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DAB+: Digitalradio für Datendienste

Gernor Fischer ist Geschäftsführer des Vereins Digitalradio Österreich. Gernor Fischer ist Geschäftsführer des Vereins Digitalradio Österreich. Foto: FEEI

Gernot Fischer, Geschäftsführer Digitalradio Österreich und des Privatradios Radio Technikum über den jüngsten Schub für Digitalradio in Österreich. PLUS: Link zu DAB+ Mythen.

DAB+ entwickelt sich zum zukünftigen europäischen Rundfunkstandard und ist die digitale Technologie, die der Frequenzknappheit im UKW-Bereich ein Ende setzen wird. Anders als bei der analogen Übertragung von Hörfunk werden bei der digitalen Ausstrahlung viele Programme zu einem gemeinsamen Datenstrom gebündelt und über eine gemeinsame Sendernetzinfrastruktur terrestrisch ausgestrahlt. Das spart wertvolle Ressourcen, reduziert den Energieeinsatz drastisch und kostet dem Programmanbieter nur rund ein Zehntel einer vergleichbaren UKW-Abdeckung. Darüber hinaus tragen Reflexionen in der Landschaft das digitale Signal weiter und es kann immer noch ohne Selbstauslöschungen störungsfrei decodiert werden. Für den Konsumenten bedeutet DAB+ ein sauberes, störungsfreies Hörvergnügen.

Die Kommunikationsbehörde Austria hat am 29. Juni verlautbart, dass die Ausschreibung von bis zu drei DAB+ Bedeckungen mit Anfang 2017 erfolgen wird. Das ist eine sehr gute Nachricht für die österreichische Medienlandschaft, da mit diesem Schritt österreichweit die Hörfunkvielfalt auf zirka 50 Programme an jedem Ort anwachsen könnte. Neue Spartenprogramme können entstehen, etwa Special-Interest Programme für Jazz, Klassik, Sport, Kinder, Wissenschaft und Wirtschaft.

Zusätzlich können über dieselbe Senderinfrastruktur auch Datendienste ausgestrahlt werden. Das sind im einfachsten Fall Textinformationen zum Programm, Titel und Interpret des laufenden Musiktitels oder das dazugehörige CD-Cover als Slideshow. Auch könnten Wetterkarten oder Bilder zu Werbeeinschaltungen mitgeliefert werden.

Ein bedeutender Datendienst ist die Möglichkeit, umfangreiche Verkehrsinformationen in die Fahrzeugnavigationssysteme einzuspielen. Besonders in zeitkritischen Situationen im Straßenverkehr ist Broadcast gegenüber mobilem Internet weit überlegen.

DAB+ als Sicherheitsnetz
Ein weiterer Datendienst wird als »Emergency Warning Functionality« bezeichnet und ermöglicht in Krisensituationen über Leitstellen oder staatliche Einrichtungen die Radiogeräte aus dem Standby-Betrieb zu wecken und Notfalldurchsagen in Form von mehrsprachigen Audio- und Textinformationen durchzugeben. Diese Anwendung für den Zivilschutz ist krisensicher, denn Digitalradio kennt keine Überlastung des Netzes.

Radio Technikum
Das Privatradio Radio Technikum ist vor etwas mehr als einem Jahr zeitgleich mit dem Start von Digitalradio DAB+ im Großraum Wien on-air gegangen. Nach dem ersten Jahr dieser Aufbauphase bestätigt sich bereits das innovative Konzept durch die stetig positiven Hörerfeedbacks. Der Programmschwerpunkt liegt auf technisch-naturwissenschaftliche Inhalte, die Sendungsformate sprechen eine breite Zielgruppe an. Dieses neue Wissensradio zieht mit einem ausgewählten Musikmix aus Classic Hits und Live-Konzertaufnahmen, interessanten Sendungsformaten und dem stündlichen Nachrichten- und Wetterblock immer mehr Hörer an. Das Programm soll vor allem auch bei der jungen Generation das Interesse zu technischen und naturwissenschaftlichen Berufen wecken. Es werden laufend Sendungen gemeinsam mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen, sowie Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft ausgestrahlt, die Innovationen aus der Technik beleuchten. Um klassische Werbeblöcke vermeiden zu können, setzt Radio Technikum auf Sendungspatronanzen. Die Unternehmen können sich bei zukünftigen Mitarbeitern als attraktiver Arbeitgeber positionieren.

Mehr zum Thema: www.digitalradio-oesterreich.com sowie www.radiotechnikum.at

Und hier wird mit ein paar DAB+ Mythen aufgeräumt.

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