Donnerstag, April 18, 2024
JULI
29

Hundstage befeuern Klima- und Nachhaltigkeitsdebatte

klima-c-istock

Die Hitzewelle der letzten Tage lässt auch klimapolitisch mittlerweile niemanden mehr kalt. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht ein Experte oder zumindest jene, die sich auch für solche halten, einen Beitrag zur Rettung des Weltklimas abgeben – nicht selten aus reinem Eigennutz. Was gute und sinnvolle Lösungen gegen den Klimawandel angeht, muss sich der Bausektor nicht verstecken. Aber vielleicht müsste man die Erfolge besser kommunzieren.

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JULI
03

Baugewerkschaft bringt nächste Beschwerde gegen Slowenien ein

Slowenische Bauunternehmen haben ein lukratives, auf Ausbeutung und Menschenhandel beruhendes Geschäftsmodell entwickelt. Der Staat und die Behörden spielen offenbar mit. Das ist völlig inakzeptabel, jetzt ist die Kommission am Zug.

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JUNI
24

Abgefahren

Für all jene, die gehofft haben, dass der Mief des Gestrigen sich allmählich aus diesem Land verzieht, setzt es eine herbe Enttäuschung. Die österreichische Politik beweist, dass sie gedanklich noch immer in Zeiten der amtlichen Preiskontrolle der Nachkriegsjahre steckt.

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JUNI
23

Der „war on cash“ geht weiter

Der Ende Oktober aus dem Amt scheidende EZB-Präsident hat am Dienstag der zurückliegenden Woche seinen Nachfolger auf das ihm richtig erscheinende Gleis gesetzt. Ursprünglich hatte Draghi angekündigt, dass es bis Ende 2019 keine Zinswende geben werde. Jetzt heißt es aus seinem Munde, dass der Termin bis Mitte 2020 hinausgeschoben wird. Mindestens…

Nach Worten eines EZB-Insiders sei man aber auch offen für eine Zinssenkung, falls sich das Wirtschaftswachstum und die Inflation im weiteren Jahresverlauf abschwächen sollten. Nachdem bisher nur die Banken von negativen Zinsen bei Übernacht-Einlagen bei der EZB betroffen waren, könnten dann auch Sparer zur Zielgruppe werden. Das würde das Halten von Bargeld außerhalb des Bankensystems interessanter machen.

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JUNI
09

Die Misallokation von Kapital

Im Nachgang der Finanzkrise 2008 haben die Zentralbanken auf der Welt die Geldschleusen aufgerissen und die Finanzmärkte mit billigem Geld geflutet. Weltweit wurden mehr als zehn Billionen Dollar an frischer Liquidität aus dem Nichts geschaffen, spiegelbildlich wurden die Leitzinsen auf, teilweise sogar unter Null Prozent gesenkt.

Die Fed hat zwar begonnen, ihre Bilanz zu verkürzen indem sie Liquidität einsammelt, wird ihr Vorhaben aber per September stoppen. Zwischenzeitlich war das Portfolio der Zentralbank auf rund 4,5 Bill. Dollar angewachsen. Es wird per September voraussichtlich bei rund 3,7 Bill. Dollar liegen und dann nicht weiter abnehmen. Damit ist es um Größenordnungen größer als in der gesamten Zeit vor 2008. Andere Zentralbanken, wie die EZB und die BoJ, haben an ihrem expansiven Kurs festgehalten.

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JUNI
02

„Mexiko“ – Anlass oder Ursache für Aktienschwäche?

Am späten Donnerstag Abend hat US-Präsident Trump per Twitter verkündet, dass Importe aus Mexiko mit Strafzöllen von zunächst 5% belegt werden. Diese sollen bis Oktober auf 25% steigen, wenn Mexiko die illegale Einwanderung in die USA nicht stoppt. Bisher sollte dies eine Grenzmauer leisten.

Die Nachricht brachte am zurückliegenden Freitag die Aktienmärkte rund um den Globus deutlich unter Druck. Oder war die Meldung nur der Anlass für eine ohnehin bestehende Disposition für fallende Kurse?

Die USA importieren jährlich Güter im Wert von etwa 350 Mrd. Dollar aus Mexiko. Ein 5%-iger Strafzoll ergibt eine Summe von rund 17 Mrd. Dollar, bei 25% kommen an die 90 Mrd. Dollar zustande. Mexiko ist der drittgrößte Handelspartner der USA nach China und Kanada. Die Zahlen sind dennoch überschaubar, sie alleine sind meiner Meinung nach kaum geeignet, die Börsen-Reaktionen zu erklären.

Es geht um mehr. So importieren andere Länder über Mexiko in die USA. Damit verbunden ist die Sorge, dass ein Flächenbrand entsteht, indem diese Länder ihrerseits Gegenmaßnahmen ergreifen.

Darüber hinaus waren die Analysten bisher einseitig fokussiert auf die Verhandlungen zwischen den USA und der VR China. Mit dem jüngsten Schritt von Trump kommt de Sorge zurück, dass jedes Land mit einem Handelsüberschuss gegenüber den USA von plötzlich anberaumten Strafzöllen betroffen sein könnte. Entscheidungen über Handelsfragen mit Japan und Europa stehen aus, sie wurden nur verschoben, weil „China“ bei der US-Administration oberste Priorität hatte.

Allmählich rücken die nächsten Wahlen zur US-Präsidentschaft in den Fokus. Wenn Trump sich hier zur Wiederwahl stellt (was sehr wahrscheinlich ist), wird er die Rhetorik vor seiner ersten Wahl fortsetzen, um seine Wählerschaft bei der Stange zu halten. Und „America first“ bedeutet, die anderen sind schuld und müssen durch Maßnahmen wie Strafzölle und dergleichen gemaßregelt werden, um die verloren gegangenen Arbeitsplätze wieder ins Land zurückzuholen.

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MAI
21

Kurz & Brüssel

Wer zwei Koalitionen innerhalb von zwei Jahren in die Luft sprengt, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende ohne Mehrheit im Parlament dasteht. Das tut nur jemand, der entweder das Spiel nicht beherrscht oder schlicht und einfach ein ganz anderes Spiel spielt.

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MAI
19

Kurz zu Kurz

Neuwahlen! Neuwahlen? Wirklich? Wieder das hässliche Gesicht der Politik, wieder ein Phase der ausgewiesenen Dummheit? Wieder Gehässigkeit, Polemik und Stillstand?
Wer braucht das, außer eingefleischte Polit-Affizionados und Profiteure sinnloser Steuergeldvernichtung?
Die Regierung beendet die Arbeit Mitte Mai vorzeitig auf unbestimmte Zeit. Denn eines ist für alle klar, die sich jemals ein Einführungskapitel zum Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung durchgelesen haben: Wenn sechs Parteien zu einer Wahl antreten, ist es extrem unwahrscheinlich, dass eine der Parteien eine absolute Mehrheit erlangt. Also – das verlangt unser System – gibt es danach Koalitionsverhandlungen und da hat Bundeskanzler Kurz in seiner Wahlkampferöffnungsrede sein Dilemma schon erklärt: Die einen können nicht, mit den anderen kann er nicht und der Rest ist zu klein.
Und was genau soll sich nach Neuwahlen daran ändern?

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MAI
19

Die Zinsstruktur meldet sich zurück

Das Gezerre um eine Lösung im Handelsstreit USA-VR China hält die Akteure an den Finanzmärkten beschäftigt. Mal wird aus dem Weißen Haus gezwitschert, es ginge trotz der mittlerweile verschärften Rhetorik weiter voran, dann gibt es wieder Nadelstiche. So wurde in den USA beschlossen, das chinesische Telekommunikations-Flaggschiff Huawei „auf den Index“ zu setzen, woraufhin das chinesische Fernsehen in Abänderung des regulären Programms in Filmen aus dem Korea-Krieg zeigte, wie die „ruhmreiche“ chinesische Armee gegen die der USA ankämpfte.

Bei all diesem Gezackere wurde kaum bemerkt, dass in der zurückliegenden Woche der Rendite-Spread zwischen den zehnjährigen und den einjährigen Treasurys kurz negativ wurde. Solche kurzen Episoden gab es auch in der jüngeren Vergangenheit schon. Bisher kam es nicht zu einer ausgeprägten Inversion der Zinsstruktur.

Aber auf der Rendite-Seite hat sich mittlerweile grundlegendes geändert. Der Spread zwischen den zehnjährigen TNotes und den 13-wöchigen TBills ist Anfang Dezember 2018 unter den Warnpegel von 0,5% gesunken und hat Ende März, sowie aktuell wieder die Nulllinie erreicht. Dieser Spread am kurzen Ende der Zinsstruktur ist insofern von besonderer Bedeutung, als ein niedriger Spread das Standard-Geschäft der Banken tangiert. Ein niedriger Spread macht die Refinanzierung von Krediten weniger attraktiv, weshalb die Bereitschaft abnimmt, Kredite zu vergeben.

Eine zusätzliche Warnung sendet der Rendite-Spread zwischen den 30-jährigen TBonds und den 13-wöchigen TBills. Er touchierte Anfang Dezember 2018 den Warnpegel bei 0,5%, setzte sich anschließend aber wieder nach oben ab. Ende März kam es erneut zu einer Berührung, die Gegenreaktion fiel schwächer aus als zuvor und seit einigen Tagen kraucht dieser Spread wieder an der Marke von 0,5% dahin. Sinkt er darunter, wäre das die zweite Warnstufe vor einer vollständigen Inversion.

Dass US-Staatsanleihen die Entwicklung der Aktienkurse seit Anfang Dezember 2018 nicht mehr stützen, wird auch aus dem folgenden Chart klar. Hier wird der Verlauf des S&P 500 und der Verlauf des Kehrwerts der 10-jährigen TNotes, der Rendite-Benchmark, ausgewertet. Dieser Kehrwert dient als Proxy für die Bond-Kurse und stellt nach Fed-Modell das sogenannte faire KGV dar. Je höher dieses ist (je niedriger die Rendite), je eher wird der Ertrags-hungrige Anleger zu anderen Anlageformen, etwa Aktien, greifen.

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MAI
05

US-Arbeitsmarkt im April – gut?

Am zurückliegenden Freitag wurden in den die Arbeitsmarktdaten für April gemeldet. Die Zahl der Arbeitsplätze stieg stärker als erwartet, im Jahresvergleich kam ein Zuwachs von 1,76% zustande. Die geleisteten Wochenstunden nahmen um lediglich 1,47% gegenüber April 2019 zu, die Löhne („total private“) stiegen im selben Zeitraum mit plus 3,23% genauso so mäßig wie in der Zeit zuvor.

Das Produkt aus Zahl der Arbeitsplätze und geleisteten Wochenstunden kann recht gut als vorlaufender Indikator für die Entwicklung des realen BIP genommen werden. Der folgende Chart unterscheidet dabei die Wochenstunden aller Angestellten im gesamten privaten Sektor (blaue Linie) und die der „einfachen“ Angestellten in der Fertigung (rote Linie). Beide zeigen im Jahresvergleich abnehmende Zuwächse, wobei der Zuwachs, bei dem nur die Fertigung berücksichtigt wird, nahezu ein Null-Wachstum zeigt. Den Verlauf des BIP-Wachstum zeigt die grüne Linie (Chartquelle).

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MAI
01

Politischer Wille gefragt – Verkehr trifft Umwelt

Wie bereits im letzten Beitrag ("Klimakrise versus persönliche Verantwortung") erwähnt, reicht es nicht auf andere zu zeigen, wenn es um die persönliche Verantwortung für unsere Umwelt und die Klimakrise geht. Neben den Dingen, die jeder und jede für sich selbst verändern kann, ist es auch wichtig unseren Volksvertretern Rückmeldung zu deren Politik und Anregungen zu Verbesserungen zu geben.

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APR.
29

Zu wenig, zu spät

Zaghaft ist, was diese Regierung zum Thema Steuerreform von sich gibt. Etwas mehr als 3,5 Milliarden sollen es werden, die man den werten Zahlmeistern der Nation weniger abnehmen will. Ein ziemlicher Absturz von den zwölf bis 14 Milliarden Euro, die der heutige Bundeskanzler wahlkämpfend 2017 in den Raum stellte. Das erinnert an Horaz: »Der Berg kreißt und gebiert ein lächerliches Mäuslein.«

Der Aufbruch scheint von der Mutlosigkeit eingeholt und die Sonntagsrede, dass endlich die steuerliche Belastung der Arbeit reduziert werden müsste, bleibt frommer, aber unrealisierter Wunsch. Freiräume kann nur schaffen, wer bei Bürokratie und Staat spart und in die verfilzten Strukturen eingreift. Die Besitzstandsbewahrer aller Parteien sind stark genug, um das zu verhindern. Daniel Stelter beschreibt in seinem Buch »Das Märchen vom reichen Land«, wie die Politik Deutschland zügig ruiniert. Und vieles davon trifft natürlich auch auf Österreich zu. Wir gehen den gleichen Weg. Warum sollten wir irgendwo anders ankommen?

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APR.
28

US-BIP überrascht erneut positiv

Und wieder einmal überraschte die Entwicklung des BIP in den USA positiv. Die Erwartungen der Beobachter für die Wirtschaftsentwicklung der größten Voökswirtschaft der Erde lagen gemittelt bei einem jährlichen Zuwachs von 2,0%. Nach erster Schätzung wurden jedoch im ersten Quartal 3,18% erreicht, 1,02% mehr als im Vorquartal (Chartquelle).

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APR.
03

BIM Tagebuch: Baustoffhandel unter Druck

Durch die Integration von Bauprodukten in einen BIM-Bauteilserver oder eine Merkmal- und Produktdatenbank können klassische Vertriebswege aufgebrochen werden. Produzent und Endkunden treten in direkten Kontakt.

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MäRZ
24

Die Pirouette der Fed

Die Fed vollzog auf ihrer jüngsten FOMC-Sitzung einen scharfen Schwenk. Noch im Dezember ging die Mehrheit der Mitglieder von bis zu drei Zinsschritten in 2019 aus, jetzt erwartet die Mehrheit keine Zinsanhebung im laufenden Jahr mehr. Der Leitzins (federal funds rate) bleibt damit in einer Spanne zwischen 2,25 und 2,50%. In 2020 könnte es vielleicht einen Zinsschritt geben. Oder auch nicht…

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NOV.
09

Wohnbau – quo vadis?

Wohnbau – quo vadis?

Die jüngsten Inflationsdaten in den USA kamen schwächer herein als erwartet. Der CPI ist mit 1,5% auf Jahressicht so schwach gestiegen wie seit September 2016 nicht. Der PPI („Final Demand“) ist im Monatsvergleich mit +0,1% weniger gestiegen als mit +0,2% erwartet, nach einem Minus von 0,1% im Vormonat. Der PPI auf Basis der Beschaffungspreise für Rohstoffe (PPI-ACO) ist im Februar gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 0,3% geschrumpft. Das ist das erste negative Ergebnis seit Oktober 2016.

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MäRZ
01

Wettbewerb ade?

Wettbewerb ist gut. Er nützt den Konsumenten, er nutzt dem Standort, er fördert Innovation. Das war immer die Haltung dieses Mediums. Deshalb haben wir rund um die Liberalisierung des Telekommarktes einen eigenen Report auf den Markt gebracht, der klar Stellung bezog: Ja, wir wollen diese Öffnung! Als der Energiemarkt liberalisiert wurde, haben wir den Energie Report gestartet, auch hier mit einer völlig klaren inhaltlichen Positionierung.

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FEB.
13

Cloud Computing: Europa strebt die „Goldene Mitte“ an

Fazit der Cloud- und Cybersecurity Konferenz Wien: Besser gemeinsam statt einsam.

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OKT.
14

Warten, warten, warten...

Die Zahl der Arbeitsplätze hat in den USA im Januar weit mehr als erwartet zugenommen. Der Jahreszuwachs bei den nonfarm-Jobs im privaten Sektor war sogar so stark wie in fast drei Jahren nicht. Die Nachfrage nach Arbeitskräften scheint sich wieder zu beschleunigen.

Dies zeigt auch die Trendauswertung, die seit Oktober 2018 mit „Trend Hi“ (rote Signallinie am oberen Chart-Rand) anzeigt, dass die jüngere Entwicklung oberhalb des zugrunde liegenden Trends verläuft.

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FEB.
03

Das Ende der Geschichte as we know it.

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Die Europäische Union galt jahrzehntelang als die Antwort auf Krieg und Leid.
 Das Friedensprojekt Europa hat unwidersprochen die Völker zusammengebracht und Wohlstand vermehrt. Doch seit geraumer Zeit brechen just dort die Gräben auf, wo bis dato die EU als der Kitt gesehen wurde. Wie konnte das passieren und ist das nun das Ende der Geschichte?

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