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Ausblick: Das wird 2020 bringen

Ausblick: Das wird 2020 bringen

Der Telekom & IT Report hat führende Unternehmen eingeladen, uns ihre Einschätzungen zu Themen für das Jahr 2020 zu verraten. Eine Klammer lässt sich über alle Aussagen schließen: Die Geschwindigkeit von Veränderungen nimmt weiter zu – wichtig bleibt Vertrauen in das Know-how der Partner im Markt.

Mario Zimmermann, Country Manager Austria, Veeam Software

Normalität und Verfügbarkeit

Aus IT-Sicht gibt es grundsätzlich zwei wesentliche Trends, die sich im Jahr 2020 fortsetzen werden. Zum einen werden sich On-Premises und Public Cloud in Sachen Relevanz annähern, das heißt die Cloud wird zum »normalen« Bereitstellungsmodell. Damit verbunden sind die Themen Cyber-Security und Datenschutz, die für IT-Entscheider weiterhin zu den zentralen Sorgen im Kontext Cloud zählen. Andererseits werden Cyberbedrohungen 2020 weiter zunehmen und so müssen Organisationen sicherstellen, dass geschäftskritische Daten jederzeit zu 100 Prozent wiederhergestellt werden können. Um die Verfügbarkeit digitaler Geschäftsprozesse in diesem Fall sicherzustellen, ist eine Disaster-Recovery-Strategie und -Planung unerlässlich. Dies erfordert im ersten Schritt Investitionen in robuste Backup- und Recovery-Lösungen, mit denen Organisationen und Firmen den Schutz ihrer Daten konsequent sicherstellen und Ausfallzeiten minimieren können.


Robert Musil, Director Sales Konica Minolta Österreich

Digitale Transformation im Fokus

Die digitale Transformation verändert die Arbeitswelt kontinuierlich. 2020 wird dies noch stärker der Fall sein als schon bisher. Wir von Konica Minolta arbeiten daher täglich daran, mit unseren digitalen Innovationen den Arbeitsalltag der Menschen zu verbessern und zu optimieren. Unser Anspruch ist es, Menschen, Räume und Geräte einfach und anwenderfreundlich zusammenzubringen.

So bietet zum Beispiel der von uns entwickelte Workplace Hub eine All-In-One-IT Lösung für den vernetzten Arbeitsplatz. Großes Wertschöpfungspotenzial sehen wir bei Augmented-Reality-Lösungen: Mit der AIRe Lens Smart Glasses Brille für den Produktionsbereich und der interaktiven genARate App für den Printbereich haben wir bereits jetzt zukunftsweisende Produkte am Markt. Unser umfassendes Service-Portfolio wird auch nächstes Jahr beständig erweitert, um uns und unsere Kunden wettbewerbsfähig zu halten.


Peter Werzer, CEO bei Axians ICT Austria

Geschwindigkeit und ­Veränderung

Die Geschwindigkeit von Veränderungen in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft nimmt zu, der Faktor Time-to-market wird auch 2020 die Unternehmensstrategien prägen. Die Treiber sind Fachabteilungen – sie spüren die Marktveränderungen am stärksten. Viel Potenzial sehe ich durch Einsatz von KI, womit die nächste  Effizienzstufe in der Automatisierung von Prozessen möglich wird. Den Menschen Routinearbeit leichter zu machen und sie in ihren Entscheidungen faktenbasiert zu unterstützen, ist doch ein schöner und sinnvoller Ansatz. Für die Unternehmens-IT und IT-Dienstleister erweitert sich der Scope: Integrationsagenden enden nicht mehr an der eigenen Unternehmensgrenze, sondern spannen sich bis zum Kunden des Kunden. Digitale Transformation ist kein Technologieprojekt.

Digitale Transformation bedeutet eine Transformation der Unternehmenskultur. Dazu ist ein radikales Umdenken nötig: Abkehr vom Taylorismus und seinen überkommenen Managementprinzipien, mit denen die meisten von uns groß geworden sind. Entwicklung zu einer offenen Organisation nach den Grundsätzen »listen more, share more, include more«. Bei Axians sind wir auf diesem Weg schon recht weit. Wir reduzieren Regeln und arbeiten nach Prinzipien, die den Endzustand beschreiben, den Weg zum Ziel aber jedem selbst überlassen. Für Innovationsprojekte im Sinne von »be explorative« stellen wir 2020 ein namhaftes Budget zur Verfügung.


Markus Neumayr, Geschäftsführer Ramsauer & Stürmer

Integration und KI

Für 2020 rechnen wir mit einem starken Geschäftsjahr. Die Digitalisierung durchdringt alle Branchen und wir merken, dass durchgängige ERP-Lösungen immer stärker in den Vordergrund rücken. Unternehmen wünschen sich komplexitätsreduzierende Systeme und wollen daher weg von Insellösungen, hin zu einer integrierten Business-Software, die ein breites Spektrum an Unternehmensprozessen abbilden kann. Eine verstärkte Kundennachfrage erwarten wir im kommenden Jahr besonders im Bereich der elektronischen Verwaltung. Künstliche Intelligenz wird eines der Top-Themen bleiben. Die Einsatzmöglichkeiten von KI werden 2020 weiter zunehmen, auch der Zugang über integrierte Suchmaschinen mit Google-ähnlicher Suche in den Unternehmensdaten wird sich immer mehr durchsetzen.


Reto Pazderka, Geschäftsführer adesso Austria

Konkrete Anwendungsfälle

Neue Technologien, moderne Methoden und agiles Arbeiten bestimmen zunehmend den IT-Alltag vieler Unternehmen. Vor diesem Hintergrund das eigene Geschäft weiterzuentwickeln, zu optimieren und punktuell sogar zu transformieren, ist die große Herausforderung. An dieser Stelle treten IT-Dienstleister zukünftig noch mehr in den Fokus, denn die damit verbundene Erwartungshaltung steigt weiter. Wir erwarten, dass 2020 die Anwendungsfälle im Business der Unternehmen noch mehr in den Mittelpunkt rücken – denn Business, neue Technologien und agile Methodik innovativ zu vereinen, wird wesentlich für den Erfolg von Unternehmen sein.


Wolfgang Mayer, Country Manager Citrix Österreich

Employee Experience

Customer-Relation-Management, Customer-Experience oder Customer-Journey: Jahrelang standen der Kunde und seine Zufriedenheit im Fokus der Unternehmen. 2020 aber werden wir eine Trendwende spüren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Und das zu Recht. Denn wer es schafft, die »Employee Experience« zu verbessern, der hat nicht nur eine treue und engagierte Belegschaft. In logischer Konsequenz steigen damit auch Produktivität und eben Kundenzufriedenheit. Worum es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht? Neben harten Faktoren – wie Gehalt und Vertragsbedingungen – zählen laut aktueller Citrix-Umfrage ebenso die flexible Arbeitsgestaltung sowie die Gestaltung des Arbeitsplatzes zu absoluten Schlüsselfaktoren. Es wird also Zeit, auf die Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestmöglich einzugehen. Nicht nur Ihr Geschäftserfolg wird es Ihnen danken.


Walter Schinnerer, Fachvorstand Österreich Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG)

Zukunft in hybriden Landschaften

Die rund 250 österreichischen Mitgliedsunternehmen der DSAG haben sich vor allem die Digitalisierung bestehender Geschäftsprozesse auf die Agenda 2020 geschrieben. Ich gehe daher davon aus, dass die Anzahl der realisierten S/4HANA-Projekte bald steigt. Wenn es nach SAP geht, sollen Prozesse perspektivisch außerdem in der Cloud laufen – public oder private in einem SAP-Rechenzentrum –, und zwar als standardisierte Abläufe, ohne Modifikationen. Hier müssen wir Grenzen aufzeigen und SAP näher an die Bestandskunden bringen. Denn: Die Zukunft ist hybrid und die sich ändernden IT-Architekturen führen zu neuen Fragen, etwa bezogen auf IT-Betrieb und Datenschutz. SAP muss ihre Kunden dabei unterstützen, den Betrieb hybrider Lösungen auf- und auszubauen. Dafür braucht es einfache, attraktive und flexible Lizenzmodelle. Ein vertikales Lizenzmodell wäre wünschenswert, das bestehende Lizenzierungen für die Cloud berücksichtigt.


Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security, AIT Austrian Institute of Technology

Beherrschbarkeit von Technologie

2020 wird die voranschreitende Digitalisierung durch das Thema »Beherrschbarkeit der neuen Technologien« geprägt sein. Wie können dabei auch echte Vorteile und Produktivitätssteigerung und neue Geschäftsmodelle durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz oder auch durch die boomenden »Demokratisierungstechnologien« wie zum Beispiel Blockchain sichergestellt werden?

Zusätzlich liegt weiterhin ein Schwerpunkt auf der Schaffung höchster Sicherheitsstandards, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit für unsere digitalen Systeme. Denn schlecht designte und ohne entsprechende Begleitmaßnahmen eingesetzte neue Technik wird uns vor neue und meist auch ungeahnte Herausforderungen setzen. Mit welchen Daten werden unsere AI-Systeme trainiert? Wie werden diese getestet? Wie harmonisieren wir Safety-Anforderungen mit Sicherheitsanforderungen in unseren digitalen Steuerungssystemen und wie stellen wir Datenintegrität und echten Datenschutz für unsere immer vernetzteren digitalen Systeme sicher? Es muss klar werden, dass Digitalisierung nicht nur als eine weitere Technik im IT-Bereich abgehandelt wird, sondern maßgeblicher Teil jeder Unternehmensstrategie wird. Es ist essentiell, dass UnternehmerInnen noch mehr auf Kooperationen mit kompetenten Digitalisierungspartnern und auf Vertrauen in Know-how und digitale Technologien »made in Austria« setzen.


Gerald Haidl, CEO NEWCON

Monetarisierung von Leistungen

Mit der über eineinhalb Jahrzehnte andauernden, strategischen, kontinuierlichen Entwicklung unseres Kernprodukts »NEWCON IntegrationLayer« hatten wir stets den Fokus auf Digitalisierung – schon in Zeiten, wo der heutzutage zum Teil überstrapazierte Begriff noch gar keine große Bedeutung hatte. Unser Produkt- und Dienstleistungs-Know-how entspringt ursprünglich aus der Telko-Welt. Mittlerweile bedienen sich europaweit Konzernkunden aus den Branchen Medien, Finanz, Energie und Transport unserer Kerntechnologie. Egal ob es dabei um Herausforderungen im Bereich der »Monetarisierung« von unterschiedlichsten Leistungen geht oder darum, Unternehmensprozesse zu digitalisieren – es gibt keine technischen oder logischen Barrieren mehr, dies alles mit einer Software zu bewerkstelligen. Das Jahr 2020 wird uns diesbezüglich weitere Neukunden bescheren und bei unseren Bestandskunden spannende Geschäftsfeld-Erweiterungen auf Basis unseres »Single Point of Truth« ermöglichen.


Gero Decker, CEO und Mitgründer von Signavio



Jahr für RPA

2020 wird das entscheidende Jahr für Robotic Process Automation (RPA). Early Adopters werden es schwer haben, den Erwartungen gerecht zu werden, wenn es um Updates oder den Austausch von Softwarerobotern geht. RPA-Bots sind ein wenig wie Smartphones: Man kauft das aktuellste und beste, sieht sich aber bald mit veralteter Technologie konfrontiert, die die persönlichen oder geschäftlichen Ziele ausbremst. Signavio geht davon aus, dass Anwender ohne prozessorientierten Ansatz auf erhebliche Schwierigkeiten bei ihrem RPA-Einsatz stoßen werden. Geschäftsprozesse werden immer entscheidender für den Erfolg von RPA-Initiativen.

Last modified onDienstag, 07 Januar 2020 12:11

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