Freitag, April 19, 2024
MäRZ
01

Steuergeld muss im Land bleiben

Amerika-Urlauber sollten vorsichtig sein: Verkehrskontrollen sind kein Spaß und jede abrupte Bewegung ist lebensgefährlich …

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SEP.
15

Das Ende einer Vision?

Für »unser« Aussehen haben wir bei allen Leserbefragungen immer besonders gute Noten bekommen. Report (+) PLUS ist grafisch in der Welt der Wirtschaftspublikationen eine Ausnahmeerscheinung, und um das zu bleiben, haben wir uns zu einem Redesign entschlossen.

Das Gute noch besser zu machen ist das Ziel, und dass dies gelingt, kann man am neuen Heft im neuen Kleid sehen. Aber die Form ist natürlich nur ein Teil des Erfolgs – wesentlich bleibt der Inhalt, und da haben wir selbstkritisch erkannt, dass die klare Positionierung, die wir uns vorgenommen haben, an Ecken und Kanten verloren hat. Jetzt schärfen wir nach. Nicht die Zahlen, sondern die Menschen, die die Zahlen machen – darauf wollen wir uns noch stärker konzentrieren. Denn jede Bilanz macht in Ziffern ablesbar, was kreative, intuitive, disziplinierte und organisierte Menschen miteinander erarbeiten.

Der Mensch ist der bei weitem wichtigste Faktor im Wirtschaftsleben. Sich mit ihm auseinanderzusetzen, ist die journalistisch lohnendste Aufgabe. Spannender Lesestoff ist garantiert. Ehrenwort!

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JUNI
07

Schieflage der Nation

Zur Lage der Nation sprach der Vizekanzler Michael Spindelegger – und er tat so, als sei seine Partei in den vergangenen Jahren erfolglosen Regierens nicht dabeigewesen und provozierte damit eine Antwort, die Matthias Strolz, Ex-ÖVP-Mann und Parteigründer der NEOS, im Palmenhaus in Wien gab. Die »Schieflage der Nation« sei verursacht durch Rot und Schwarz und ihre Lobbys aus Beamten, Bauern, Pensionisten und Eisenbahnern. Österreich sei der Nationalpark Hohe Steuern, den die Altparteien zulasten der Steuerzahler und zugunsten ihrer eigenen Klientel errichtet hätten.
Die NEOS sind eine sympathische Truppe und Matthias Strolz einer, der schon an der ÖH gelernt hat, wie politische Umsetzung funktioniert.

Bei den Wahlen im September treten mit dem Team Stronach und den  NEOS zwei neue Gruppierungen an. Die einen haben das Geld und den populistischen Instinkt des Magna-Gründers, aber kein Team dahinter – die anderen haben ein Team, aber kein Geld. Das ist wirklich schade, denn Österreich braucht dringend Erneuerung. SPÖVP haben abgewirtschaftet, sind personell und inhaltlich ausgelaugt und hätten sich nach 70 Jahren des Regierens eine Ruhepause verdient – auf der Oppositionsbank. Man wird ja noch träumen dürfen ...

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JäN.
23

Die Diktatur der Pensionisten, oder: Alles muss bleiben, wie es ist − und die Jungen sollen’s zahlen ...

 

Die Diktatur der Pensionisten, oder: Alles muss bleiben, wie es ist − und die Jungen sollen’s zahlen ...

Die Politik setzt seit ewigen Zeiten auf die Vergesslichkeit der Wähler, aber neuerdings geht sie davon aus: Herr und Frau Österreicher leiden an totaler Demenz.

Das Ergebnis der ultimativ verlogenen Volksabstimmung zur Wehrpflicht ist kaum verkündet, schon treten jene, die für die Beibehaltung des Status quo viele Argumente verwendet haben, die die Gesetze der Logik außer Kraft setzen – zum Beispiel, dass wir den Wehrdienst bräuchten, um die Zivildiener nicht zu verlieren –, dafür ein, dass der Verteidigungsetat deutlich erhöht wird und dass aus dem Wehrdienst eine Art Jugendlager mit Entertainment-Charakter wird.

 Wir wissen zwar immer noch nicht, warum wir den Dienst für alle brauchen, aber mehr Spaß soll er machen!”, das ist jetzt die Devise, die alle zur Verzweiflung bringt, die noch nicht aufgegeben haben, Vernunft im öffentlichen Diskurs zu suchen.

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APR.
29

Zu wenig, zu spät

Die mediale Dramatisierung war perfekt. In den Morgenstunden des 1. Jänner 2013 beschloss der US-Senat einen Kompromissvorschlag und die Presse tat so, als handelte es sich um einen Meilenstein – dabei war es bestenfalls eine kleine Zwischenepisode auf dem Weg zum nächsten Showdown.

Bilanztechnische Tricks: Denn Finanzminister Timothy Geithner eröffnete das neue Jahr mit der Ansage, dass die vor 500 Tagen erhöhte Schuldendecke nun wieder erreicht sei. Mit bilanztechnischen Tricks könne er die Zahlungsunfähigkeit noch um zwei Monate hinausschieben, aber dann sei man endgültig am Plafond angekommen und der Kongress müsse erneut eine Erhöhung der Schuldenobergrenze beschließen. Dann geht dieses Theater wieder von vorne los. Präsident Obama wird wie immer bis zum letzten Augenblichk warten, zuvor wird von einen Grossen Wurf gefaselt werden und letztlich landet man wieder bei endlosen Sitzungen und schrägen Kompromissen in letzter Sekunde.

Zur Erinnerung: Als vor 500 Tage das letzte Mal die Schuldenobergrenze erhöht wurde, gelang dies nur, weil ein Automatismus beschlossen wurde. Wenn bis Ende 2012 nicht eine Lösung gefunden sei, so sollten automatisch drastische Maßnahmen einsetzen, die gleichermaßen Steuern erhöhen und Ausgaben senken. Die 500 Tage sind verstrichen, kein Komitee, keine Expertengruppe, keine Verhandlungsrunde brachte irgendein Ergebnis.

Jetzt inszenierte man dieses ganze Verhandlungstheater, um die Folgen der eigenen Untätigkeit abzumildern. Es gibt Steuererhöhungen, aber nur für wenige Reiche, gleichzeitig werden Ausgabensenkungen ausgesetzt und neue Förderprogramme beschlossen.

Am fundamentalen Problem ändert sich nichts: Die USA sind mit 100%des BIP verschuldet und von jedem Dollar, den sie ausgeben, borgen sie 40 Cent aus.

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APR.
29

Cisco: vereinfachte Netzwerkanbindung an Google Cloud Services

Nach dem katastrophalen Hurrikan an der US-Ostküste sind immer noch 40.000 Menschen obdachlos. Eine Welle privater Hilfsmaßnahmen rollt an.

Der katastrophale Hurrikan Sandy hat die bevölkerungsreichste Gegend der USA schwer in Mitleidenschaft gezogen. Mindestens 113 Tote, Zehntausende obdachlos und Hunderttausende noch immer ohne Strom. 217.000 Menschen haben in der Zwischenzeit um staatliche Hilfe angesucht, aber es wäre nicht Amerika, wenn man das Aufräumen der Obrigkeit überließe. Eine Welle von privaten Hilfsaktionen ist angelaufen und viele laufen über die lokal gut organisierten Kirchen, reichen aber weit darüber hinaus. An der Westerly Road Church hat Mary McCormack die Koordination übernommen. »Wer Wintermäntel, Pullover, Handschuhe, Schals und Schuhe hat, aus denen er herausgewachsen ist, sollte sie spenden«, schreibt sie an ihre Gemeinde. »Aber wir nehmen natürlich auch Neues.«

Die Familie Dillon in Red Bank, New Jersey, hat ihr Haus verloren und Freunde setzen auf eine Katastrophenhilfe der besonderen Art. Sie laden zu einem Gong Fu, einer chinesischen Zeremonie mit außergewöhnlichen Tees, die ein Bekannter jetzt aus Shanghai mitgebracht hat. »Kommt und wärmt euch auf«, heißt es in der Einladung, und: »Bringt eure Scheckbücher mit. Die Dillons brauchen Unterstützung.«
Auch die Occupy-Bewegung liefert ein kräftiges Lebenszeichen und selbst New Yorks Bürgermeister, der die Protestbewegung an der Wall Street vor einem Jahr polizeilich auflösen ließ, fand freundliche Worte. »Occupy Sandy« hat in Red Hook eine Suppenküche aufgezogen, Hungrige versorgt und geholfen, wo Hilfe gebraucht wurde. Glenn Nisall war tagelang von der Außenwelt abgeschnitten und als er seine Erstversorger fragte, von welcher Organisation sie seien, staunte er nicht schlecht: »Occupy?«, fragte er. »Ihr meint Occupy Wallstreet?« Er konnte es zuerst gar nicht glauben, ehe er meinte: »Das ist super! Ich bin nämlich einer der 99 Prozent.«
Vor der Zentrale am Zuccotti Park steht ein handgeschriebenes Schild: »Wo die Behörden versagten, war Occupy Sandy zur Stelle.« Systemkritik einmal ganz anders.

Während Bruce Springsteen, der selbst an der völlig devastierten Küs­te lebende Sänger, und viele seiner Kollegen mit ihren Benefizkonzerten dazu beitragen, dass der materielle Schaden gutgemacht wird, sorgt sich Barry Drogin um ein ganz anderes Problem: Er hat eine Gruppe für vom Hurrikan Traumatisierte eingerichtet: »Wer im West Village lebt und über seine Erfahrungen mit dem Hurrikan reden will, ist eingeladen«, heißt es da auf einem Zettel, den er mit Klebeband an einem U-Bahn-Abgang angebracht hat. Auf seiner Webseite hat Drogin seine Tipps für den Notfall zusammengetragen und an erster Stelle steht: »Hilf dir selbst!«, an zweiter: »Reduzier den Stress« und an dritter: »Im Katastrophenfall vertrau nur auf Informationen aus wirklich zuverlässigen Quellen.« Die New Yorker Behörden, das Rote Kreuz und Christine Quinn, die Sprecherin des Rathauses, gehören laut Drogin nicht dazu.
Auch für alle, denen zu wenig ist, was Barry Drogin tut, hat er einen Tipp zur Hand: »Organisier deine eigene Gruppe!«

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FEB.
19

Ich starte meine eigene Pfarre....

Ich starte meine eigene Pfarre, sagte der Theologiestudent aus Princeton und sein europäischer Gesprächspartner ertappte sich beim Kaiser Ferdinandśchen-Gedanken: „Ja, darf er des....“

Es ist ein Rätsel, dass mir das In-den-USA-Sein täglich aufgibt. Die Amis sind uns so ähnlich aber gleichzeitig sind sie doch so völlig anders und ich hechle diesem Unterschied nach und versuche ihn bei jeder Gelegenheit festzumachen. Manchmal ist es wie in einem Selbsterfahrungsseminar und ich ertappe mich bei Gedanken, die so schockierend Wienerisch sind und mich hin stoßen auf die Andersartigkeit.

Zu Silvester war ich mit meiner Familie bei einem Theologieseminaristen, seiner Frau und seinen reizenden drei Töchtern eingeladen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, eigentlich ist der angehende Theologe Opernsänger, ein Tenor, der die großen Rollen von Mozart bis Pucchini in den besten Häusern dieser Welt gesungen hat. In Pennsylvania, in einer sehr religiösen Farmerfamilie aufgewachsen, fühlte er sich immer als christlicher Missionar, der bisher seine Botschaft mit seinem Gesang verbreitete.

Es war Silvester und irgendwann kam die Frage nach den Pläne für die Zukunft und Tim antwortete: „Ich gründe meine eigene Pfarre.“ Als er das sagte, schoss ein Gedanke durch meinen Kopf, bei dem ich mich sofort sehr alt fühlte: „Ja, darf er das...“ Es war irgenwie ein Ferdinandścher Reflex, der in mir als Österreicher eingepflanzt ist, der mich denken ließ, dass ein derartiger Schritt – eine eigene Pfarre zu gründen – ja irgendwie von der Obrigkeit sanktioniert sein müsse. Nicht in den USA, das erklärte mir Tim gleich, indem er seine Idee wie einen Businessplan präsentierte. Ein wesentliches Kriterium für ihn war, dass seine neue Pfarre nicht zu nahe an der alten, an jener, wo er bisher mitgearbeitet hatte, sein dürfe. Er wolle nicht, dass sein neues Unterfangen als Konkurrenz empfunden werde. Denn schließlich verbinde ihn viel mit der Westerly Road Church, die ja auch eine höchst eigene Entstehungsgeschichte hatte: Drei kinderlose Geschwister hatten sich irgendwann von einem netten Aktienhändler einreden lassen, sich an einem Fonds zu beteiligen. Sie kauften die Papiere, zahlten ein und dann vergaßen sie die Geschichte. Jahr für Jahr kamen per Post die aktuellen Abrechnungen, die sie sich nicht einmal anschauten. Meist landeten die Briefe ungeöffnet in der Rundablage. Es vergingen dreißig Jahre ehe die Neugierde siegte und sie doch nachschauten und feststellten: Ihre Fondsanteile waren ein Vermögen wert, ein Vermögen, das ihnen bisher nicht abgegangen war und das sie auch in Zukunft nicht für sich in Anspruch nehmen wollten. In der Kirche, in die sie bisher gingen aber, fühlten sie sich nicht mehr wohl und entschlossen sich, mit dem Geld kurzerhand eine eigene zu gründen. Sie bestellten bei einem Baumeister eine Fertigteilgebäude, das ließen sie in der Westerly Road aufstellen. Dann schrieben sie die Stelle des Pastor aus und beauftragten ihn damit, eine Gemeinde aufzubauen.

Jeder kann seine Kirche gründen, jeder darf das, auch Tim. In ein, zwei Jahren öffnet er die Tore, verbreitet seine Botschaft, hofft, dass viele Schäfchen kommen, denen er spirituell etwas geben kann und die umgekehrt für seinen Dienst zu zahlen bereit sind. Denn man fragt keine Obrigkeit und solange man die Rechnungen zahlen kann, braucht man sie auch nicht.

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JäN.
12

Mitt Romney in der Stadt

Die Vorwahlen der Republikaner steuern auf ein mögerweise vorzeitiges Finale zu. Mitt Romney, der ehemalige Gouverneur von Massachusetts, kann mit einem Sieg in South Carolina die Weichen in seine Richtung stellen.

Während für Newt Gingrich, Rick Santorum und Rick Perry der Palemetto-Staat die letzte Station sein könnte. Es ist also Zeit die Samthandschuhe abzulegen. Im Falle von Newt Gingrich meinen  Kommentatoren der Washington Post sogar, er habe eine Atombombe geworfen.

Eine ihm nahestehende Organisation hat auf der Webseite www.kingofbain.com ein Wahlvideo veröffentlicht, das womöglich in die Geschichte eingehen wird. Gingrich setzt damit neue Standards im Bereich der Negativwerbung. Das 28-Minuten-Video ist absolut sehenswert. Selten ist ein Kandidat so entlarvt worden. Hier das Video:

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NOV.
24

Princeton das Schulparadies

Seit September besucht meine Tochter die John Witherspoon Middle School und mein Sohn die Princeton High School in New Jersey, und ich bin erstaunt, wie sich meine Kinder in diesem Umfeld entwickeln. David, der 15-Jährige, erzählt mir, das er in Mathematik im Moment 94 Prozent aller möglichen Punkte erreicht habe. »Aber wenn ich diese Hausübung noch mache, dann hab ich 100 Prozent.« Zunächst habe ich meinen Ohren nicht getraut, zu deutlich hatte ich seine Reaktion in Erinnerung, wenn ich ihn auf ein »Genügend« in einer Schularbeit im Wiener Wasa-Gymnasium angesprochen habe. »Papa, was willst du, es ist eh ein Vierer.« Wenn er dann mit lauter Vierern durch das Schuljahr gerutscht ist, schleuderte er mir den Satz abgewandelt entgegen. »Papa, was willst du, ich bin eh durch.«</p>
<p>Ein Jahr später kommt der selbe junge Mann zu mir, berichtet von einem Ergebnis, das er in einer fremden Sprache, in einem fremden Land, in einem völlig neuen System erreicht, und zeigt den Ehrgeiz, nicht nur die Bestnote, sondern die Bestnote mit der Maximalzahl an Punkten zu erreichen.</p>
<p>Was ist passiert? Den Unterschied machen Lehrer wie Mark Shelley, er unterrichtet meinen Sohn in Geschichte und er hat mir – und allen anderen Eltern – seit Schulbeginn 28 Mails geschickt. In jedem beschreibt er die Aufgaben und die Projekte, die in den nächsten Tagen und Wochen zu erledigen sind, er erinnert an Hausaufgaben, die noch nicht&nbsp; abgegeben wurden, und immer wieder betont er, wie viel Freude es ihm macht, meinen Sohn in seiner Klasse zu haben. »Mit diesen Kindern zu arbeiten macht Freude«, schreibt er. Mark investiert Zeit, um die Eltern im Detail zu informieren, was die Kinder gerade lernen, er motiviert, und er zeigt, Lernen macht Spaß!</p>
<p>Die Ansage wirkt.</p>
<p>Als ich jetzt Anfang Jänner in Princeton aufgebrochen bin, um nach Wien zu fliegen, fragt mich meine 13-Jährige, die noch vor wenigen Monaten gezittert hat, ob sie den Umstieg wohl schaffen würde: »Gell Papa, wir müssen nicht nach Österreich zurück.« Als ich nachfrage, warum sie denn in den USA bleiben wolle, antwortet sie: »Weil mir die Schule so gut gefällt.« Was anders sei als im Wiener Musikgymnasium, will ich wissen: »Hier werde ich viel mehr gelobt.«</p>
<p>Und ich versuche mich zu erinnern, ob ich je von einem österreichischen Lehrer ein E-Mail bekommen habe und ob einmal ein Lob für die Leistungen meiner Kinder gekommen ist.</p>

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SEP.
19

PR-Gags statt Politik

Heute will Präsident Obama seinen Budgetvorschlag präsentieren. Die New York Times berichtete vorab, Obama wolle drei Billionen US-Dollar einsparen. Das klingt viel, ist es aber nicht. Eigentlich ist es bestenfalls ein PR-Gag.

Irgendwann ist irgendein PR-Profil draufgekommen, dass es einen schlanken Fuß macht, wenn man Einsparungen nicht auf ein Jahr sondern auf zehn Jahre rechnet. Klingt doch gleich viel imposanter.

Wenn Obama jetzt davon redet, er wolle drei Billionen - innerhalb von zehn Jahren - einsparen, dann klingt das beeindruckender als ehrlicherweise auf 300 Milliarden hinzuweisen, die man jährlich weniger ausgeben will.

Die USA lukrieren Steuereinnahmen von rund zwei Billionen im Jahr, aber sie geben 3,5 Billionen aus. Das jährliche Budgetloch beträgt also  1,5 Billionen und wird sich laut Obamas Rechnung auf 1,2 Billionen senken. Oder wenn man das 10-Jahres-Modell anwendet, werden die Schulden um 12 Billionen statt um 15 Billionen zunehmen.

Ob PR-Gags Probleme lösen, darf bezweifelt werden.

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SEP.
15

Die Euro-Omerta

Die Nerven liegen blank. Weil die Grünen unter Werner Kofler im Finanzausschluss mehr über den 22 Milliarden Euro Blanko-Scheck wissen wollen, der dem „Rettungsfonds“EFSF“ ausgestellt werden soll, rasseln die Weltbörsen. Wenn einem heimischem Parlamentarier einer kleinen Oppositionspartei solche Macht zugeschrieben wird, weiß man, was es geschlagen hat.

Die Grünen seien keine wahren Europäer, wenn sie jetzt Fragen stellten, verlautet es gleich aus der Regierung. Augen zu und durch!

Auch der deutsche Wirtschaftsminister Rösler erntete wüste Kritik, weil er in einem Welt-Online-Kommentar meinte es dürfe keinen Denkverbote geben und man müsse auch über die Pleite Griechenlands reden können.

Die Sizilianer nennen das Omerta, das Schweigegelübde. Jeder Eingeweihte weiß, was läuft, keiner redet darüber.

Einen Zipfel von dem, was läuft, hat der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner gelüftet, in dem er laut CNBC den Euopäern vorgeschlagen hat, das Konzept des TALF (Term Asset Backed Security Loans Facility) zu übernehmen. Auf diese Art haben nämlich die USA ihr Finanzsystem vor dem Untergang bewahrt.

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SEP.
13

Lasst Athen pleite gehen, jetzt!

 

 

Wer Griechenland helfen will, sollte es in die Pleite gehen lassen – und zwar jetzt. Athen hat sich entschieden, eine merkantilistische Wirtschaft aufrechtzuerhalten, Wettbewerb und Effizienz sind Fremdworte. Unter maximalem staatlichen Einfluss blüht die Vetternwirtschaft und der Klientelismus, so sehr sogar, dass in einzelnen Staatsbetrieben die Personalkosten höher sind als der Umsatz. Dieses System verdient es nicht, gerettet zu werden!

Die Diskussion der Experten geht ja längst nicht mehr darum, ob mit weiteren Hilfszahlungen die Insolvenz zu vermeiden sei, die Frage ist ja nur mehr, wie man verhindern kann, dass Banken mit in den Abgrund gerissen werden.

Nur auch da gilt: irgendwann muss damit Schluss sein, permanent die katastrophalen Folgen von wirtschaftlichen Fehlentscheidungen auf die Gesellschaft – sprich alle Steuerzahler – abzuwälzen. Es ist die Pflicht eines Kreditgebers sich die Bonität seines Schuldners anzuschaun, wenn er das nicht tut, muss er mit den Konsequenzen seiner Handlungen leben. Was die Politik jetzt macht, ist nichts anderes als völlig unverantwortliches Handeln zu fördern. Griechische Anleihen sind attraktiv, weil sie hohe Zinsen bringen und kein Ausfallsrisiko. Die Spekulanten rechnen damit, dass die europäische Politik weder den Mut noch die Konsequenz haben wird Ruchlosigkeit abzustrafen.

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SEP.
09

Obama, das begabte Unglück der USA

 

 

Dass Obama ein gewaltiger Redner ist, wussten alle, nur zu sagen hatte er in den letzten Monaten nicht allzu viel. Auch der Auftritt am 8.September vor dem Kongress hinterlässt einen schalen Nachgeschmack, weil da sichtlich einer am Werk war, der Meisterschaft in politischer Rhetorik mit hochgradigem praktischem Dilettantismus paart.

Möglichkeiten tatsächlich Fortschritte zu machen, lässt er aus, um dann mit großem Getöse Handlungen, die er längst hätte setzen können, einzufordern.

Das ganze Desaster um die Defizitreduktion hätte Obama verhindern können. Aber als es Zeit war, tat er nichts, und als der Wettlauf gegen die Uhr seinem Höhepunkt zusteuerte, setzten ihm die Republikaner den Stuhl vor die Tür: „Mit Obama zu verhandeln, ist wie mit Pudding reden.“ , hatte der Sprecher des Repräsentantenhauses John Boehner damals gemeint.

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MäRZ
01

Es geht nur in eine Richtung: sonnenwärts

Eine aktuelle Umfrage sagt: 68 Prozent der Wähler halten die Medien für voreingenommen. 44 Prozent glauben, Journalisten hielten keinen Distanz zu Politikern und seien zu freundlich zu ihnen. 57 Prozent der Befragten finden die Medienbranche sei schlicht unethisch.

Pulse Opinion Research hat die Befragung für das Nachrichtenportel The Hill durchgeführt.

Oder dachten Sie, es ist die Rede von österreichischen Medien und österreichsichen Politikern?

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AUG.
22

Princeton, das Schulparadies

Andere Länder, andere Schulsysteme: Den Unterschied zwischen österreichischen und amerikanischen Schulen machen die Lehrer.Spätestens seit Pisa wissen wir, im österreichischen Schulsystem läuft etwas fundamental falsch. An meinen zwei Kindern erfahre ich, was es ist. Ich sehe, wie anders sie in einem neuen System reagieren.

Von Alfons Flatscher, New York

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APR.
29

Komfortabilität im ­Untergang

Akte grovers Mill: Was sich bei der Motorvehicle Authority abspielt, kann nicht irdischen Ursprungs sein.Wer über den heimischen Bürokratiedschungel lästert, ist noch nie in die Verlegenheit gekommen, in den USA ein Auto anzumelden. Ein Erlebnisbericht.

Von Alfons Flatscher, New York

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DEZ.
18

So geht es den IT-Messen!

mein nachbar, ein offenes Buch: Tratsch war gestern, heute steht alles bereits im Internet.Google Earth liefert die Bilder, Zillow die Zahlen und Facebook das Persönliche. Bald weiß ich mehr über meine Nachbarn, als ich je wissen wollte.

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SEP.
02

Kampf gegen den slowenischen Entsendebonus geht weiter

Samthandschuhe abgelegt: Schulen, die in drei aufeinander folgenden Jahren unter den schlechtesten fünf Prozent aller Schulen liegen, werden zugesperrt.Während die halbe Welt das Urteil der Rating-Agenturen fürchtet, atmet der Bundesstaat Ohio auf. Standard & Poors stellt ein gutes Zeugnis aus und erhöht das Rating.

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MAI
28

Was alles noch möglich wird

von den Amish lernen – aber anders, als vielleicht ursprünglich gedacht.Die Amish leben ohne Handy, Facebook und Co, sie leben ohne Strom – so wie vor 300 Jahren. Aber sie beherrschen, was im Umgang mit der Obrigkeit unentbehrlich ist: die Auslegung von Regeln.

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DEZ.
10

Jedes Assessment ist eine Abenteuerreise

Jedes Assessment ist eine Abenteuerreise

Nach dem überraschenden Erfolg des republikanischen Kandidaten Ron Paul bei den Vorwahlen in Iowa spielen die Austrians eine unerwartete Rolle. Paul ist ein erklärter Anhänger der Austrian School of Economics.

Hand aufs Herz: Welcher Österreicher weiß, wovon Ron Paul spricht?

Der pensionierte Arzt Paul beruft sich in seiner scharfen Kritik der FED immer wieder auf Ludwig von Mises, der mit seinem Werken über Geld und Währungsstabilität schon in den 20er Jahren des vergangen Jahrhunderts von Wien aus ein strenger Mahner gegen den Einsatz der Druckmaschinen war.

"Sound money" heißt der Schlachtruf von Ron Paul, der anders als sein Texanischer Mitbewerber um das Präsidentenamt, Rick Perry, den Chef der Notenbank zwar nicht des Hochverrats beschuldigt, aber: "Ein  Geldfälscher ist er schon." Schließlich macht er aus (fast) wertlosem Papier und (fast) wertloser Farbe Banknoten in bisher unbekannten Mengen.

 

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