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Leo II kann (fast) alles

An der Uni  Innsbruck ist die derzeit größte wissenschaftlich genutzte Rechneranlage Österreichs in Betrieb genommen worden.

Die Anlage verfügt über 1.008 Prozessoren mit einem Hauptspeicher von jeweils vier Gigabyte und einer Taktgeschwindigkeit von 2.5 GHz. An externem Speicherplatz stehen den Nutzerinnen und Nutzern insgesamt 32 Terabyte zur Verfügung. Der Stromverbrauch wurde von IBM auf 40 KW gesenkt, das entspricht einer Energie- und Kostenersparnis von 100.000 Euro über die gesamte Lebensdauer. Die über eine halbe Million Euro teure Anlage wurde mit Mitteln aus dem Uniinfrastrukturprogramm des Bundes finanziert. Die Universität Innsbruck konnte sich dabei mit einem interdisziplinären Konzept gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen. Getauft wurde der Supercomputer auf den Namen „Leo II“. Die Anwendungen des neuen Supercomputers reichen von kleinsten Phänomen wie in der Quantenphysik und der Molekularbiologie bis hin zu sehr großen Erscheinungen wie in der Meteorologie und Astronomie. Die Astrophysik wird etwa mit aufwendigen numerischen Simulationen die Wechselwirkung von Galaxien mit ihrer Umgebung studieren. Dabei wird die Entwicklung von mehr als 1 Milliarde Teilchen über einen Zeitraum von 9 Milliarden Jahren berechnet. Über mehrere Wochen sind über 5 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde nötig, um ein solche Simulation durchzuführen. Das sind fast 10 Trillionen Rechenschritte. Die Ergebnisse benötigen 10 Terabyte an Speicherplatz. Damit wollen die Physiker herausfinden, warum Galaxien im Laufe der Zeit ihre Form und Farbe verändern und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

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