Donnerstag, April 25, 2024

 

''Mit dem neuen Innovationszentrum schaffen wir die Grundlage, um auch in den kommenden 20 Jahren als Baustoffproduzent erfolgreich zu bleiben'', ist Baumit-Geschäftsführer Georg Bursik überzeugt. Georg Bursik, Geschäftsführer von Baumit Wopfinger, im Interview.

Er analysiert, wie wichtig Innovationen für die Baustoffbranche sind, und verrät, welchen Output er sich vom neuen Innovationszentrum erwartet.

Report: Die Baustoffindustrie gilt als eine eher traditionelle Branche. Welchen Stellenwert haben Forschung und Entwicklung?

Georg Bursik: Ohne Forschung kann man heute als Baustoffproduzent langfristig kaum erfolgreich sein. Aufgrund zahlreicher EU-Vorschriften werden die Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit und Chemikalieneinsatz immer höher. Das zwingt die Branche verstärkt zum Forschen und Entwickeln.

Report: Welche Rolle spielen Innovationen bei Baumit?

Bursik: Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, 20 % unseres Umsatzes mit Produkten zu machen, die nicht älter sind als fünf Jahre. Daher haben Innovationen bei uns einen extrem hohen Stellenwert. Gleichzeitig sehen wir an unseren Produktentwicklungen der vergangenen Jahre, wie etwa Nanopor oder Klebeanker, dass Innovationen vom Markt gut angenommen werden. Außerdem macht es schlicht und einfach mehr Spaß, Neues zu entwickeln und die Kreativität auszuspielen.

Report: Welchen Output erwarten Sie sich vom neuen Innovationszentrum?

Bursik: Wir erwarten uns, dass wir unsere Innovationsrate halten beziehungsweise sogar steigern können. Im neuen Innovationszentrum sind erstmals Nass- und Trockenlabor an einem Standort. Dadurch vereinfacht sich die Kommunikation zwischen den beiden Bereichen und Synergien lassen sich besser nutzen. In unserem Innovationszentrum wird ja die gesamte F&E für alle Baumit-Länder abgewickelt. Da uns jetzt weitaus umfangreichere Mess- und Testmöglichkeiten, wie beispielsweise unsere neuen Klimakammern, zur Verfügung stehen, können wir Produktrezepturen noch perfekter auf jedes Land abstimmen – davon profitiert die gesamte Gruppe.

Report: Wo werden die inhaltlichen Schwerpunkte des neuen Innovationszentrums liegen?

Bursik: In unseren Kernbereichen Fassaden, Putze und Estriche. Bei den Putzen haben wir einen Forschungsschwerpunkt im Bereich Gesunde Putze, wie etwa die KlimaPutze.

Report: Wann rechnet sich so ein Großprojekt? 6,5 Millionen Euro sind ja viel Geld.

Bursik: So ein Projekt rechnet sich nur, wenn hier genügend Innovationen und Ideen entstehen, die der Markt brauchen kann. Gleichzeitig ist ein Projekt dieser Größenordnung eine langfristige Investition. Wir schaffen jetzt die Grundlage, um auch in den kommenden 20 Jahren als Baustoffproduzent erfolgreich zu bleiben. Da wir glücklicherweise Teil eines Familienunternehmens sind, können wir solche längerfristigen Projekte realisieren, ohne auf den kurzfristigen Dividendenerfolg achten zu müssen.r

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