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Redevelopment von Hotels

Foto: Wolfgang M. Fessl, Frans-Jan Soede und Karl Derfler mit Moderator Heimo Rollett. Foto: Wolfgang M. Fessl, Frans-Jan Soede und Karl Derfler mit Moderator Heimo Rollett.

Am Wiener Hotelmarkt gibt es aktuell viel Wettbewerb und Kapital. Die Zyklen werden kürzer und der Ergebnisdruck steigt. Dabei kommt der Nachhaltigkeitsgedanke oftmals zu kurz. Zu diesem Ergebnis kam eine prominent besetzte Diskussionsrunde beim Wisag FM Club.

Zum Thema »Vom richtigen Zeitpunkt… Redevelopments von Hotels« diskutierten: Wolfgang M. Fessl (MRG Gruppe), Karl Derfler (ADEQAT Investment Services GmbH & Co KG) und Frans-Jan Soede (HAM independent hospitality & tourism advisors).

Die Nachfrage nach dem Hotelstandort Wien ist nach wie groß, auch das notwendige Kleingeld ist vorhanden. Das allerdings nicht immer richtig investiert wird, erklärte Karl Defler. Dabei werden die Gäste laufend anspruchsvoller. Der Druck auf Refurbishment und Erneuerung steigt, getrieben vor allem von der Angst vor negativen Bewertungen. »Deshalb investieren Betreiber zuerst in das Unmittelbare, sprich: Ein Fernseher wird schneller gekauft als eine Leitung erneuert«, sagte Woofgang Fessl. Deshalb kommt die Nachhaltigkeit beim Redevelopment von Hotels oft zu kurz.

Der Druck, die Gebäudetechnik zu erneuern, entsteht in erster Linie aufgrund steigender Energiepreise. Auch stellt sich die Frage nach dem Zeitpunkt eines Redevelopments, so Frans-Soede: »Die Umsetzung kommt stark auf den Gebäudetyp an. Junge Gebäude kann man während des Betriebs step by step renovieren. Damit geht nicht so viel Gewinn verloren und auch die Mitarbeiterbindung ist kein Problem. Bei Hotels, die bereits viele Umbauten hatten, wird das schwieriger. Bei alten Gebäuden ist das kaum noch möglich.« Auch Fessl vermisst das Thema Nachhaltigkeit: »Energieeffizienz ist bei Hotels ein Fremdwort – es wird sehr viel einfach beim Fenster rausgeblasen. Denn Ruinen, die für Wohnungen und Büros nicht taugen, werden trotzdem als Hotel verwendet. Energieeffizienz rechnet sich in den Augen vieler nicht.«

Aus dem Publikum meldete sich Wisag-Geschäftsführer Werner Moldaschl, der ein Spannungsfeld zwischen Eigentümer und Betreiber ortet: »Der Eigentümer will Geräte so lange wie möglich am Leben erhalten, da die Reparaturkosten vom Betreiber zu tragen sind. Und der Betreiber will aus Einsparungsgründen natürlich die Geräte möglichst schnell austauschen. Wir sind als Dienstleister oft gezwungen, Geräte über die technische und wirtschaftliche Lebensdauer hinaus zu warten. Das führt naturgemäß zu Problemen.«

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