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Top 12 Innovationen 2020

Top 12 Innovationen 2020

Die Top 12 Innovationen, die Österreich 2020 bewegten.

Strom aus Schlamm

Die Wiener Hauptkläranlage in Simmering ist ein kleines Öko-Kraftwerk. Seit Juni 2020 ist eine neue Schlammbehandlungsanlage in Betrieb, die aus Klärgas Strom erzeugt – und zwar mehr, als der Betrieb selbst verbraucht. Bei der Abwasserreinigung fallen in Wien jährlich rund zwei Millionen Tonnen Klärschlamm an, der nun in 30 Meter hohen Faulbehälter zersetzt wird. Das dabei entstehende Methan wird als Energiequelle für Heizung und Warmwasser genutzt. Das innovative Verfahren entwickelten ForscherInnen der TU Wien.

 

Live-Sport

Geht es nach Roland Schmid, soll der heimische Amateur- und Nachwuchsfußball 2021 eine digitale Revolution erleben. Mit RSdigital bringt er ein Kamerasystem für Live-Streaming in die heimischen Amateur-Ligen. Eine Kamera mit sechs Linsen und automatischer Steuerung liefert eine Übertragung in HD-Qualität, über ein Analyse-Tool kann das Spiel kommentiert werden. Sponsoring- und Paywall-Angebote ermöglichen den Vereinen zusätzliche Einnahmen. Für die Saison 21/22 werden alle Vereine der Wiener Stadtliga mit dem System ausgestattet. Technologiepartner AISW ist bereits in mehreren europäischen Ländern tätig. Neben Fußball läuft der Testbetrieb in Österreich auch im Eishockey, Basketball und Handball.

 

2PP goes 3D

Ein innovatives 2-Photonen-Polymerisations-3D-Drucksystem ermöglicht die Herstellung von Polymer-Mikrobauteilen in zwölf Größenordnungen im Nano- bis Zentimeterbereich. Entwickelt wurde das Gerät von der UpNano GmbH, einem Spin-Out der TU Wien. Dank der Vielseitigkeit des Geräts konnten zahlreiche Kunden in Industrie und Forschung gewonnen werden. Ein leistungsstarker Laser, die patentierte Auflösungstechnologie und eigens entwickelte Scan-Algorithmen erfüllen höchste Anforderungen, die vor kurzem noch undenkbar schienen.

 

Apple-Auto

Die Hinweise auf ein Apple iCar haben sich zuletzt verdichtet. Gerüchten zufolge soll es 2024 Wirklichkeit werden. Rund 1.800 MitarbeiterInnen – viele von Tesla abgeworben – arbeiten an 45 Fahrzeugen für den Testbetrieb. Designer John Calkins stellte seine Vision eines möglichen Cockpits vor. Über ein 15-Zoll-Display können neben den Fahrzeugfunktionen auch Apple Music, Maps oder Apple TV+ gesteuert werden. Möglicher Partner könnte Hyundai sein.

 

Drohnenflug

 

ForscherInnen der Universität Zürich haben eine Software für Drohnen entwickelt, die sich die Orientierung im Straßenverkehr selbst beibringt und den Einsatz als Paketzusteller realistischer erscheinen lässt. Drohnen fungieren jedoch auch als Lebensretter in schwer zugänglichen Gebieten, z.B. in den Bergen oder im Meer. Der Netzbetreiber Austrian Power Grid will künftig die Hochleistungsnetze mit Drohnen überwachen, um bei Problemen rascher reagieren zu können. Ein Probeflug über 100 Kilometer entlang einer Strom­trasse von Wien ins Burgenland verlief erfolgreich.

 

Health-Tech

2020 war für die Digitalisierung des Gesundheitswesens ein Wendepunkt. Die Pandemie beschleunigte nicht nur den Einsatz von Health-Technolo­gien, sondern machte sie notwendig. Neben EKG-Messung am Handgelenk oder KI-gestützter Diagnostik werden sich auch Telemedizin, Monitoring via Gesundheits-Apps und die digitale Krankenakte durchsetzen. Die PatientInnen sind durchaus technikaffin: Jede/r Achte ließ sich bereits per Video-Sprechstunde medizinisch beraten, jede/r Zweite würde zusätzlich eine KI-gestützte Diagnose einholen.

 

Grüner Wasserstoff

Aus Sicht vieler ExpertInnen ist Wasserstoff der Schlüssel für eine wirksame Klimaschutzstrategie. Nach erfolgreichen Testeinsätzen in Antrieben für Züge, Lkw und Schiffe soll Wasserstoff nun zum Industrietreibstoff werden. Österreich zählt mit der Pilotanlage H2Future – ein gemeinsames Projekt von Voestalpine, Verbund und Siemens –  weltweit zu den Pionieren. Auch die EU-Kommission folgt einem ambitionierten Ziel: Bis 2050 soll in Europa eine vollständig grüne Wasserstoffinfrastruktur entstehen.

 

Planen mit KI

2020 war für das Startup Hex eine Achterbahn der Gefühle. Bedingt durch die Covid-Krise schlitterte das junge Software-Unternehmen in die Insolvenz, mitten im Konkursverfahren wurden die Kärntner noch mit dem Staatspreis Consulting ausgezeichnet. Das gemeinsame Projekt mit Rail Cargo Austria »hex.ai«, das Planungsprobleme in der Bahnlogistik mittels künstlicher Intelligenz löst, hatte die Jury schon zuvor überzeugt. Der Cloud-Anbieter Anexia setzte sich gegen zwölf Interessenten durch und übernahm die Anteile von Hex und das gesamte Team rund um Philipp Hungerländer – die Fortführung des Betriebs ist gesichert.

 

RoboterKöche

Die Pandemie wirkt als Technologiebeschleuniger – auch in bisher davon unberührten Bereichen. Da viele Betriebskantinen schließen mussten oder nicht mehr rund um die Uhr besetzt sein können, bereiten in chinesischen Unternehmen und Krankenhäusern inzwischen Roboter das Essen zu. Diese können einfache Gerichte wie Pizza oder die traditionellen Ramen-Nudeln zubereiten. 36 Portionen Reisauflauf sind in 15 Minuten fertig.

 

Ummadum

Mit der App ummadum wurde das Tiroler Startup AlphaHapp bekannt – mit der Idee konnte man im Herbst zwei Millionen Euro Kapital von Investoren lukrieren. Über die Plattform können User in Echtzeit Bahn- und Busverbindungen im Auge behalten und Fahrgemeinschaften bilden. Der Gamification-Ansatz belohnt FahrerInnen und MitfahrerInnen pro gefahrenem Kilometer mit Punkten, die im Handel eingelöst werden können. Im Oktober kam ein »Bike & Walk«-Feature dazu, mit dem auch der komplette Auto-Verzicht belohnt wird.

 

Digital-Labor

Automatisierte Programme zur Analyse von Unternehmensdaten liefern eine wichtige Basis für Managemententscheidungen. Digitale Lösungen ermöglichen eine zielgerichtete Potenzialanalyse – für Unternehmen, die sich infolge der Pandemie einer Restrukturierung unterziehen müssen, unerlässlich. Mittels Robotic Process Automation lassen sich u.a. Routinearbeiten und Mengenschwankungen optimieren, was die Servicequalität und die Produktivität unmittelbar verbessert.

 

Mission 2021

Mehr als eine Million Objekte spürte das Röntgenteleskop eRosita im Vorjahr auf. Das Interesse am Weltraum ist ungebrochen. Die USA, China und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) schickten Sonden zum Mars, die noch 2021 ankommen sollen. Noch größer ist der Ansturm auf den Mond: China landete bereits zum zweiten Mal; auch Russland, VAE und Indien bereiten neue Missionen vor. Japan und die USA planen den Bau einer Mondstation.

 

 

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