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Bitcoin frisst die Energiewende

Bitcoin frisst die Energiewende Foto: iStock

Die Kryptowährung Bitcoin mag irgendwann die Wirtschaft revolutionieren – bis es so weit ist, trägt sie allerdings nur massiv zur Vernichtung von Energie bei.

Gold, Platin oder Kupfer aus der Erde zu gewinnen, ist eine schmutzige, mühsame und teure Angelegenheit. Bei der Schürfung der Edelmetalle wird nicht wenig Energie verbraucht. Allerdings weniger, als zum Schürfen eines weitaus flüchtigeren »Rohstoffs« nötig ist: Einer Studie des amerikanischen Oak Ridge Institute for Science and Education zufolge ist der Energieaufwand in Megajoule, um ein Bitcoin zu schürfen, größer als für die Gewinnung von Gold, Platin oder Kupfer – und zwar um das Dreifache.

Kommt die Diskussion auf die Themen Kryptowährungen oder Blockchain, scheiden sich schnell die Geis­ter: Auf der einen Seite predigen die Überzeugten vom revolutionären technologischen, wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Potenzial der neuen Technologie, auf der anderen Seite steht der große Pool an desinteressierten Skeptikern, die schon beim ersten enthusiastischen Erklärungsversuch müde abwinken.

Einer Realität können sich allerdings beide Seiten nicht verschließen: Blockchaintechnologien und dabei vor allem die populären Kryptowährungen wie Bitcoin brauchen Strom – sehr viel Strom. Nur bis Mitte des Jahres 2018 wurde für die Herstellung der Kryptowährung mehr Energie verbraucht, als zum Beispiel der europäische Staat Dänemark benötigt – und zwar für ein ganzes Jahr.

Worst case fürs Klima

Freilich: Im Zusammenhang mit dem drohenden Klimakollaps kommt es immer drauf an, woher die Energie für diese neuen Technologien denn kommt. In einer völlig auf Erneuerbare umgestellten Energiewirtschaft hätte auch steigender Energiebedarf durch Technologien wie Bitcoin keine negativen Auswirkungen auf die CO2-Bilanz. Bis diese Energiewende geschafft ist, wird es aber noch Jahrzehnte dauern; und aktuell befinden sich die Hälfte der von professionellen Bitcoin-Schürfern betriebenen Mining-Farmen in China. Der Strom, der ins Generieren der Kryptowährung fließt, kommt also zum überproportionalen Großteil direkt aus Kohlekraftwerken – der worst case fürs Klima.

Eine andere Studie im Journal Nature Climate Change kam vor kurzem zu noch drastischeren Ergebnissen: Wenn Bitcoin, wie von seinen Fans seit Jahren erhofft und prophezeit, nur in ähnlichem Ausmaß zum Massenphänomen wird, wie das bei anderen vergleichbaren Technologien der Fall war, könnte die Kryptowährung ganz allein der letzte Nagel im Sarg für das globale Klima sein. Schon bis 2033, so das düstere Fazit der Studie, könnte nur der CO2-Beitrag der Kryptowährung Bitcoin allein so gewaltig sein, dass zwei Grad globaler Klimaerwärmung unausweichlich sind.

Kritiker der Studie verweisen darauf, dass sowohl die Umstellung der Energieversorgung auf CO2-neutrale Erzeugung und Fortschritte in der IT diese Effekte abmildern würden. Eins bleibt aber gewiss: Genau in Zeiten verzweifelter Anstrengungen, den CO2-intensiven Energiehunger der Welt zu verringern, leistet sich die Welt hier eine völlig neue Industrie, die pro Jahr mehr Energie konsumiert als viele Länder. Es gab schon besseres Timing.

Sponsorhinweis:

 

When the discussion turns to cryptocurrency or blockchain issues, ghosts quickly break up: on the one hand, the believers preach the revolutionary technological, economic, and social potential of the new spy technology; on the other hand, there is a large pool of disinterested skeptics at the first enthusiastic explanation try tired tired.

 

 

Last modified onDienstag, 10 Dezember 2019 14:45
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