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Politik, Wirtschaft, Technik - Was muss 2017 geschehen?

Politik, Wirtschaft, Technik - Was muss 2017 geschehen? Foto: Thinkstock

Der Report hat sich in der Energiewirtschaft umgehört und Branchen-VertreterInnen um ihre Meinung gebeten: »Was muss aus Ihrer Sicht geschehen, damit 2017 ein gutes Jahr für die heimische Energiebranche wird?«

Forschung und Investitionen
"2017 hat Österreich mit der Energie- und Klimastrategie die Chance, seine Rolle als Frontrunner der Energiewende zu sichern. Ziel muss sein, Sicherheit für notwendige Investitionsentscheidungen in eine fossilfreie Zukunft zu schaffen. Die Umsetzung der Pariser Klimaziele erfordert innovative, massentaugliche Energielösungen. Es gilt, das Energieforschungsbudget in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln und gezielt in Erneuerbare zu investieren. So können wir unsere Stärken in den Energie- und Umwelttechnologien ausbauen, die heimische Wertschöpfung steigern und neue Arbeitsplätze schaffen."
Theresia Vogel und Ingmar Höbarth, Geschäftsführung des Klima- und Energiefonds

Frischer Wind
"Für 2017 wünsche ich mir für ganz Europa viel frischen Wind. Was die europäische Energiepolitik derzeit an Änderungen auf den Weg bringt, gleicht mehr einer großen Flaute. Damit die Energiewende in Europa wieder Fahrt aufnehmen kann, braucht es daher frischen erneuerbaren Wind der Veränderung. In Österreich hingegen ist der Energiewendekarren regelrecht festgefahren und ein ordentlicher Sturm ist nötig, um den Reformstau beim Ökostromgesetz fortzublasen. 230 Windräder sind fertig genehmigt und warten darauf, den Wind in sauberen Strom für rund 2,5 % der österreichischen Stromversorgung umzuwandeln. Daher hoffe ich auf einen starken erneuerbaren Wind für 2017."
Stefan Moidl, Geschäftsführer IG Windkraft

Neustart 1. Jänner
"Es gibt nichts zu beschönigen. Das Jahr 2016 hat mit einem unfassbaren Desaster geendet. Die seit 2014 angekündigte kleine Reform des von der Entwicklung am Stromsektor längst überholten ehemals brauchbaren Ökostromgesetzes ist Ende November wie eine Seifenblase geplatzt. Waren die zahlreichen Reformankündigungen des Wirtschaftsministers und der New-Deal des Kanzlers, der aus der Energiebranche kommt, alles nur Makulatur? Es fragt sich, sind beide nur Marionetten ihrer sozialpartnerlichen Hintermänner und -frauen und politisch handlungsunfähig? Für 2017 gilt es nicht der vergossenen Milch nachzutrauern, sondern ernsthafte Energiepolitik als Existenzfrage zu erkennen. Start damit ist 1. Jänner 2017."
Hans Kronberger, Präsident des Bundesverband Photovoltaic Austria

Ölheizungen verbieten
"Die dringend benötigte Ökostromgesetz-Novelle muss 2017 beschlossen werden. Sie soll vor allem die Problematik der auslaufenden Tariflaufzeiten für Altanlagen lösen. Bei einem Scheitern drohen in der Biomassebranche eine Pleitewelle und ein Rückbau der Ökostromkapazitäten bei gleichzeitigen Ankündigungen der Politik, gegen den Klimawandel vorzugehen. Auch im Wärmemarkt müssen die Weichen für eine Entkarbonisierung gesetzt werden. Hierzu gilt es vordergründig, die rund 700.000 Ölheizungen in den heimischen Haushalten zu ersetzen und den Einbau neuer zu verbieten. Dass dies auf Landesebene möglich ist, hat kürzlich ein vom Umweltministerium in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten nachgewiesen."
Christoph Pfemeter, Geschäftsführer Österreichischer Biomasse-Verband

Praktikable Lösungen
"Um die Energiewende wirksam voranzutreiben, müssen praktikable, nutzerfreundliche und kurzfristig umsetzbare Lösungen auf den Markt kommen, die sich auch wirtschaftlich rechnen, um vom Kunden angenommen zu werden. Zu berücksichtigen ist dabei der Grad der Technisierung. Technische Innovationen, mit dem richtigen Maß eingesetzt, steigern den Kundennutzen, also Kostenoptimierung, Energieeffizienz und Komfort. Dabei muss berücksichtigt werden, dass ein Übermaß an Technisierung auch eine Erhöhung der Lebenszykluskosten bedeutet."
Walter Langer, Enerco

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