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Kurs auf Deutschland

19 Jahre Telekom. Die Affären um dubiose Machenschaften und Geldflüsse überstand Hannes Ametsreiter unbeschadet. 19 Jahre Telekom. Die Affären um dubiose Machenschaften und Geldflüsse überstand Hannes Ametsreiter unbeschadet.

Hannes Ametsreiter verlässt die Telekom Austria und übernimmt den Chefposten bei Vodafone Deutschland. Der Marketingprofi soll das ehemals coole Image des Konzerns wieder aufpolieren.

Von Angela Heissenberger

Nächstes Jahr hätte Hannes Ametsreiter sein 20-jähriges Jubiläum bei der Telekom Austria gefeiert. Das geht sich nicht mehr aus. Ende Juli wechselt der 48-Jährige an die Spitze von Vodafone Deutschland. Der Abschied wurde ihm leicht gemacht, der mexikanische Hauptaktionär ließ bereits anklingen, auf den Österreicher gerne zu verzichten. Ametsreiter verbrachte fast seine gesamte Karriere bei der Telekom. Der Salzburger studierte Publizistik und Sportwissenschaften und absolvierte in den USA ein MBA-Studium. Er arbeitete zunächst als Brand Manager bei Procter & Gamble, bis er 1996 zur mobilkom kam. Ab 2001 leitete er als Vorstand den Bereich Marketing und Vertrieb. Den Posten als Generaldirektor, verbunden mit dubiosen Altlasten, übernahm Ametsreiter 2009 von Boris Nemsic. Wichtige Weichenstellungen wie die Fusion von Festnetz und Mobilfunk sowie die Übernahme durch América Móvil fielen in seine Ära. Bei Vodafone Deutschland, dreimal so groß wie die Telekom-Austria-Gruppe, schätzt man seine »herausragende Expertise in Marketing und Markenführung«. Die kann er gut brauchen: Der Konzern ist im Mobilfunk-Wettbewerb hinter die Deutsche Telekom zurückgefallen. Als größte Schwäche nennt der passionierte Segler seine beiden Töchter, die es »perfekt verstehen, mich um den Finger zu wickeln«. Im Abschiedsschreiben an die Mitarbeiter erklärte er, die Telekom habe zu seinem »privaten Familienglück erheblich beigetragen, da ich meine Frau Marie-Hélène hier kennenlernen durfte«.

Last modified onDienstag, 21 Juli 2015 09:45
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