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Die Top 12 Persönlichkeiten

Die Top 12 Persönlichkeiten

Persönlichkeiten, die Österreich beweg(t)en.

Karin Bergmann
Die finanziellen und juristischen Querelen im traditionsreichen Haus am Ring haben 2015 noch ein Nachspiel. Wenigstens die personelle Frage ist geklärt: Karin Bergmann, zunächst nur interimistische Direktorin, wird das Burgtheater bis 2019 leiten. Mehr als zwei Jahrzehnte arbeitete die Bergarbeitertochter aus dem Ruhrpott dort schon drei Direktoren zu und gilt seither als Expertin für »schwierige Männer«. Ihr Vorgänger Matthias Hartmann, Vize-Geschäftsführerin Silvia Stantejsky und Holding-Chef Georg Springer mussten zurücktreten – um deren Anteil am Scherbenhaufen kümmern sich die Gerichte.

Josef Penninger
Bereits mit 17 fasste der Sohn einer Innviertler Bauernfamilie den Entschluss, »die Menschheit zu retten«. Einige Menschenleben werden es inzwischen schon sein, gelangen dem Genetiker und Immunologen doch bereits sensationelle Durchbrüche in der Erforschung von Osteoporose, Brustkrebs und Stammzellen. Trotz hochkarätiger Angebote aus Stanford und Harvard kehrte Josef Penninger 2002 nach Wien zurück, um das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) aufzubauen. Mit dem Wittgenstein-Preis 2014 kam das Genie mit der wirren Haarpracht dem Nobelpreis wieder ein Stückchen näher.

Gerhard Roiss
In der OMV bleibt 2015 kein Stein auf dem anderen. Mit Jahresende verließ Gas-Vorstand Hans-Peter Floren den Konzern, per 30. Juni 2015 wird auch der Vertrag von Konzernchef Gerhard Roiss vorzeitig aufgelöst. Beide lieferten einander seit Monaten einen er bitterten Machtkampf – als ob man mit Putins Poker um Gaslieferungen und dem Baustopp für die Pipeline South Stream nicht schon genug Sorgen hätte. Roiss wird ein äußerst autoritärer Führungsstil nachgesagt. Seine Nachfolge ist noch ungeklärt, den Gasbereich übernahm vorläufig Marketingvorstand Manfred Leitner.

Barbara Prammer
Die Trauerfeier vor dem Parlament kam einem Staatsbegräbnis gleich. Tausende Bürgerinnen und Bürger und zahlreiche ausländische Staatsgäste nahmen am 9. August 2014 Abschied von einer der beliebtesten Politikerinnen Österreichs. Die langjährige stellvertretende SPÖ-Vorsitzende setzte als Frauenministerin in der Regierung Klima wichtige Weichen zur Gleichstellung im Familien- und Eherecht. 2006 wurde Barbara Prammer als erste Frau zur Nationalratspräsidentin gewählt. Ihre Chancen, auch erste Bundespräsidentin zu werden, standen gut. Ihr viel zu früher Tod machte diese Hoffnung zunichte.

Karl-Heinz Strauss
2014 wird Porr-Chef Karl-Heinz Strauss in guter Erinnerung behalten. Nach der Pleite der Alpine die unangefochtene Nummer zwei im Lande, mauserte sich die Porr 2014 auch noch zum absoluten Börseliebling. Um satte 110 Prozent legte die Aktie im abgelaufenen Kalenderjahr zu. Zudem wurden die Immobilienaktivitäten abgespalten und im neuen Spin-off Porr Immobilien AG (PIAG) gebündelt. Noch im Februar 2015 soll die PIAG mit der UBM Realitätenentwicklung AG fusioniert werden.

Daniel Craig
Seit Beginn des Jahres rettet Daniel Craig in Österreich die Welt – oder wenigstens das eine oder andere Bond-Girl. Altaussee, Sölden und Obertilliach in Osttirol liefern die malerische Kulisse für diverse Verfolgungsjagden. Oscar-Preisträger Christoph Waltz mimt in dem neuen Streifen »Spectre« den Bösewicht. Im Winterdienst Ihrer Majestät steht auch die ansässige Bevölkerung. Von den Dreharbeiten profitieren Gewerbe- und Tourismusbetriebe. Viele Stammgäste mussten allerdings ausquartiert werden: Die Unterkünfte beanspruchte die Filmcrew.

Irmgard Griss
Das 394-seitige Dossier fiel vernichtend aus. Irmgard Griss ließ als Leiterin der Hypo-Untersuchungskommission keinen Zweifel an den politischen und wirtschaftlichen Verfehlungen rund um das Milliardengrab der Hypo Alpe-Adria. Für ihre konsequente Verhandlungsführung zollten Opposition und Regierung der pensionierten Präsidentin des Obersten Gerichtshofs gleichermaßen Respekt. Viele sehen Griss gar als mögliche Bundespräsidentin.

Conchita Wurst
Die Welt hat schon bessere Musik gehört, für einen Abend vereinte die Ballade »Rise Like A Phoenix« aber zumindest Europa. Mit Charme und Bart eroberte die steirische Dragqueen Conchita Wurst den Eurovision Song Contest und setzte ein kluges Statement für Toleranz und Selbstbestimmung. Auch wenn die homophoben Stimmen nicht völlig verstummt sind, klingen sie durch den Conchita-Hype doch ein wenig leiser. In Wien laufen inzwischen die Vorbereitungen für die Austragung des diesjährigen Wettsingens auf Hochtouren. Die »Königin Europas« trägt indessen unbeirrt und bescheiden ihre Botschaft um die Welt.identin.

Michael Krammer
Der Stadionneubau läuft wie geplant, so konnte sich Rapid-Wien-Präsident Michael Krammer wieder getrost seinem Brotberuf widmen. Als Ventocom-Geschäftsführer mischt er mit der neuen Hofer-Mobilfunkmarke HoT seit kurzem den Markt auf. Hofer soll Exklusivpartner im Lebensmittelhandel bleiben. In Folge plant Krammer weitere Marken in Kooperation mit Banken, Versicherungen oder Medienhäusern, ebenfalls im Funknetz von T-Mobile. Die Branche kennt Krammer wie kein anderer. Zuvor rührte der 54-jährige Wiener bei den Netzbetreibern e-Plus, max.mobil, tele.ring und Orange kräftig um. Mit dem HoT-Tarifmodell soll wieder mehr Bewegung in den Markt kommen.

Stefan Pierer
KTM-Boss Stefan Pierer hat das, was man einen Lauf nennt. Der an der Börse notierte Konzern erzielte das dritte Rekordjahr in Folge und produzierte mit dem indischen Partner Bajaj Auto mehr als 160.000 Motorräder. Vom Wirtschaftsmagazin trend wurde Pierer zum »Mann des Jahres 2014« gekürt. Der 58-jährige Steirer, heutiger Mehrheitseigentümer und Vorstandschef, hatte den Innviertler Motorradhersteller 1991 aus der Insolvenz übernommen und »zu einer der wenigen Marken mit weltweiter Bekanntheit aufgebaut«, wie es in der Begründung der Jury heißt.

Sigurd Höllinger
Als Sektionschef von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hat sich Sigurd Höllinger seinerzeit nicht viele Freunde gemacht. Das umstrittene Universitätsgesetz geht auf seine Kappe, auch das »Kaputtsparen« der Hochschulen lasten Kritiker ihm an. Entsprechend verhalten waren die Reaktionen auf seine Kür zum interimistischen Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS). Der 74-jährige Soziologe ist nach dem überraschenden Abgang von Christian Keuschnigg jedoch ohnehin nur Platzhalter. 2016 soll Christoph Badelt, Rektor der Wirtschaftsuni Wien, das Ruder übernehmen. Er soll wohl die massiven finanziellen und strukturellen Probleme des IHS richten.

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