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Die Thermische Sanierung ist eine klassische Win-win-Situation. Hausbesitzer sparen Energiekosten, die Bauwirtschaft freut sich über zusätzliche Aufträge, die Umwelt über weniger CO2-Emissionen und der Finanzminister über ein gutes Geschäft.

Viel heiße Luft und eine dürre Erklärung: Leider ist bei der großen UNO-Klimakonferenz in Kopenhagen nicht mehr herausgekommen. Andererseits ist auch nicht mehr zu erwarten gewesen. Hunderte Staaten auf einen Nenner zu bringen, ist noch dazu in einem Krisenjahr nicht so leicht.
Trotzdem läuft die Zeit gegen den Klimawandel. Langfristig muss die Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius beschränkt werden – so die Absichtserklärung in Kopenhagen. Bis wann genau dieses Ziel in rechtliche Rahmenbedingungen gebracht wird, ist offen. Wenn dies nicht gelingt, wird es in Form von unvorhersehbaren Umweltkatastrophen noch hohe Kosten geben, wie man in extremen Kälte- und Hitzetagen und in Umweltkatastrophen wie Donauhochwasser sehen kann. Es wird teurer, nichts zu tun, als jetzt sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen.
Die Europäische Union will trotz des mageren Kopenhagen-Ergebnisses mit gutem Beispiel vorangehen und die klimaschädlichen CO2-Emissionen bis 2020 um mindestens 20 % im Vergleich zum Jahr 1990 reduzieren.

>> Besser thermisch sanieren als Kyoto-Strafzahlungen <<
Vor allem in Österreich besteht großer Handlungsbedarf. Unser Land hatte sich schon beim ersten Abkommen in Kyoto verpflichtet, die CO2-Emissionen um 13 % im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken – das bis 2012. Da Österreich dies nicht schaffen wird, müssen sogenannte Emissionsberechtigungen teuer zugekauft werden.
Eines der größten und nachhaltigsten Potenziale für CO2-Einsparungen ist die thermische Sanierung. Durch die Wärmedämmung von alten Häusern gibt es eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Hausbesitzer sparen Heiz- und Kühlkosten. Man darf auch nicht vergessen, dass die Wohn- und Lebensqualität steigt. Im Winter ist es angenehm warm, im Sommer wohlig kühl. Es sollte das Ziel sein, möglichst energieunabhängig ohne Schadstoffe aus Hausbrand zu sein.
Die Bauwirtschaft kann in Zeiten der Wirtschaftskrise zusätzliche Aufträge gut brauchen. Dadurch werden Arbeitsplätze erhalten, was der Volkswirtschaft und dem Staatsbudget gut tut.

>> Die beste Energie ist die, die man nicht verbraucht <<
Ich finde es sehr lobenswert, Alternativenergie zu nutzen. Trotzdem darf man nicht übersehen, dass für die Umwelt die effizienteste Energie diejenige ist, die man nicht verbraucht. Im Hausbau ist das Niedrig­energie- und Passivhausniveau. Nicht vergessen sollte man auch die hohen Kühlkosten von Glastürmen für Büro- und Wohnzwecke. Ein Umdenken in der Architektur müsste möglich sein.

>> Neues Förderpaket für thermische Sanierung ist überfällig <<
Thermische Sanierung rechnet sich schnell – vor allem ein neues Wärmedämmverbundsystem und die Dämmung der obersten Geschoßdecke. Besonders sinnvoll sind aber Förderanreize des Staates. Das Konjunkturpaket des Jahres 2009, in dem es bis zu 5.000 Euro Zusatzförderung seitens des Bundes gab, war ein voller Erfolg und für den Staat in Form der Umwegrentabilität sogar ein Geschäft. Leider waren die 50 Millionen Euro für Hausbesitzer schnell weg. Daher sehe ist es als sehr wichtig an, dieses Paket so schnell wie möglich neu aufzulegen. Von thermischer Sanierung profitieren alle!

 Peter Schmid (39) ist Eigentümer und Geschäftsführer von Austrotherm GmbH, Österreichs führendem Polystyrol-Dämmstoff-Produzenten mit Werken in Purbach und Pinkafeld. Infos: www.austrotherm.com. Weiters ist Schmid Vorstandsvorsitzender der GPH (Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum) und beschäftigt sich seit Jahren mit Fragen der Energieeffizienz.
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