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»Veränderungen proaktiv einbeziehen«

»Veränderungen proaktiv einbeziehen«

Die Tätigkeit der Controller ähnelt der einer Bodenstation in der Raumfahrt. Besonders in Zeiten des Umbruchs sei deren erprobtes Instrumentarium für das Management unverzichtbar, meint Bettina Glatz-Kremsner, CFO der Casinos Austria AG.

(+) plus: Wo setzen Sie mit Steuerungsinstrumenten an?

Glatz-Kremsner: Das Management hat grundsätzlich die Aufgabe, Veränderungen proaktiv in Entscheidungen und in die Steuerung des Unternehmens mit einzubeziehen. Controlling stellt das dafür notwendige Steuerungssystem zur Verfügung, indem es den Steuerungsprozess (Zielfindung, Planung, Monitoring, Maßnahmenfindung) definiert und sicherstellt, dass alle Kostenstellenverantwortlichen diesen rollierenden Prozess nachhaltig umsetzen. Deshalb muss betriebswirtschaftliches Denken im Unternehmen flächendeckend verankert sein. Die Controller sorgen für das IT-System und die Datenbasis zur Erstellung von Planung und Berichten (z.B. Kosten- und Leistungsrechnung, Kapazitätsplanung, interne Leistungsverrechnung, Risikosteuerung, Zeitreihen von Kennzahlen).

Ein gut aufgebautes Steuerungssystem wird auch in einer Transformationsphase verlässliche Grundlagen zur Entscheidungsfindung liefern. Die Bewältigung von Veränderungen ist der Tätigkeit der Controller immanent. In Zeiten des Umbruchs sorgt deren erprobtes Instrumentarium für Kontinuität in der Entscheidungsfindung des Managements. Die Tätigkeit der Controller im Transformationsprozess ähnelt damit der einer Bodenstation in der Raumfahrt oder aber der Wirkung eines Katalysators, dessen Mitwirkung für den Ablauf eines bestimmten chemischen Prozesses Voraussetzung ist, wobei er selber aber seine Funktion unverändert beibehält.

(+) plus: Welchen Mehrwert bietet Digitalisierung?

Glatz-Kremsner: Digitalisierung ermöglicht völlig neue Produkte, Services und Geschäftsmodelle. Sie schafft eine verbesserte Customer Experience, erweitert die Distributionskanäle und macht auch die Servicierung von Nischen effizienter. Bei Nutzung eines integrierten Ansatzes und digitalisierter Prozesse sind Kostensenkungseffekte über die gesamte Wertschöpfungskette erzielbar. Das Knowledge-Management kann deutlich verbessert werden, die Einbindung der Kunden über Plattformen (»Crowd-Co-Creation«) eröffnet enorme Potenziale.

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