Der digitale Wandel findet statt. Im globalen Wettbewerb können Betriebe schnell ins Hintertreffen geraten, wenn sie nicht in neue, datengetriebene Geschäftsmodelle investieren. Hitachi Data Systems präsentierte am 2. März anlässlich einer jährlich stattfindenden Kundenkonferenz Erfolgsbeispiele und den passenden Baukasten für die digitale Transformation. Auf dem „Hitachi Information Forum 2017“ im Courtyard Marriott Wien Prater/Messe wurde gezeigt, wie die Veränderungen in unterschiedlichen Branchen gemeistert werden können.

„Wir bewegen uns auf einer Welle, die keinen Anfang und kein Ende hat“, analysiert Jürgen Krebs, CTO Central Region bei HDS. „In der ‚User-Gesellschaft‘, die gerade entsteht, wird in erster Linie für Leistung bezahlt wird und alles muss sofort passieren. Viele dieser neuen Services sind über Computer und Smartphone nutzbar.“ Dennoch würden neue Geschäftsmodelle in der Verbindung von OT, IT und IoT nur dann funktionieren, „wenn Sinn und Zweck von Anfang an klar ist“. Das heißt: „Operation Technology (OT)“, wie etwa eine Maschine oder ein Fahrzeug, mittels Informationstechnologie zu einem Internet-of-Things (IoT) zu verknüpfen, ist gut – aber bitte nur bei einem Nutzen für Kunden, Partner und Anwender. „Derzeit sehen wir den Digitalisierungstrend auf B2B-Ebene vorherrschend. Künftig wird mehr davon auch in neuen Services für die Konsumenten zu sehen sein – bis hin zu Produkten, die mit sehr geringen Stückzahlen bis zu Losgröße eins hergestellt werden“, erwartet Krebs.

Datenverkehr auf der Schiene
In Hochgeschwindigkeitszügen wie dem JR500, der von Hitachi gebaut wird, werden über Sensorik laufend Veränderungen bei Fahrzeugteilen, wie etwa den Rädern, und auch am Gleisbett geprüft. Zusätzlich werden Daten aus externen Systemen – Social Media, Wetterdaten, Seismik – berücksichtigt. Ein Zug kann so beispielsweise eine halbe Minute vor dem Eintreffen einer Erdbebenwelle auf der Strecke gestoppt werden – eine Sicherheitsfunktion, die gerade in erdbebengefährdeten Regionen wichtig ist.

In UK wiederum setzt Hitachi ein „Train-on-demand“-Konzept um. „Wir verkaufen keinen Zug, sondern vergeben Fahrten“, erklärt Patrik Sjöstedt, General Manager, Hitachi Insight Group. Das Vertriebsmodell rechnet sich für alle Beteiligten: Der Auftraggeber kann sehr genau kalkulieren, Modernisierungen sind besser planbar. Der Lieferant sorgt stets für die beste Technologie auf den Schienen, um die Wartungskosten aus eigenem Interesse zu optimieren.

Die Beispiele aus dem öffentlichen Verkehr sind für HDS Sinnbild für den Wandel in der gesamten IT. Die bislang historisch voneinander abgekoppelten Silos Netzwerk, Storage, und Server werden logisch verbunden und von einer Warte aus betrachtet. Dies erfordere vor allem auch organisatorische Veränderungen in der IT in Unternehmen.

Für die nötigen Anpassungen von Geschäftsprozessen auch für ständig verändernde Kundenerwartungen hat Hitachi eine eigene IoT- Plattform im Talon. „Lumada“ soll als „Kleber“, wie es Jürgen Krebs nennt, für die gängigen Hard- und Softwareebenen in der Unternehmens-IT fungieren. Im Hintergrund werden Schnittstellen und Industriestandards nach Bedarf verknüpft. Vorne heraus kommt ein „Presentation Layer“: Die Verbindung von Daten führt zu neuem Nutzen – dies können Einsparungen und Effizienzsteigerungen über Datenanalysen sein, oder auch komplett neue Services. Es gibt kaum eine Branche und kaum ein Wirtschaftsfeld, das davon nicht profitieren kann.

Auf dem Information Forum präsentierte HDS Beispiele besserer Kapazitätsauslastungen und Qualitätskontrollen in Fabriken, der Aggregation von Verkehrsdaten in smarten Städten, sowie von Drohnen- und Fahrzeugkontrollen bei großen Sportveranstaltungen. „Das sind Themen, die sich direkt in Geld ausdrücken lassen“, heißt es. Wie Regale im Handel mit Hilfe von Datenanalysen effizienter bestückt werden, stellten Michael Gstach und Michael Kastinger vom HDS-Kunden Spar ICS vor.

Alexander Spörker, Country Manager HDS Österreich, unterstreicht die Ambition des Technologieanbieters, auch in Österreich neue Industriefelder zu erschließen: „Die meisten unserer Kunden verbinden Hitachi Data Systems mit den klassischen Infrastruktur-Themen Storage und konvergente IT. Wir haben bei dem Hitachi Information Forum eindrucksvoll zeigen können, dass wir uns gemeinsam mit unseren Partnern ganzheitlich mit den Themen digitale Transformation und Internet of Things beschäftigen.“