Donnerstag, März 28, 2024



Der Klimawandel ist zunehmend eine globale Bedrohung. So ist Nachhaltigkeit das zentrale Stichwort unserer Zeit – auch in Unternehmen, deren Kernthema aktuell die digitale Transformation ist. Dabei ist wenigen Entscheidern bewusst, dass gerade in der Digitalisierung ein enormes Nachhaltigkeitspotenzial liegt. Laut einem Bericht des World Economic Forum können 70 Prozent der 169 Ziele für die nachhaltige Entwicklung durch digitale Technologien unterstützt werden.

Ein Kommentar von Peter Hermann, Geschäftsführer Österreich bei NetApp



Was können Unternehmen tun, um ihre Digitalisierungsprozesse mit einer nachhaltigen Unternehmenspolitik zu verbinden? Vor allem die Rechenzentren stehen bei dieser Frage im Fokus. Denn diese benötigen Unmengen an Strom und verursachen so indirekt einen hohen CO2-Ausstoß. Data-Storage-Geräte sind beispielsweise für bis zu 20 Prozent des Stromverbrauchs von Rechenzentren verantwortlich. 70 Prozent der gespeicherten Daten werden jedoch nie verwendet. Die Unternehmen haben also enorme Datenmülldeponien, die auch noch in großem Maßstab Strom verbrauchen. Um Digitalisierungsprozesse nachhaltig zu gestalten und Energie und damit Kosten zu sparen, braucht es also vor allem ein effizienteres Datenmanagement. 

Einen Anfang bilden intelligente Monitoring Tools. Diese sorgen für eine bessere Übersicht, damit Unternehmen wissen, wo, wann und wie ihre Daten gespeichert werden. Nur mit umfangreichem Monitoring können Daten auch richtig verwaltet werden. Zudem klären diese Werkzeuge über den Stromverbrauch von Daten-Arrays auf. Intelligent vernetzte Monitoring-Tools verraten damit genau, wo Energiesparpotential in den Datenprozessen des Unternehmens verlorengeht. Viele nachhaltige Maßnahmen können dabei On-Premises ergriffen werden. Wer jedoch grundlegend Nachhaltigkeit in seine Digitalisierungsprozesse einbinden möchte, kommt letztendlich um die Multicloud nicht herum. 

Hyperscaling für den Umweltschutz?
Es mag manche überraschen, aber gerade die großen Cloud-Dienstleister wie Azure, AWS und GCP sind oftmals Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Dies hat viele Gründe: Zum einen besitzen sie die schnellsten und energie-effizientesten Rechenzentren auf dem Markt. Zum anderen halten die Eigentümer ihre Rechenzentren stets auf dem neuesten Hardwarestand und garantieren rein schon aus Wettbewerbsgründen die Energieeffizienz auch in Zukunft. Zudem können sie als großer Stromabnehmer bestimmen, woher sie ihren Strom für ihre Rechenzentren bekommen. Eine Möglichkeit sind hierbei erneuerbare Energiequellen. Der überflüssige Strom wird in das allgemeine Stromnetz eingespeist. 
Klingt das alles zu gut, um wahr zu sein? Natürlich sollten Unternehmen immer auch kritisch auf allzu blumige Versprechungen der Hyperscaler schauen. Jedoch sind vorher genannte Punkte Grund genug, um den Umstieg in die Cloud ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
 
Auf nachhaltige Weise profitabler werden
Mit einer intelligenten Datenstrategie leisten Unternehmen jedoch nicht nur einen wertvollen Beitrag gegen den Klimawandel, sie werden dadurch auch profitabler. Denn weniger Datenverbrauch heißt auch weniger Energie-Kosten. Ein Aspekt, der gerade heute wichtiger denn je ist. Je effizienter Daten genutzt, gespeichert und verwaltet werden, desto mehr Einsparpotential gibt es. Wer in ein intelligentes Datenmanagement investiert, fördert also Profit und Nachhaltigkeit gleichermaßen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es mittlerweile einige Lösungen und Ansätze auf dem Markt. Neben den vorher erwähnten Monitoring-Tools existieren etwa Services für Storage- und Laufwerkseffizienz und die Möglichkeit, Daten intelligent auf kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Storage zu migrieren. Infrastruktur-Analyse-Werkzeuge geben an, wo, wann und auf welche Art Rechen- und Speicherressourcen in allen lokalen und Cloud-Umgebungen eines Unternehmens verwendet werden. Damit lauern in den Kellern der Unternehmen in Zukunft keine gierigen Stromfresser mehr.

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