Donnerstag, April 25, 2024
JäN.
03

Merkmalserver – Mythen und Missverständnisse

Alle Jahre wieder lädt das Jahresende zum Ausblick auf das kommende Jahr ein. Bei einem längerfristen Blickwinkel auf die Finanzmärkte sind die strukturellen Tendenzen relevanter als die kurzfristigen Faktoren, die häufig spekulativ überzeichnet werden. Ich befasse mich dabei vor allem mit den USA, hier wird politisch und wirtschaftlich immer noch (oder erst recht wieder) der Takt geschlagen. Natürlich ist bei solchen Projektionen vorausgesetzt, dass kein „Schwarzer Schwan“ auftaucht, eines von jenen Ereignissen, die nach traditioneller Stochastik höchst unwahrscheinlich sind.

Das Ereignis, das für die Finanzmärkte zweifellos die größte und nachhaltigste Bedeutung hatte in dem auch ansonsten an Ereignissen nicht eben armen Jahr 2016, war die Wahl von Trump zum nächsten US-Präsidenten. Seitdem wird an den Finanzmärkten gewettet auf die einfache Gleichung Trump = Deregulierung + Infrastruktur-Ausgaben + Steuersenkungen. Der Dow Jones stieg sieben Wochen in Folge. Eine besonders gute Performance legten amerikanische Small Caps hin, was wohl mit Tiraden Trumps gegen Auswirkungen der Globalisierung zu erklären sein dürfte. Gemäß aktuellen Berichten könnte Trump eine Importsteuer von bis zu zehn Prozent einführen, das dürfte kleinere, lokal operierende Firmen besonders unterstützen.

 

Die „Trumponomics“ werden ohne hohe neue Staatsschulden nicht finanziert werden können. Im von den Republikanern dominierten US-Kongress dürfte das aber nicht auf Widerstand stossen. Die Fed warnt zwar, auf hohes schuldenfinanziertes Wachstum im kommenden Jahr mit bis zu drei Zinserhöhungen zu antworten. Da Fed-Chefin Yellen aber immer wieder für Investitionen in die Infrastruktur plädiert hat, erscheint das als leere Drohung. Überhaupt fokussiert die Fed die Ankurbelung der Konjunktur und nähme dabei auch ein Überschießen der Inflation inkauf. Sie wird im Zweifel das Ziel einer günstigen Finanzierung neuer Staatsschulden höher hängen als die Preisstabilität. Eine Politik der gezielten Liquiditätsverknappung ist somit unwahrscheinlich.

 

Damit spricht gegenwärtig nicht viel dagegen, dass die „Trumponomics“ umgesetzt werden. Dies dürfte in die Welt hinaus ausstrahlen. Wirtschaftspolitisch steht damit nun die Angebotsorientierung im Vordergrund, nachdem sich in den vergangenen Jahren gezeigt hatte, dass die auf Keynes basierende nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik offensichtlich nur geringe konjunkturbelebende Wirkung hat. Jetzt dürfte oben anstehen, die Investitionsbedingungen der Unternehmen zu verbessern – auch mittels höherer staatlicher Verschuldung. Daraus folgt auch, dass das in den zurückliegenden zwei Jahren beherrschende Thema „Deflationsgefahr“ (vorerst) vom Tisch ist. Basiseffekte bei Rohstoffen, insbesondere bei Öl, unterstützen das. Die Inflationserwartung nach Differenz der nominalen und realen Renditen zehnjähriger TNotes liegt gegenwärtig bei 1,9%, vor „Trump“ hatte sie bei 1,7% gelegen, Mitte September bei 1,5%.

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DEZ.
22

Aufschwung 2017

Ein Schritt vor, einer zurück! Die Konjunktur der jüngsten Zeit ist nicht so recht vom Fleck gekommen. Viele Arbeitslose, wenig Wachstum und die Stimmung bei den Akteuren ist – na sagen wir – verbesserungswürdig. Aber das ist Vergangenheit. Die Zeichen mehren sich, dass 2017 deutlich besser wird. Das wichtigste Anzeichen: Optimismus kehrt zurück, vorerst stärker bei Wirtschaftstreibenden als bei Konsumenten.

Die Veränderung beginnt mit einer Idee und die Realität folgt. Wenn Entscheider glauben, es geht bergauf, dann versetzt das Berge. Es wird wieder mehr investiert, nicht notwendigerweise am Standort Österreich, aber immerhin.

Was Österreich zusätzlich helfen sollte: Die teuren und für heimische Unternehmen schmerzhaften Sanktionen gegen Russland dürften zu Ende gehen. Die Einschränkungen haben zu einem dramatischen Einbruch geführt und Russland aus der Liste der zehn wichtigsten Handelspartner gedrängt. Eine Rückkehr steht bevor.

2017 hat Potential. Nutzen wir es!

OKT.
24

“Deleveraging? What Deleveraging?”

Auf zwei Studien wollen wir an dieser Stelle hinweisen. Zunächst ist dies eine Umfrage von Capgemini, in der IT-Abteilungen in Unternehmen optimistisch bei ihren Budgets für 2017 gestimmt sind. Im kommenden Jahr erhöhen voraussichtlich 44 % der Unternehmen in Deutschland, Österreich und Schweiz die IT-Budgets, rund 11 % sogar im zweistelligen Bereich. Kürzen müssen 2017 nur noch 16,1 % der CIOs, im Jahr zuvor waren es 21,3 %.

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DEZ.
22

Warten auf den Deal


Ich wiederhole mich nur ungern, aber auch in der Dezemberausgabe des »Energie Report« müssen wir immer noch feststellen: Angesichts der verzögerten Begutachtung und Entscheidung über die kleine Ökostromnovelle sehen wir schwarz für das Erreichen der Klimaziele in Österreich. Dass die Regenerativen nicht nur für unsere Umwelt und alle nachfolgenden Generationen, sondern auch für den Wirtschaftsstandort enorm wichtig sind, ist beinahe allen klar. Schwer verständlich ist nun, dass die Regierungskoalition das Thema nicht einhellig bei den Hörnern packt und wirkungsvolle Maßnahmen setzt. Und ja – die Elektromobilitätsinitiative ist ein guter Schritt, da unser Emissionsproblem zu einem großen Teil von Verbrennungsmotoren verursacht wird. Das hat man schon richtig gemacht. Wenn wir allerdings wirtschaftliche Perspektiven für Österreich betrachten, liegen Milliardeninvestitionen im Kraftwerksbereich brach – bei den Erneuerbaren ebenso wie effizienteren Gaskraftwerken im fossilen Bereich.

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FEB.
26

Digitalisierung auf der CeBIT 2015

Will man sich die Europäische Union als Haus vorstellen, gibt es ein Fundament, auf dem dieses Haus steht. Rüttelt man an diesem Fundament, nimmt man in Kauf, dass das Haus instabil wird und irgendwann in sich zusammenzufallen droht. Doch genau das passiert derzeit in Brüssel: Bedeutende Teile des europäischen Fundaments werden gerade Stück für Stück ausgehöhlt. Und auch Österreich spielt hier eine gewisse Rolle.

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SEP.
04

Dubiose Schlüsseldienste boomen

Das Glücksspiel ist keineswegs eine Erfindung der Moderne, sondern hat eine uralte Tradition, die weit in die Menschheitsgeschichte zurückgeht. Denn schon im Jahr 3000 v. Chr. konnten die ersten Beweise für das lange Brauchtum des Glücksspiels gefunden werden. So bietet das Glücksspiel einen mehr als 5000 Jahre alten Fundus an Erfahrungen, kulturellen Bräuchen und natürlich dem Nervenkitzel. Die heutigen Glücksspiele haben sich dabei erst mit der Zeit entwickelt und sind aus der langen Beständigkeit des Glücksspiels gewachsen. So haben damals schon echte Zocker Haus und Hof beim Würfelspiel im alten Rom verloren, obwohl das Glücksspiel damals als unrein galt und sowohl von der Kirche als auch von monarchistischen Regierungen strikt abgelehnt wurde. Vielleicht war es gerade das Verbot, welches das Glücksspiel so attraktiv gemacht hat und einen zusätzlichen Nervenkitzel verliehen hat.

Erst im 16. Jahrhundert wurde zwischen einem legalisierten und verbotenen Glücksspiel differenziert. Dies war der Beginn der Entwicklung heutiger bekannter Glücksspiele und demnach ein riesiger Fortschritt für die Glücksspielbranche. Allerdings galt es damals immer noch als Frevel, um extrem hohe Einsätze zu spielen und wurde weiterhin bestraft. Es war der Ursprung einer anerkannten gesellschaftlichen Spielkultur, welches so gar in Klöster Einzug erhielt. Das klassische Kartenspiel eines 52-blättrigen Kartendecks hat seinen Ursprung ebenfalls schon im Mittelalter. Der Ursprung liegt dabei in Indien und wurde von Zigeunern und über die Kreuzzüge in das christliche Abendland getragen. Die Entstehung von Roulette hingegen ist bis heute weiterhin ungeklärt. So streiten sich Geschichtsforscher über die ersten Beweise des Glücksspiels mit der rollenden Kugel. Es wird behauptet, dass der Ursprung auf einen umgekippten römischen Streitwagen zurückführt, der durch ein freistehendes Rad den perfekten Spieltisch für die ersten Roulette-Spiele geliefert hat.

Glücksspiel heute – die Welt der Online Casinos und Co.

Spätestens seit Napoleon hat das Glücksspiel auch in Österreich eine reiche Geschichte. Die großen Casino-Städte in Wien oder auf deutschem Boden in Wiesbaden, Baden Baden und Bad Ems waren die ersten großen Spielhallen und gelten noch heute als eine der besten Adresse für einen entspannten Casino-Abend. Dennoch hat die Branche der klassischen Casinos mittlerweile eine große Konkurrenz in Form der vielen Online-Betreiber für Casinos.



Zwar können die Online-Casinos dabei nicht mit dem einzigartigen Flair der echten Spielhallen überzeugen, jedoch verfügt das Spielangebot der Online-Casinos meistens über eine viel höhere Auswahl und täglichen Bonus-Überraschungen für seine Spieler. So finden mittlerweile immer mehr Spieler den Weg in ein Online-Casino und geben sich damit dem bequemen Glücksspiel vom heimischen Sofa hin.

Fotos: Thinkstock

JUNI
28

Dem Aktionismus zur Klimadebatte muss eine inhaltliche Auseinandersetzung folgen – sonst treten wir weiterhin am Stand!

 Österreich hat einiges zu bieten und ist deshalb nicht umsonst eins der beliebtesten Reiseziele. Pulsierende Metropolen, saftige Landschaften, jede Menge Kultur, kulinarische Köstlichkeiten, Wintersport und mehr bieten eine schier unerschöpfliche Freizeitvielfalt. Wir stellen Ihnen die besten Ausgehtipps und Wochenendtrips in Österreich vor.

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JULI
27

EuGH findet klare Worte

 Ein Kommentar von Christian Löhnert, Pre-Sales Consultant und Christian Friese, Account Manager, bei der Consol Software GmbH in München.

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DEZ.
12

Der wirtschaftliche Nutzen von UEM: Eine CIO-Checkliste

Der wirtschaftliche Nutzen von UEM: Eine CIO-Checkliste

Ein Gastbeitrag von Oliver Klünter, Matrix 42 Product Manager Mobile.

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MäRZ
22

Homeoffice vs. Cyberkriminalität

Am kommenden Mittwoch wird es aller Voraussicht einen weiteren kleinen Zinsschritt der Fed geben, nach Fed Funds Futures beträgt die Wahrscheinlichkeit hierfür fast 95%. Vor einem Jahr hatten die Aktienmärkte auf die erste Zinserhöhung seit vielen Jahren vergrätzt reagiert. Vor dem jetzigen Zinsschritt der Fed kennt der Index kein Halten.

Transport-Aktien haben seit „Trump“ zum großen Sprung angesetzt – interessanterweise startete diese Bewegung im Dow Jones Transport Index (DJT) sogar zwei Tage vor Bekanntwerden des Ergebnisses der Wahl zum nächsten US-Präsidenten. Bis heute kann der Index auf einen Zugewinn von 16% zurückblicken und hat ein frisches Allzeithoch erreicht. Seit dem Tief im März 2009 ist der DJT übrigens um den Faktor 4,4 gestiegen, der S&P 500 kommt im selben Zeitraum „nur“ auf 3,3.

 

Am Mittwoch der zurückliegenden Woche nahm der DJT wieder einen großen Schluck aus der Bullenpulle, zeitgleich beendete der S&P 500 die Pause in seiner Trump-Rally und erreichte ebenfalls ein neues Allzeithoch. Nach Dow-Theorie müssen sich DJT und der Dow Jones Industrial Average (DJI oder „der Dow“) gegenseitig bestätigen, damit eine Bewegung als stabil angesehen werden kann.

 

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JäN.
05

Wie man kostenlose Spins bei den besten Online-Casinos Österreichs bekommt​

Wie man kostenlose Spins bei den besten Online-Casinos Österreichs bekommt​

Die Start-Up-Kultur in Österreich ist auch in diesem Jahr wieder gewachsen. Dabei ist es vor allem die Stadt Wien, die auf Gründer aus ganz Österreich eine enorme Anziehung ausübt. So wurde die Stadt sogar zu einer der Top-10-Start-Up-Metropolen gewählt. Und auch laut dem Forbes Magazin ist Wien eine der sieben aufstrebenden Start-Up-Metropolen.

Doch bei all dieser Euphorie darf man nicht vergessen, dass es auch in Start-Ups zu Streitigkeiten mit Anteilseignern, Partnern oder Mitarbeitern kommen kann. Das lässt sich auch in den fünf größten Fehlern von Start-Ups nachlesen, die wir bereits an dieser Stelle zusammengestellt haben. Denn in der Regel basieren die Fehler auf unzureichender oder falscher Kommunikation oder enttäuschten Erwartungen von Angestellten.

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SEP.
07

Diese 10 Kandidaten schaffen es ins Finale für den Staatspreis Unternehmensqualität 2020

Diese 10 Kandidaten schaffen es ins Finale für den Staatspreis Unternehmensqualität 2020

Im Wirtschaftsblog der FAZ befasst sich David Kunst mit der Frage, welchen Hintergrund die beiden großen politischen Erschütterungen dieses Jahres haben. Wie der Titel „It’s the economy, stupid“ schon ahnen lässt, sieht er einen klaren ökonomischen Bezug. Nachfolgend eine Zusammenfassung des lesenswerten Beitrags.

Die Verlierer von technologischem Wandel, Globalisierung und institutionellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt hätten ihrer Unzufriedenheit Ausdruck verliehen, schreibt Kunst. Natürlich gab es Sonderfaktoren wie die Europaskepsis der Briten oder Unzulänglichkeiten von Clinton, aber ohne die starke ökonomische Polarisierung der zurückliegenden 35 Jahre wären sowohl Brexit als auch Trump kaum denkbar. Technologischer Wandel, Globalisierung, sowie die Schwächung von Arbeitnehmerrechten haben in dieser Zeitspanne genau die Wähler benachteiligt, die jetzt die politischen Erschütterungen herbeigeführt haben.

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SEP.
24

Auszeichnung für ganzheitliche Spitzenleistungen - Schadendienstleister faircheck gewinnt den Staatspreis Unternehmensqualität 2020

Auszeichnung für ganzheitliche Spitzenleistungen - Schadendienstleister faircheck gewinnt den Staatspreis Unternehmensqualität 2020

 

Unser Alltag ist digital geworden – vieles hat sich in den letzten Jahren signifikant verändert: Kaffeemaschine, Heizung und Alarmanlage regeln wir per Smartphone. Wir shoppen mobil und lassen liefern. Nicht nur Bücher und Kleidung ordern wir per Knopfdruck, auch der Supermarkt unseres Vertrauens bringt uns die bestellte Ware bis zur Tür. Wir bewegen uns in sozialen Netzwerken. Wir sind moderne, flexible Konsumenten - „always on“, immer unterwegs.

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NOV.
24

Warten auf die Novelle

Warten auf die Novelle

Seit nun drei Jahren wartet Österreich auf ein Reförmchen des Ökostromgesetzes, die kleine Ökostromnovelle.

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NOV.
24

Zukunft Wohnbau im Lichte der Pariser Klimaziele

Zukunft Wohnbau im Lichte der Pariser Klimaziele

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauchen wir eine starke Industrie mit innovativen Lösungen. Viele Ansätze liegen bereits am Tisch – was fehlt, ist deren Verbreitung und Standardisierung sowie der Mut und Wille von Politik und Bauträgern.

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NOV.
23

Kampf um die Deutungshoheit unserer Zukunft

Kampf um die Deutungshoheit unserer Zukunft

Viele wichtige Entscheidungen, die wir heute treffen, hängen davon ab, wie wir unsere Zukunft sehen. Kaufentscheidungen zum Beispiel, aber auch Wahlentscheidungen. Derzeit tobt in Europa und auch in den USA ein Kampf um die Deutungshoheit unserer Zukunft. Optimisten vs. Pessimisten. Aufbruch vs. Absturz. Anfang vs. Ende. Wer gewinnt?

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NOV.
17

Trumpland oder der falsche Film

Am Vorabend der Wahl fragt mich meine Frau, ob ich glaube, dass The Donald eine Chance hat und im Brustton der Überzeugung antworte ich: „Niemals“!

Einer der keine Muslime mehr in ein Land lassen will, das seit seiner Gründung offensiv mit Religionsfreiheit geworben hat, einer, der nicht nur Terroristen sondern gleich deren gesamte Familie umbringen lassen will, einer der Millionen Latinos deportieren will, einer der damit prahlt, Frauen sexuell zu belästigen, kann niemals Präsident der USA werden.

Wenige Stunden später war er gewählt und mein Bild von den USA auf den Kopf gestellt.

„Er ist das Spiegelbild der Amerikaner“ sagt mein Freund Tuvia Tenenbom, der gerade sein neues Buch „Allein unter Amerikaner“ bei Suhrkamp veröffentlicht hat. Ein halbes Jahr reiste er durch das Land, besuchte Indianer Reservate, Slums, Washingtoner Insiderzirkel, die Southside von Chicago, die Quaker in Philadelphia und vieles mehr. Sein Resume: Laut, angeberisch, asozial, waffennarrisch, rassistisch, ziemlich hässlich – wie der Donald halt.

Wenn mehr als die Hälfte der Amerikaner ein Monster wählen, dann sind sie montrös. Das ist die Spiegelbildtheorie von Tuvia.

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NOV.
15

Lohn- und Sozialdumping gar nicht erst auf die Baustellen lassen

Lohn- und Sozialdumping gar nicht erst auf die Baustellen lassen

Das Bestbieterprinzip kann Lohn- und Sozialdumping schon bei der Ausschreibung einen Riegel vorschieben. Ein Kommentar von Josef Muchitsch, Abgeordneter zum Nationalrat, GBH-Bundesvorsitzender.

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AUG.
22

Qualität 4.0: Digitalisierung - Qualität im Zeitalter von Industrie 4.0

Man kann die Bedeutung der Wahl Trumps zum US-Präsidenten nicht hoch genug aufhängen. Mich interessiert dabei weniger, dass die Demokraten gegen die Republikaner verloren haben. Sicher, die Demokraten stehen für eine offenere Gesellschaft. Aber in ihrer Wirtschaftspolitik sind sie „Republikanisch light“.

Es war Bill Clinton, der Ende der 1990er Jahre den Glass-Steagall-Act abgeschafft hat. Bis dahin hatte der „U.S. Banking Act“ von 1933 die Aktivitäten von Geschäftsbanken auf dem Feld des Investment-Bankings begrenzt. Clinton hat mit der Abschaffung des Gesetzes das vollendet, was unter US-Präsident Reagan ab 1984 eingeleitet wurde. Einer von Clintons Beratern, Robert Rubin, wurde danach übrigens Vorstand der Citibank, ein anderer, Larry Summers, wurde von Obama als Nationaler Wirtschaftsberater in die Regierung berufen.

 

Mit der Abschaffung des Glass-Steagall-Acts war der Weg endgültig frei für Finanz-Supermärkte mit ihren eskalierenden Bilanzhebeln und schließlich für die im Herbst 2008 platzende Kreditblase, sowie den Kollaps des Haus-Marktes, dem wichtigsten Hort des Wohlstands der amerikanischen Mittelklasse-Familien.

 

Mit der Deregulierung des Bankensystems kam die Übergewichtung des Finanzwesens richtig in Schwung. Der Anteil der Industrie am BIP ist seit 1987 von 28% auf heute 18% geschrumpft. Der Anteil des Finanz- und des damit eng verbundenen Immobiliensektors am BIP ist von ca. 14% (1987) auf 18% (2015) gewachsen (siehe hier!). Der Anteil der Gewinne der US-Finanz-Unternehmen am BIP hat sich seit 1999 um 90% verbessert (seit 1969 um 168%), der der nicht-Finanz-Unternehmen um 59% (seit 1969 um 14%). Der Anteil der Löhne und Gehälter am BIP ist seit 1969 von 50% über 46% in 1999 auf aktuell 44% zurückgegangen. Die Transferzahlungen haben im selben Zeitraum von 6% auf 15% zugenommen.

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MäRZ
17

BIM-Tagebuch: Viele Köche verderben den Brei

BIM-Tagebuch: Viele Köche verderben den Brei

Der S&P 500 hat nun eine Verlustserie von neun Tagen markiert. Das gab es zuletzt vor mehr als 35 Jahren und seit 1928 nur insgesamt 14 mal. Der Index hat seit Mitte August, als er ein neues Allzeithoch erreichte, bis gestern zum Handelsschluss rund 5% verloren. Allgemein wird die Unsicherheit hinsichtlich des Ausgangs der US-Präsidentschaftswahl als Grund angegeben. Clinton scheint zwar an Wall Street geliebt zu werden, nicht jedoch an main street. Zuletzt ist ihr Vorsprung in den Umfragen deutlich gesunken.

Der S&P 500 hatte sich zwischen Mitte Juli und Anfang September in einer engen Handelsspanne zwischen 2157 und 2191 aufgehalten. In der zweiten Hälfte September begann ein nervöses Bemühen, sich darin erneut zu etablieren. Das scheiterte am 11. Oktober, von da an versuchte der Index, sich wenigstens über dem Pegel von 2130 zu halten, dem vormaligen Allzeithoch. Am 1. November gelang auch das nicht mehr, aktuell notiert der Index bei 2085 – mit ausgeprägtem oberen Docht an einer vom März 2009 herrührenden Aufwärtslinie. Kurzfristig stehen die Chancen nicht schlecht, dass es zu einer Gegenbewegung kommt, wobei 2100, 2120, auch 2130 erste Ziele wären (Chartquelle).

 

 

Die Unsicherheit hinsichtlich des Ausgangs der Wahl mag zwar der Anlass dafür sein, Geld vom Tisch zu nehmen. Aber die technische Schwäche im S&P 500 besteht auf jeden Fall mindestens seit Anfang Oktober. Damals führte Clinton in Umfragen noch deutlich. Sie steht als Garant für „weiter so“, Trump erscheint unberechenbar. Die Börsen mögen Unsicherheit nicht und so wird die sinkende Wahrscheinlichkeit, dass sie die Wahl gewinnt, eben verkauft. Heißt es.

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