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Das beste Olivenöl der Welt

Foto: Einer von insgesamt 1,6 Millionen Olivenbäumen in Istrien auf der für die Halbinsel so typischen roten Erde. Foto: Einer von insgesamt 1,6 Millionen Olivenbäumen in Istrien auf der für die Halbinsel so typischen roten Erde.

Istrien hat sich in den letzten Jahren als Gourmetdestination einen klingenden Namen gemacht. Neben Wein, Trüffel und natürlich Fisch und Meeresfrüchten in allen Spielarten hat vor allem das istrische Olivenöl auf sich aufmerksam gemacht. Die italienische »Olivenöl-Bibel« Flos Olei hat Istrien jetzt auch ganz offiziell zur besten Olivenölregion der Welt gekürt. 

Das Flos Olei ist international »die« Instanz in Sachen Olivenöl, vergleichbar etwa mit den Parker-Bewertungen in der Weinszene. Für die aktuelle Ausgabe wurden insgesamt 800 Extra-Vergine-Produkte aus 52 Ländern getestet. Unter den Top 500 finden sich nicht weniger als 75 Produzenten aus Istrien. Damit überflügelte die kroatische Adria-Halbinsel sogar so berühmte Herkunftsregionen wie die Toskana. Im absoluten Spitzenfeld etablierten sich einmal mehr die vier Top-Produzenten Belic, Ipša, Zubin und Mate mit jeweils eindrucksvollen 97 von 100 Punkten, wobei eine Bewertung ab 90 Punkten bereits »Extraklasse« bedeutet. Daneben gibt es aber auch noch zahlreiche Geheimtipps wie Brist, Dolija oder Dobravac.

Flüssiges Gold

Von einer italienischen Jury wurde Istrien dann auch folgerichtig zum bereits vierten Mal in Folge zur »besten Olivenölregion der Welt« gewählt. Damit knüpft Istrien an eine jahrtausendealte Tradition an.Schon vor mehr als 2000 Jahren galt Istriens Olivenöl als Goldstandard der damals bekannten Welt. Ein als perfekt eingestuftes Produkt, an dessen Qualität alle anderen Olivenöle des Römischen Reichs gemessen wurden. Und weil für die Machthaber in Rom nur das Bes­te auf den Tisch kam, war Istriens Region um Fažana damals auch für ihre Amphoren-Manufakturen bekannt.

Nach dem Niedergang im letzten Jahrhundert erfolgte ab den 1990er-Jahren eine intensive Neuauspflanzung und Rekultivierung alter Terrassen, sodass die Halbinsel heute rund 1,6 Millionen Olivenbäume zählt. Zum Vergleich: In Spanien sind es rund 300 Millionen. Das Motto »Klasse statt Masse« liegt Istriens ehrgeizigen Bauern und Ölmühlenbetreibern im Blut.

Terroir, Handlese und modernste Technik

Bild oben: Hoch oben über dem Mirnatal ist einer der berühmtesten Produzenten Ipša beheimatet. Wer die mitunter durchaus steile Anfahrt auf sich nimmt, wird nicht nur mit einem hervorragenden Öl, sondern auch mit tollen Weinen und einem atemberaubenden Blick auf das Mirnatal und das Burgenstädtchen Motovun belohnt. 

Dass das istrische Öl heute wieder zur absoluten Weltklasse zählt, das liegt nicht zuletzt an der geografischen Lage. Das kühlere Klima trägt wesentlich zu Aromenbildung, Finesse und einem ausgewogeneren Anteil an Fettsäuren bei.

Eine weitere Basis des heutigen Erfolges sind die umfangreichen Weiterbildungen bei internationalen Top-Produzenten und hohe Investitionen in moderne Technik. Geerntet werden die Früchte grundsätzlich im Reifemix, weil vollreife Oliven zwar mehr, aber auch eintönigeres Öl ergeben würden. Gelesen wird fast immer per Hand und möglichst schonend am Tag der Ernte gepresst. Dass immer mehr Olivenplantagen in Istrien biologisch bewirtschaftet werden, bestätigt die Qualitätsphilosophie der Olivenbauern.

Beeindruckende Sortenvielfalt für die kreative Küche

Im Zuge der jahrhundertelangen Kultivierung von Olivenbäumen entwickelte sich auf der Halbinsel eine spannende Sortenvielfalt, die perfekt zum Terroir passt. Mehr als ein Dutzend autochthone  und ebenso viele importierte Olivensorten bilden eine unversiegbare Fundgrube für Olivenöl-Fans, die immer wieder Neues entdecken können. Nicht zuletzt eröffnen sich dadurch kreativen Köchen unzählige Möglichkeiten.

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