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Flächendeckendes Gigabit Internet bis 2030: Auswirkungen auf die Wirtschaft

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Bis zum Jahr 2030 soll Österreich flächendeckend mit schnellem Internet versorgt sein. Die aktuelle Lage sieht allerdings weniger rosig aus: Wiener Unternehmen klagen über langsames Internet und die Wirtschaft verliert wichtigen Umsatz aufgrund fehlender oder langsamer Verbindungen. Wie sieht die Situation aus und welche Auswirkungen wird das schnelle Internet auf die österreichischen Firmen haben? Ein Blick auf die Signifikanz des Internets für die Wirtschaft.

Gigabit-Verbindungen bis 2030

Laut der Breitbandstrategie der Regierung soll Österreich flächendeckende Internetverbindungen mit Geschwindigkeiten von rund einem Gigabit erhalten - allerdings erst bis zum Jahr 2030. 2019 lag die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit von Haushalten und Firmen lediglich bei knapp 30 Mbit/s.

Die schlechte Nachricht: Insbesondere außerhalb großer Städte wie Wien und Salzburg gibt es weiterhin Gebiete und sogar ganze Gemeinden, welche weniger als zwei Mbit/s erreichen; und zudem über 20.000 Haushalte, welche keinerlei Zugang zu Breitbandverbindungen haben. Das ist für die Wirtschaft ein Problem, denn die Digitalisierung schreitet auch hierzulande unaufhaltsam voran.

Bestes Beispiel ist der Online Handel: Handelsriese Amazon hatte Weihnachten 2019 einen geschätzten Saisonumsatz von 700 Milliarden Dollar - alleine in Amerika. In Österreich setzt der Internet-Gigant jährlich geschätzt 719,8 Millionen Euro um, Zalando 341,8 Millionen Euro. Versandhändler Unito kommt auf etwa 200 Millionen Euro Umsatz und liegt damit auf Platz drei. Insgesamt konnte der Online-Handel rund 3,2 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2018 vorweisen. Regionen, welche über langsame Internetverbindungen verfügen, können von den Online-Händlern allerdings nur schwer erreicht werden.

Fehlende Umsätze, unzufriedene Unternehmen

Ebenso sieht es bei den Verkäufen über Smartphones und Tablet aus: Weltweit setzten die App-Stores von Apple und Google im ersten Halbjahr 2019 rund 25,5 respektive 14,2 Milliarden Dollar um. Wer jedoch auf Breitbandinternet verzichten muss, wird kaum die vielen österreichischen Entwickler in den Stores durch Ausgaben unterstützen.

Auch an anderer Stelle im mobilen Markt zeigt sich dies: Im Online Casino verbringen zunehmend mehr Österreicher ihre Zeit, Marken wie William Hill locken die Kunden mit Buy-in Aktionen im Wert von hunderten Euro und mit einer großen Auswahl an Slots und Tischspielen. Mit Verbindungen unter 2 Mbit/s leidet der Spaß beim Spielen im Netz allerdings, den Anbietern geht so wertvoller Umsatz verloren - ohne eigenes Zutun.

Und zuletzt leiden auch die österreichischen Firmen selbst. So waren Wiener Firmen im Jahr 2019 zum großen Teil mit der Qualität ihrer Internetanschlüsse unglücklich: Fast 40 Prozent der Unternehmen in Wien zeigten sich unzufrieden mit der Leistung ihrer Internetverbindung, lediglich 23 Prozent der Befragten gaben an, sehr zufrieden mit der gebotenen Leistung zu sein.

Geschwindigkeit erhöht sich

Das sind erschreckende Zahlen, die zeigen, wie wichtig der Breitbandausbau in Österreich ist. Immerhin gibt es Licht am Ende des Tunnels: Zwar wird die flächendeckende Versorgung mit Gigabit-Leitungen erst in einem Jahrzehnt Realität sein. Doch die Auswirkungen werden bereits 2020 spürbar werden, wenn die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit deutlich steigen sollte.

Für die Wirtschaft eröffnen sich so ganz neue Möglichkeiten. Wie Bianca Prommer, Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Growth Factory im Online Interview korrekt festgestellt hat, muss die Innovation Teil einer jeden Unternehmens-DNA werden. Dann können die hiesigen Firmen schnell und angemessen auf die neuen Geschäftsfelder reagieren, welche sich durch die schnelleren Breitbandverbindungen auftun.

Vernetzung für mehr Innovationskraft
2020: Jahr der Qualifizierung

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