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Wein & Beton

Die vorgefertigten Hohlwandelemente wurden auf der Baustelle aufgestellt und miteinander verbunden. Im niederösterreichischen Ollersdorf errichtet Weinbauer Veit eine 700 m² große Lagerhalle für seine edlen Tropfen.

Bei der Gebäudestruktur hat man sich anstatt eines Ziegelbaues  für ein Gebäude mit  innengedämmten Elementwänden entschieden. Hauptgrund dafür war der Wunsch nach einer rund ums Jahr gleichmäßigen Innenraumtemperatur, die möglichst energieeffizient gehalten werden sollte. Dabei wurden erstmals in Österreich 50 cm breite Elementwände verarbeitet. Vorgefertigt werden die Wände im Fertigteilwerk Jungwirth in Rappottenstein. Dort entstehen in nur wenigen Schritten die Elementwände mit Innendämmung. Auf Umlaufpaletten wird in die Wandform Beton gegossen und verdichtet. Dann werden XPS-Wärmedämmplatten aufgelegt und pro Quadratmeter fünf ComBar-Thermoanker eingesteckt und im frischen Beton verankert. Die Stäbe werden von Hersteller Schöck bereits in der bestellten Länge zugeschnitten geliefert. Aufwendige Zusatzarbeiten wie etwa das Ausschäumen der Fugenzwischenräume beim Einsatz von rostfreien Gitterträgern entfallen komplett. Dann wird die Form in die Trockenkammer gefahren und nachfolgend mit der nächsten Wand begonnen. Nach dem Aushärten in der Trockenkammer wird die erste Schale am nächsten Tag gewendet und in den frischen Beton der zweiten Schale eingedreht. Nach der zweiten Aushärtung kommen die Wände fix und fertig auf die Baustelle. Insgesamt wurden für das Lager rund 5000 Thermoanker für 55 Wandteile verarbeitet. Mit 14 LKW-Fuhren wurden die Fertigteile dann quer durch Niederösterreich von Rappottenstein nach Ollersdorf transportiert. Dort wurden die Wände dann nur noch per Kran aufgestellt, ausgerichtet, fixiert und ausbetoniert. Damit wurde viel Zeit gespart, bestätigt auch Bernd Eichhorn von der ausführenden Baufirma Leyrer + Graf.

 

> Seitenblick <

Wein und Beton können auch noch eine deutlich innigere Beziehung eingehen. Im Demeter Weingut Meinklang im Burgenland wird Wein im 9 hl Beton-Ei ausgebaut. Bei uns noch relativ unbekannt, ist diese Ausbaumethode in Frankreich deutlich weiter verbreitet. Durch die vielen feinen Luftporen des Betons gelangt gezielt Sauerstoff in den Wein. Zwölf Monate lang »ausgebrütet« bekommt der Wein einen vollkommen unbeeinflussten Sortencharakter. Der so ausgebaute Wein wird von Meinklang unter dem Markennamen »Konkret« verkauft.

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