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Auf ein Wort... (Teil 2)

Auf ein Wort... (Teil 2)

Der Bau & Immobilien Report hat führende Unternehmen der Branche mit Fragen zur aktuellen Geschäftsentwicklung, umstrittenen Entscheidungen oder auch unerfüllten Erwartungen konfrontiert. Die Antworten im O-Ton.

zu TEIL 1

zu TEIL 3

Report: »Viele bauchemische Produkte basieren auf Epoxiden, die vor allem auf Baustellen für Verarbeiter als gefährlich gelten. Was tut Murexin, um die Sicherheit der Verarbeiter zu gewährleisten?«
 
Bernhard Mucherl, Geschäftsführer Murexin GmbH

»Als Industrie sehen wir unseren Auftrag vor allem auch in der Schulung der Verarbeiter. Murexin-Anwendungstechniker weisen unsere Kunden in die korrekte Anwendung der Produkte ein, speziell auch mit Blick auf den Gesundheitsschutz. In manchen Anwendungsfällen, wie z.B. Untergrundvorbereitung mit Rissverdübelung, Verfestigung und Absperrung bei Restfeuchtigkeit oder Klebetechnik, bieten wir seit Jahren ökologische Alternativen zu EP- und PUR-Harzen an.

Großes Potenzial sehen wir bei den sogenannten Silan-modifizierten-Polymer-Technologien. Diese MSP-Produkte sind physiologisch unbedenklich, lösemittelfrei, ohne Weichmacher und beweisen, dass sich Baufortschritt und Ökologie nicht ausschließen müssen. Aber auch bei EP- und PUR-Harzen tut sich einiges: Viele sind mittlerweile lösemittelfrei und nach ihrer Aushärtung sehr emissionsarm, geruchsneutral, widerstandsfähig und langlebig.«


Report: »ACO ist seit 1993 am österreichischen Markt aktiv. Mit der Entwässerungsrinne stand aber fast immer nur ein Produkt im Fokus der Aufmerksamkeit. Würden Sie sagen, Sie haben Ihr vor zwei Jahren formuliertes Ziel, ACO darüber hinaus als Systemanbieter zu positionieren, erreicht?«

Ernst Strasser, Geschäftsführer Aco

»Wir haben die letzten beiden Jahre signifikante Fortschritte erzielt, ACO als Systemanbieter zu positionieren. Als vermutlich einziges Unternehmen bieten wir im Bereich der Freiflächenentwässerung ein durchgängige Produktsystemkette mit den Stufen Collect, Clean, Hold und Release. Entscheidend ist für mich aber vor allem, dass ACO mittlerweile in jedem Glied dieser Systemkette zu den führenden Anbietern gehört.

Über die damit möglichen Systemlösungen lassen sich komplexe Bauvorhaben trotz durchgängiger Versiegelung von Oberflächen so gestalten, dass auftreffendes Regenwasser gereinigt im natürlichen Wasserkreislauf verbleiben kann. Details zu Produktneuheiten und Neuerungen bei Normen werden wir mit eigener Roadshow im ersten Quartal nächstes Jahr präsentieren.«


Report: »Das Wachstum bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden in den letzten beiden Jahren verläuft parallel mit dem Konjunkturaufschwung. Ist im Umkehrschluss davon auszugehen, dass die hinterlüfteten Fassaden bei Eintrübung der Konjunktur aufgrund des deutlich höheren Preises gegenüber Wärmedämmverbundsystemen wieder Marktanteile verlieren werden?«

Simon Rümmele, Österreichischer Fachverband für hinterlüftete Fassaden (ÖFHF)

»Sicherlich trägt der spürbare Konjunkturaufschwung zum guten Abschneiden der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade bei. Der Umkehrschluss, dass bei einer makroökonomischen Flaute die Branche Rückgänge befürchten muss, ist für die nahe Zukunft gänzlich unberechtigt. Vielmehr sind die Auftragsbücher bei den Isolierungs- und Bekleidungsherstellern sowie vor allem bei den verarbeitenden Mitgliedsunternehmen unseres Fachverbands bereits heute bis weit über die Jahreshälfte 2019 ausgezeichnet gefüllt. Der Großteil der ÖFHF-Mitglieder erwartet für kommendes Jahr deshalb ein Wachstum von über fünf Prozent.«


Report: »Ringer hat eine Exportquote von 25 % und exportiert u.a. nach Aus­tralien und in den Irak. 2018 ist auch Kambodscha dazugekommen. Warum rechnet sich der Aufwand, ein Land wie Kambodscha zu erschließen, für Ringer? Sind weitere exotische Destinationen geplant?«

Peter Rungger, Geschäftsführer Ringer

»Der Schwerpunkt unserer Exportaktivitäten liegt nach wie vor in Europa, aber wir nutzen selbstverständlich auch alle Möglichkeiten, die sich auf fernen Märkten ergeben. Diverse Einzelprojekte, wie eine derzeit laufende Großbautestelle im Irak, werden von hier aus betreut. Wenn nötig, sind Mitarbeiter vorübergehend vor Ort. Auslandsprojekte in exotischen Märkten werden erst dann beliefert, wenn alle Modalitäten geklärt und das bestellte Material auch bezahlt ist. Damit minimiert sich das Risiko. Asien ist auch für uns ein extrem spannender und dynamischer Markt mit vielen regionalen Unterschieden.

China ist zum Beispiel derzeit aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen, was die Zahlungsmoral betrifft, kein Markt, der bedient wird. Auf anderen asiatischen Märkten arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, die neben eigenen Produkten auch unsere Schalungsprodukte vertreiben. Dadurch gelingt es, den Aufwand mit den zur Verfügung stehenden Personalressourcen zu bewältigen und als mittelständisches österreichisches Unternehmen global aktiv zu sein. Erste Projekte in Kambodscha wurden bereits auf diese Weise abgewickelt, weitere sind in Planung.  Für 2019 ist die Erschließung weiterer internationaler Märkte geplant.«


Report: »Rustler ist seit zehn Jahren in der Ukraine aktiv. Welche Auswirkungen haben die politischen Unruhen auf Rustler?«

Michael Moshammer, Gesellschafter Rustler Gruppe

»Die wirtschaftliche Situation in der Ukraine ist sowohl durch das schwierige politische Umfeld als durch herausfordernde Parameter wie die Inflation und den Wechselkurs geprägt. Der ukrainischen Niederlassung der Rustler Gruppe ist es dennoch gelungen, diese krisenhafte Situation ohne größere Probleme zu meistern. Dies ist einerseits der Konzentration auf immobilienbezogene Dienstleistungen zu verdanken, wodurch jegliche Development-Risiken ausgeschlossen sind, andererseits den ambitionierten Qualitätsstandards, die in der Rustler Gruppe an allen Standorten gleichlautend gelebt werden.

So ist es auch heuer wieder gelungen,  zahlreiche neue Großaufträge für die Betreuung von Büroobjekten, Business Centern und Logistikimmobilien zu generieren, die von insgesamt rund 70 Mitarbeitern an fünf Standorten in der Ukraine betreut werden.«


Report: »Die Sanierungsquote in Österreich liegt bei bescheidenen 0,7 %. Politische Maßnahmen wie der Sanierscheck zeigen nicht mehr die gewünschte Wirkung. Was können, was müssen die Unternehmen tun, um die Sanierungsbereitschaft der Bevölkerung zu erhöhen?«

Walter Wiedenbauer, Geschäftsführer Sto

»Im Rahmen der Wohnbauförderung gibt es schon Anreize, aber diese sind oft einfach zu gering im Verhältnis zur notwendigen Investition. Politische Entscheidungen können wir nicht treffen, aber als kli­mabewusstes Unternehmen und Technologieführer in Sachen Fassadendämmsysteme sehen wir es als unsere Aufgabe an, unseren Kunden Lösungen zu bieten, mit denen der Wert der Immobilie erhöht, Heizkosten reduziert und das Raumklima verbessert werden kann – wie etwa die kleberlose Klettfassade StoSystain® R oder die Möglichkeit, in die Jahre gekommene WDVS-Fassaden zu sanieren oder auch aufzudoppeln. Jeder so investierte Euro amortisiert sich in kurzer Zeit. Dämmen lohnt sich, nicht nur für die Geldbörse, sondern auch für das Klima.«


Report: »Im Vergleich zu anderen Ländern steckt die Baustellenlogistik in Österreich in vielen Fällen noch in den Kinderschuhen. Warum gelingt es nicht, die Bauunternehmen vom Mehrwert eines externen Dienstleisters zu überzeugen?«

Dominik Müller, Geschäftsführer Zeppelin Rental

»Wenn der Bauherr einen Generalunternehmer favorisiert, werden spezielle Leistungen, wie übergeordnete Organisation von Transporten oder Entsorgung, nicht detaillierter beschrieben und sind vom GU umzusetzen. Hier liegt sicher noch Potenzial in der Ausschreibung und Sensibilisierung, um die Unterstützung durch eine Baulogistik klarer hervorzuheben.

Jedoch werden bei Einzelvergaben immer öfter die Baulogistikleistungen und somit auch der damit verbundene Mehrwert ausgeschrieben. Man kann sagen, dass die Baulogistik in den letzten Monaten an Interesse gewonnen hat! Viele Firmen erkennen die doch sehr speziellen Herausforderungen und suchen Fachfirmen zur Unterstützung.«


Report: »Mewa bietet seit längerem Arbeitskleidung im Full-Service-Mietsystem an. Speziell in der Bauwirtschaft hat sich dieses Modell noch nicht durchgesetzt. Woran scheitert es und wie wollen Sie Kunden von der Textilmiete überzeugen?«

Bernd Feketeföldi, Geschäftsführer Mewa

»Es ist dieses Argument, das auch in der Baubranche immer mehr Unternehmer von unserer Leistung überzeugt: Mit Mewa hat jeder Mitarbeiter immer saubere Kleidung im Schrank. Und keiner im Betrieb muss sich darum kümmern. Man kann alles uns überlassen: Wir bieten Kleidung, die Profis auf dem Bau passt und gefällt. Wir holen, waschen und bringen die Kleidung zu abgestimmten Terminen. Wir entlasten Unternehmen und schaffen gleichzeitig Sicherheit: die Sicherheit, dass das Team ein funktionales und bequemes Outfit trägt, in dem es sich wohlfühlt und bei dem die Optik stimmt.«

 

Last modified onMontag, 24 Dezember 2018 18:50
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