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Wachstum für Software-as-a-service

Wachstum für Software-as-a-service

Konjunkturerwartungen und Österreichs Rolle im IKT-Markt waren Themen eines Diskussions- und Vortragsabends am 26. September in Wien.

In den Räumlichkeiten von Alcatel-Lucent Enterprise (ALE) im Saturn Tower unweit der UNO City wurden aktuelle Zahlen zur IKT-Branche vorgestellt. ALE-Geschäftsführer Christian Doleschal begrüßte das Fachpublikum. Veranstaltet wurde der Abend von Future Network und Con.ect Eventmanagement.

Werner Hölzl, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), gab die Eckdaten zum Stand der Konjunkturentwicklung bekannt. Fazit: Die österreichische Wirtschaft verliert etwas an Schwung und wird im Prognosezeitraum des kommenden Jahres nur mäßig wachsen. Die Schwäche der Weltwirtschaft dämpft die Export- und Industriedynamik. Weiterhin günstige Finanzierungsbedingungen, fiskalische Impulse und eine robuste Konsumnachfrage stützen hingegen die Konjunktur. Das BIP dürfte 2019 um 1,7 % und 2020 um 1,4 % zunehmen. Der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie der unsichere Ausgang der Brexit-Verhandlungen dämpfen international die Investitionsnachfrage, so Hölzl. Im Euro-Raum wird das Wachstum hingegen durch die Flaute der deutschen Exportindustrie gedämpft. Eine weltweite Rezession zeichnet sich dennoch nicht ab.

Als Wachstumsmotor ermöglicht die Digitalisierung zahlreiche Innovationen, die neue Bedürfnisse schaffen, sowie Mittel und Wege, bestehende Bedürfnisse zu erfüllen. Während die Automatisierung unmittelbar Beschäftigung ersetzt, schafft sie unter Wettbewerbsbedingungen auch die Voraussetzung für zusätzliche Nachfrage und neue Beschäftigung. Diese doppelte Wirkung der Automatisierung sei eine wesentliche Erklärung für die stabile Entwicklung des Arbeitsvolumens in den vergangenen Jahrzehnten, betont der Wirtschaftsforscher.

Markt nach Segmenten

Klaus Holzhauser von teknowlogy (vormals PAC) stellte Zahlen zum IT-Markt in Österreich vor. Die Prognose für 2019/2020 lautet für den Hardwaremarkt 2,066 Mrd. Euro Gesamtumsatz, für Business Process Outsourcing 197 Mio. Euro, für applikationsbezogene Services 1,555 Mrd. Euro und für infrastrukturbezogene Services 2,023 Mrd. Euro. Während diese Sparten mehrheitlich stabil im Vergleich zum Vorjahr performen, legt Software-as-a-Service ein starkes Wachstum um gut 31 % auf 490 Mio. Euro hin (2019: 375 Mio.). Application Software Products werden 1,032 Mrd. Euro ausmachen, Infrastructure Software and Plattforms 731 Mio Euro. Für den Gesamt-IT-Markt werden 8,094 Mrd. Euro erwartet.

»Der österreichische IT-Markt zeigt sich trotz internationaler Unsicherheiten erfreulich robust. Anders als der Nachbar Deutschland ist die Wirtschaft in Österreich breiter aufgestellt und hat eine geringere Abhängigkeit von einzelnen Branchen. Davon profitiert vor allem die IT-Branche, weil IT für alle Sektoren eine wichtige Rolle spielt«, erklärt auch Elena Ndrepepa, teknowlogy.

Der gesamte Softwaremarkt Österreichs ist zwei Mrd. Euro groß. Davon machen Microsoft 256 Mio., SAP 188 Mio., IBM 126 Mio. (2018), Oracle 81 Mio. und Hitachi 35 Mio. Umsatz. Die österreichischen Player Knapp und BMD generierten 110 Mio. beziehungsweise 30 Mio. Euro Umsatz, zählt Holzhauser auf.

Den Zahlen zufolge sind die führenden österreichischen IT-Service-Anbieter Kapsch BusinessCom mit 109 Mio. Umsatz und A1 Telekom Austria mit 78 Mio.Umsatz (2018). Der Gesamtmarkt wird von Playern wie Atos (445 Mio. Umsatz), IBM (276 Mio.), T-Systems (35 Mio.) und Accenture (99 Mio. Umsatz) dominiert.

»Im Rahmen der digitalen Transformation wird viel über neue Technologien gesprochen. Diese bergen sicherlich eine gewisse Komplexität. Aber wenn Projekte scheitern, dann nicht an der Technologie, sondern am Faktor Mensch und der mangelnden Bereitschaft zur Veränderung«, so Holzhauser. »Die einzelnen Use Cases zum Thema IoT sind breit gefächert. Allerdings sind viele Cases im Bereich der Sensordaten-Bereitstellung angesiedelt und noch wenige im Bereich neuer Geschäftsmodelle.«

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