Menu
A+ A A-

Wohnbauförderung: Was sich 2020 ändert

Wohnbauförderung: Was sich 2020 ändert Foto: Thinkstock

Der Bau & Immobilien Report hat bei den Wohnbaulandesrätinnen und Wohnbaulandesräten nachgefragt, welche Schwerpunkte und Neuerungen im Rahmen der Wohnbauförderung für 2020 geplant sind.

Gaby Schaunig, Kärnten (SPÖ)

»Die Wohnbauförderung des Landes Kärnten setzt 2020 klare Schwerpunkte. Um die fortschreitende Flächenversiegelung zu bremsen, gibt es Bonusbeträge für eine nachverdichtende Bauweise und für Zu-, Auf-, Um- und Einbauten. Um Bestand zu aktivieren, fördern wir sowohl den Erwerb von Bestandsobjekten in Orts- und Siedlungskernen als auch Sanierungsmaßnahmen, dabei besonders die thermische Sanierung und den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Neu ist eine Förderung für Maßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas, unter anderem Bauwerksbegrünungen und Bepflanzungen.«

Kathrin Gaal, Wien (SPÖ)

»Wir bauen 2020 das Angebot der gefragten, kostengünstigen SMART-Wohnungen weiter aus. Bisher war ein Drittel des Wohnbauprogramms SMART gewidmet, künftig wird es jede zweite geförderte Wohnung sein. Bis Ende 2020 werden außerdem zusätzlich 4.000 neue Gemeindewohnungen auf Schiene sein. Wir erweitern zudem die Förderung für Seniorinnen und Senioren für den barrierefreien Umbau von Wohnungen. Neu ist die finanzielle Unterstützung der Stadt Wien für die Montage von Rollläden und Markisen mit bis zu 1.500 Euro, die einen weiteren wichtigen Beitrag gegen sommerliche Überwärmung darstellt.«

Johann Seitinger,Steiermark (ÖVP)

»2020 gilt unser Hauptaugenmerk der Ausarbeitung einer Maastricht-konformen Geschoßbauförderung für die nächste Förderperiode 2022/2023, der geplanten Erhöhung des jährlichen Förderkontingents von derzeit 1.400 auf 2.000 Wohneinheiten und der weiteren Optimierung und Forcierung der Sanierungsförderung und klimaschonenden Nachverdichtung. Die Förderung von Holzbauten und die Schaffung geförderten Eigentums v.a. für Familien stehen ebenfalls im Fokus. Insgesamt fordere ich aber auch Zugeständnisse vom Bund vor allem im Sinne einer klima-, sanierungs- und eigentumsfreundlichen Steuergesetzgebung.«

Manfred Haimbuchner, Oberösterreich (FPÖ)

»Für 2020 wird der klare Schwerpunkt wieder auf der Schaffung von leistbarem Wohnraum liegen. Der soziale Wohnbau ist nämlich der einzige Garant dafür, zumal sich die hohe Bedarfsdeckung auch preisdämpfend auf den freien Wohnungsmarkt auswirkt. Auch für die Schaffung von Eigentum haben wir die Konditionen weiter verbessert. Ab 1.1.2020 zahlen Förderweber bei der Errichtung von Eigenheimen und beim Erwerb von geförderten Eigentumswohnungen für ihr gefördertes Darlehen eine effektiven und unveränderlichen Zinssatz von 0,72 % auf eine Laufzeit von 20 Jahren. Auch in der Sanierung werden wir 2020 mit einer Novelle der Verordnungen neue und verbesserte Angebote machen können.«

Martin Eichtinger, Niederösterreich (ÖVP)

»Mit der blau-gelben Wohnbaustrategie haben wir in Niederösterreich ein umfassendes Gesamtkonzept mit einem klaren Ziel entwickelt: Wohnen muss für alle Landsleute leistbar sein und Wohnen muss in allen Regionen unseres Landes lebenswert bleiben. Die Richtlinien sind seit 1. Oktober 2019 in Kraft und beinhalten unter anderem die Verdoppelung des Förderdarlehens für Familien von 5.000 auf 10.000 Euro, eine Begrünungsoffensive für Häuser, Wohnungen und Gärten, die Förderung des Ölkesseltauschs mit bis zu 3.000 Euro sowie Maßnahmen zur Belebung der Ortskerne. Das gelingt mit dem Regionsbonus von bis zu 12.000 Euro für Sanierer und Häuslbauer im Zentrum sowie mit dem Bauherrenmodell.«

Andrea Klambauer, Salzburg (Neos)

»Mit unserem Mietensenkungsprogramm wollen wir den stark steigenden Mieten entgegenwirken. Damit werden weitere 25.000 Salzburgerinnen und Salzburger dauerhaft entlastet. Die Wohnkosten steigen nur mehr etwa zwei Prozent pro Jahr und sind damit auf Dauer finanzierbar. Ebenso wichtig ist zudem eine aktive Bodenpolitik, denn geförderter Mietwohnungsbau erfordert passende Grundstücke. Ich habe zehn Millionen Euro noch im heurigen Budget dafür vorgesehen. Konkret wird das Land Salzburg über die Land Invest Grundstücke für den förderbaren Wohnbau ankaufen. Darüber hinaus sind auch Mittelzuwendungen für Baulandsicherungsmodelle der Gemeinden vorgesehen.«

Heinrich Dorner, Burgenland (SPÖ)

»Die Burgenländische Wohnbauförderung wird 2020 noch attraktiver. Mit 1. Jänner startet der  Burgenländische Handwerkerbonus und kann das gesamte Jahr in Anspruch genommen werden.  Im Zuge dieser Initiative kann für erbrachte Arbeitsleistungen ein Zuschuss bis maximal 5.000 Euro gewährt werden, bei energieeffizienzsteigernden Maßnahmen sogar bis 7.000 Euro. Damit wollen wir die Wohnqualität erhöhen und zugleich kleinen und mittleren Betrieben im Burgenland wichtige Impulse geben.«

Beate Palfrader, Tirol (ÖVP)

»Derzeit arbeiten wir an einem Klimapaket, das im Rahmen der einkommensunabhängigen Sanierungs­offensive verwirklicht werden wird. Dabei werden neue Schwerpunkte berücksichtigt. Angedacht sind z.B. eine Photovoltaikförderung, die Berücksichtigung einer Leerverrohrung zur Forcierung der E-Mobilität sowie eine allgemeine Erhöhung des förderbaren Kostenvolumens.

Außerdem werden wir die allgemeinen Förderungssätze im Rahmen der Neubauförderung kräftig anheben. Wir werden aber auch die Wohnbauförderung weiter entwickeln und ein neues Wohnbauförderungs-Paket für Junges Wohnen ausarbeiten.«

Marco Tittler, Vorarlberg (ÖVP)

»In der Neubau- wie in der Sanierungsförderung wird angestrebt, mehr Personen den Zugang zur Förderung zu ermöglichen, die Zahl der Sanierungen älterer Gebäude zu steigern, niedrigere Heiz- und Betriebskosten zu erzielen und somit auch zur Erreichung der Vorarlberger Klimaschutzziele beizutragen. Zudem wird versucht, die Wohnbauförderung im Vergleich mit den derzeit niedrigen Bankkonditionen wieder attraktiv zu machen, um weiterhin ein starkes Lenkungsinstrument zu bleiben. Außerdem sollen auch gemeinnützige Bauträger zu kostengünstigen Konzepten (Sonderwohnbauprogramm) angeregt werden.«

 

 

 

back to top