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Machbar: ToughGas

Derzeit ist die Nutzung von biogenen Reststoffen aufgrund der Logistik und der niedrigen Energiepreise nicht wirtschaftlich. Daher soll zunächst der Müll genutzt werden. Derzeit ist die Nutzung von biogenen Reststoffen aufgrund der Logistik und der niedrigen Energiepreise nicht wirtschaftlich. Daher soll zunächst der Müll genutzt werden.

GET entwickelt eine Vergaser-Anlage, die ungenutzte Reststoffe in hochwertiges Gas umwandeln kann. Die Anlage "ToughGas" wird speziell in kleineren Industriebetrieben zum Einsatz kommen, zum Beispiel in der Leder- oder Baustoffproduktion. Die Sondierungsphase ist abgeschlossen und war erfolgreich. Die erste Anlage kann in vier Jahren in Betrieb gehen.

Als "Vergasung" bezeichnet man die Umwandlung von festen Brennstoffen in nutzbares Gas. An dieser Technologie wird zwar schon seit Jahrzenten gearbeitet, sie ist aber aktuell nicht state-of-the-art. Dabei bietet Vergasung die Möglichkeit, hochwertiges Gas aus biogenen Reststoffen zu erzeugen, die bis dato unwirtschaftlich und umweltbelastend verbrannt werden.

Aktuell ist Vergasung aber gerade für Gaserzeuger kleiner Leistung (bis fünf MW Brennstoffwärmeleistung) nicht wirtschaftlich. Wenn die Technologie weiterentwickelt wird, hat sie großes Marktpotential für gerade diese Gaserzeuger, zum Beispiel in der Leder-, Ziegel-, Zement- oder Baustoffindustrie.

Vor diesem Hintergrund startete Richard Zweiler von der Güssing Energy Technologies (GET) das Projekt "ToughGas", bei dem ein Vergaser speziell für kleine Leistung entwickelt wird. Projekttitel: "Entwicklung eines innovativen Wirbelschichtvergasungssystems kleiner Leistung zur Erzeugung eines sauberen Produktgases aus biogenen Reststoffen".

"Die Überführung von festen in gasförmige Brennstoffe kann mit dem 'ToughGas Vergaser' insofern elegant gelöst werden, als Schadstoffe bereits im Prozess gebunden werden oder durch die Reaktionsbedingungen gar nicht erst entstehen.", erklärt Zweiler. Die Vergaser-Anlage kann vergleichsweise einfach eingebaut werden und muss seltener gewartet werden. Das macht die Investitions- und Betriebskosten interessant für kleinere Unternehmen.

Die Sondierungsphase ist inzwischen abgeschlossen und war erfolgreich. Folgende Ergebnisse wurden geliefert: Das technische Entwicklungsrisiko ist überschaubar. Nicht-technische Risiken, wie unsichere Rahmenbedingungen oder erschwerter Markteintritt, sind wesentlich höher. Und: Das "ToughGas System" ist im Vergleich zu den weltweit vorhandenen Mitbewerbern derzeit die beste Wahl.

Das Ergebnis der Sondierung ist eine klare Go-Entscheidung zur Entwicklung des "ToughGas Vergasers". Als besonders interessant stellte sich der Einsatz des Vergasers zur Nutzung von Abfallströmen oder biogenen Reststoffen heraus, die aufgrund ihrer Charakteristik nicht in Rostkesseln genutzt werden können.

Bei sichergestellter Finanzierung der weiterführenden experimentellen Entwicklung und der zeitgerechten Identifikation eines Demonstrationsstandortes kann die erste "ToughGas Anlage" in vier Jahren in Betrieb sein.

Die Projektleitung hatte Richard Zweiler von Güssing Energy Technologies (GET) inne. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit führenden Experten im Bereich Vergasung: dem Institut für Verfahrenstechnik der TU Wien und dem Europäischen Zentrum für erneuerbare Energie. Das Projekt wurde im Rahmen des Programms "Neue Energien 2020" des Klima- und Energiefonds gefördert.

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