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Natur trifft Stadt

Seit Juli verspricht die Gartensiedlung »Leben am Obsthain« Wohnen im Grünen mit der Vorteilen der städtischen Infrastruktur.
Probleme gibt es mit der Auslastung: Derzeit ist erst knapp die Hälfte der Häuser vermietet. Dafür wird jetzt die Miete gesenkt.

Gebaut wird, wo Platz ist. Deshalb bleibt der 22. Wiener Gemeindebezirk die bevorzugte Spielwiese gemeinnütziger Wohnbauträger. Der Mangel an Urbanität wird marketingtechnisch mit der Nähe zur Natur kompensiert. »Wohnen im Grünen« lautet das Motto. Eines der aktuellsten Wohnprojekte in Donaustadt ist die Gartensiedlung »Leben am Obsthain«. Bauträger ist die Heimbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft, das architektonische Konzept der reihenhausähnlichen Wohnanlage stammt vom Architekturbüro Josef Weichenberger Architects.
Insgesamt wurden fast 15 Millionen in die Gartensiedlung Pelargonienweg gesteckt. Das Interesse am »Leben im Obsthain« hält sich derzeit allerdings noch in Grenzen. Erst knapp die Hälfte der Häuser sind vermietet. Relativ große Wohneinheiten in Verbindung mit der Wirtschaftskrise ergeben ein schwer zu vermittelndes Gesamtpaket. Als Reaktion auf die flaue Nachfrage hat der Bauträger Heimbau jetzt die Mieten spürbar gesenkt. Damit hofft man, sämtliche Wohnungen bis zum Frühjahr 2010 an den Mann, an die Frau zu bekommen.

Das Projekt
Die Wohnanlage mit 61 geförderten Gartensiedlungshäusern liegt in der Nähe des Badeteichs Hirschstetten und des Gewerbeparks Stadlau inmitten einer künstlich geschaffenen hügeligen Landschaft mit einer großen Streuobstwiese. Der Freiraum ist durch eine leicht gewellte Topografie charakterisiert, die unter Verwendung des Aushubes wie Dünen modelliert wurde. Damit sind die Häuser eingebettet in eine Raumsequenz von weichen Hügeln und Mulden, in einen Hain aus Äpfel-, Birnen-, Kirschen- und Nussbäumen. Dazu gibt es einen schwingenden Garten, der private wie gemeinschaftliche Flächen zu einem organischen Ganzen verbindet. Das Verbindende wird generell groß geschrieben in der Siedlung am Pelargonienweg. Die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen durch die Bewohner soll ebenso zur Gemeinschaftsbildung beitragen wie ein Mostkeller mit darüber liegendem Glashaus, wo nicht nur das geerntete Obst verarbeitet wird sondern auch Feste gefeiert werden können. Außerdem soll ein Modell für die Erhaltung und Pflege der allgemeinen Flächen (Rasenmähen, Giessen, Schneeräumung etc.) in einem Partizipationsprozess mit den Bewohnern entwickelt werden. Weil das aber bekanntlich seine Zeit dauert, wird die Pflege der Freiflächen derzeit noch von externen Firmen übernommen.
Alle Wohneinheiten haben private Gärten und einen eigenen Carport, die Dachflächen können auf Wunsch als Gemüsegärten oder Terrassen genutzt werden. Hecken und Sträucher schirmen die privaten Gärten von den allgemeinen Freiräumen ab, ohne sie gänzlich auszugrenzen. So entstehen große zusammenhängende Grünflächen mit landschaftlichem Charakter, die das Gefühl des Wohnens im Grünen verstärken. Weite Teile der Gemeinschaftsflächen sind barrierefrei, Fußwege erschließen das Areal.

Gartensiedlung Pelargonienweg »Leben am Obsthain«
Bauherr: Heimbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft
Generalunternehmen: Strabag
Architekten: Josef Weichenberger Architects
Baubeginn: 2007
Baufertigstellung: 06/2009
Grundstücksfläche: 23.582 m²
Bruttogeschoßfläche: 11.538 m²
Bebaute Fläche: 4.880 m²
Nutzfläche: 8.300 m²
Umbauter Raum: 34.000 m³
Gesamtkosten: 14,8 Mio. Euro
Raumprogramm:     61 Gartensiedlungshäuser
Infos: www.heimbau.at
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