Zukunftsmusik oder Realität? Der digitale Arbeitsplatz in Österreich

 

Unser Alltag ist digital geworden – vieles hat sich in den letzten Jahren signifikant verändert: Kaffeemaschine, Heizung und Alarmanlage regeln wir per Smartphone. Wir shoppen mobil und lassen liefern. Nicht nur Bücher und Kleidung ordern wir per Knopfdruck, auch der Supermarkt unseres Vertrauens bringt uns die bestellte Ware bis zur Tür. Wir bewegen uns in sozialen Netzwerken. Wir sind moderne, flexible Konsumenten - „always on“, immer unterwegs.

Im Business-Leben sind wir davon noch weit entfernt: Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen, fürchten Issues im Sicherheits- und Datenbereich. Bereits 75 Prozent* aller MitarbeiterInnen in Österreich könnten ihren Beruf außerhalb des klassischen Büros ausüben.

Allerdings bieten nur 41 Prozent der befragten Unternehmen hier die Möglichkeit zum flexiblen mobilen Arbeiten. 60 Prozent der Unternehmen geben an, dass der transformierte, digitale Arbeitsplatz mit Themen wie Cloud Computing, Big Data oder „BYOD“ nicht Teil der Geschäftsstrategie ist. Die Diskrepanz der Ergebnisse beweist, wie weit Wunsch und Wirklichkeit in Bezug auf den modernen Arbeitsplatz auseinander liegen.

Bessere Chancen im „War of Talents“

Was sind die Auswirkungen dieser Kluft zwischen dem, was Arbeitnehmer wünschen und Arbeitgeber bieten (können oder wollen)? Arbeitnehmer nutzen private Endgeräte und öffnen so der sogenannten „Schatten-IT“ und damit verbundenen Sicherheitslücken Tür und Tor.

Denn popuäre Anwendungen und Tools, die nicht von der Unternehmens-IT abgesegnet wurden und zum Teil immense Sicherheitslücken im Datenschutz aufzeigen, kommen vermehrt zum Einsatz. Arbeitgeber hingegen kämpfen mit Problemen im Security-Bereich und sind im Wettkampf um die besten Köpfe nicht optimal gerüstet. Denn der moderne Arbeitsplatz spielt eine gewichtige Rolle in bezug auf Wettbewerb und Employer Branding. Für über zwei Drittel der Unternehmen ist der Digital Workplace ganz klar ein wichtiges Tool zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit.

Über 50 Prozent der Befragten sehen die Möglichkeit, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern und im War-of-Talents eine bessere Chance auf qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen. Denn: Top-Talente sind anspruchsvoll, was ihren Arbeitsplatz betrifft und fordern diesen im Recruiting-Prozess immer wieder aktiv ein!

Ein Fazit, nach unserer Umfrage und vielen Gesprächen mit Unternehmen verschiedener Größe und aus unterschiedlichen Branchen: Österreich hat, was den Digital Workplace betrifft, ganz klar Aufholbedarf im Vergleich mit anderen Ländern. Schnellere Entscheidungen und mehr Mut zu Innovation stärken Unternehmen und erhalten die Wettbewerbsfähigkeit. Sich mit der modernen Arbeitswelt und den Anforderungen der besten Köpfe zu beschäftigen, gehört dazu – und hier ist nicht nur die HR-Abteilung, sondern auch die IT immens gefordert. Aber es lohnt sich, die Digitale Transformation endlich ernst zu nehmen.

 

*Zur Umfrage:

Die Aussagen basieren auf der Citrix-Umfrage „Digitale Transformation in Österreich“, die im Juni 2016 in Österreich von OGM durchgeführt wurde. Hierzu wurden 202 Interviews mit leitenden MitarbeiterInnen österreichischer Unternehmen verschiedener Branchen und ab einer Größe von 25 MitarbeiterInnen befragt.