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BIM: Revolutionen fordern Opfer

BIM: Revolutionen fordern Opfer

Die viel diskutierte digitale Revolution ist endlich auch in unserem Industriezweig angekommen. Jetzt gilt es, die Businessmodelle anzupassen, um nicht wie Big Player in anderen Branchen in kürzester Zeit in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Bauherren, Planer, Ausführende – alle sehen sich durch angewandtes BIM (Building Information Modelling) einem gewaltigen Veränderungsprozess gegenüber, der zwar auf der einen Seite Qualitätssteigerungen und bessere Kostenkontrolle verspricht, andererseits die gewohnte Planungs- und Arbeitsweise nicht nur durch ein paar digitale Werkzeuge erweitert, sondern die Art, wie Bauprojekte und deren Planung künftig ablaufen werden, grundlegend neu definiert. Durch BIM werden Projektinformationen maschinell auswertbar und produktübergreifend tauschbar, wodurch ein hoher Automatisierungsgrad sowie detaillierte Steuerungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Mahnende Beispiele

Betrachtet man die bisherigen Auswirkungen der digitalen Revolution in anderen Branchen, sieht man, dass Revolutionen auch ihre Opfer fordern – Sie erinnern sich doch an Kodak, Quelle-Versand oder Nokia? Binnen weniger Jahre verschwanden die einstigen Big Player in der Bedeutungslosigkeit, da sie ihre Businessmodelle nicht, zu spät oder ungenügend an die neuen Anforderungen ihrer Kunden, der Produktion und auch der Verwaltung angepasst haben. Diese Gefahr besteht auch für die Baubranche. Andererseits bietet sich gerade jetzt für Unternehmen, die sich auf die noch neue Situation einlassen und die geschaffenen Möglichkeiten erkennen, die Chance, sich mit kompetenter Umsetzung des BIM-Prozesses in der Praxis neu oder mit gewohnter Beständigkeit am geänderten Markt zu positionieren. Gerade in der Anfangszeit der Digitalisierung einer Branche können insbesondere KMUs durch ihre schlankeren Strukturen meist viel rascher und flexibler auf die geänderten Bedingungen reagieren und haben so einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den großen Marktteilnehmern, der es ermöglicht, mit dem BIM-Prozess zu wachsen oder eine der neu entstandenen Nischen zu besetzen.


Zur Person

Klaus Lengauer ist BIM-Consultant bei A-NULL Bausoftware und Mitglied in vielen relevanten Normenausschüssen. Als einer der führenden Experten in Sachen Building Information Modeling wird er die Leserinnen und Leser des Bau & Immobilien Report mit seinem BIM-Tagebuch mit Neuigkeiten und Hintergrundinfos zum Thema BIM versorgen.

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