in ein ruhiges Fahrwasser leiten. Klaus Kissel, Co-Geschäftsführer des ifsm-Institut für Sales & Managementberatung, gliedert den Prozess in vier Phasen:
1. Analyse: Der Berater interviewt in Vier-Augen-Gesprächen alle Beteiligten, also etwa den neuen und den scheidenden Gesellschafter sowie bei Partnerunternehmen die verbleibenden Partner. Er ermittelt deren offene und verdeckte Wünsche und Befürchtungen. Er klärt den Konfliktstatus, indem er bei den Beteiligten einen Perspektivenwechsel bewirkt. In extrem zugespitzten Situationen kann ein Ergebnis der Analyse auch die Einschätzung sein: Eine erfolgreiche Unternehmensübergabe ist nicht mehr möglich.
2. Klärung: Der Berater klärt die entstandenen Konflikte und Missverständnisse, alle Beteiligten können ihre wechselseitigen Erwartungen äußern. Gemeinsam erarbeiten sie Regeln für den Umgang miteinander und verständigen sich auf die zentralen Eckpfeiler der Übergabestrategie.
3. Planung: Der Berater plant mit den Gesellschaftern die Details für das Umsetzen der Strategie. Er bespricht mit ihnen die betrieblich notwendigen Veränderungen und entwirft einen Maßnahmenplan. Außerdem erstellt er mit ihnen einen Kommunikationsplan, wie und wann die Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Banken und sonstige Stakeholder informiert werden.
4. Umsetzung: Der Berater schafft den erforderlichen Rahmen für regelmäßiges, wechselseitiges Feedback. Gegebenenfalls müssen Strategieanpassungen und Verhaltensänderungen vorgenommen werden. Oft erfolgt in dieser Phase auch ein individuelles Führungscoaching für den »neuen« Chef sowie ein Coaching des alten Chefs, das ihn dabei unterstützt, »sein« Unternehmen loszulassen und sich zurückzunehmen.