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Wie wird der Nachhaltigkeitsgedanke in Ihrem Unternehmen gelebt?

vlnr: Erich Wiesner (Wiehag), Peter Giffinger (Rigips) und Meinolf Funkenmeier (Teckentrup) verraten, wie Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen erfolgreich funktioniert. vlnr: Erich Wiesner (Wiehag), Peter Giffinger (Rigips) und Meinolf Funkenmeier (Teckentrup) verraten, wie Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen erfolgreich funktioniert.

Kaum ein anderer Begriff ist in den letzten Jahren so inflationär und missbräuchlich verwendet worden wie die »Nachhaltigkeit«. Jedes Unternehmen nimmt heute für sich in Anspruch, nachhaltig zu agieren. Nicht selten bleibt es aber bei Lippenbekenntnissen. Deshalb hat der Bau & Immobilien Report diese Rubrik ins Leben gerufen, in der bekannte Branchenplayer darlegen können, wie der Nachhaltigkeitsgedanke in ihrem Unternehmen konkret umgesetzt wird.

Erich Wiesner, Geschäftsführer Wiehag: Zufriedene Mitarbeiter und die CO 2 -neutrale Ressource Holz
Als Familienunternehmen in fünfter Generation orientieren wir uns bereits seit 165 Jahren am Prinzip der Nachhaltigkeit. Das werteorientierte Denken und Handeln spiegelt sich im verantwortungsvollen Umgang mit unseren beiden wichtigsten Ressourcen wider: zufriedene, bestens ausgebildete Mitarbeiter sowie der nachwachsende, CO2-neutrale Rohstoff Holz. Die Planung und Produktion von Holztragkonstruktionen wie etwa der Crossrail Station in London/Canary Wharf erfordern technisch hochkomplexe Lösungen im Ingenieurholzbau und die Zusammenarbeit in internationalen Projektteams. Diese Aufgaben meistern wir mit unseren derzeit zirka 350 bestens qualifizierten Mitarbeitern. Das interne Weiterbildungsangebot, die Entwicklungsmöglichkeiten und der sichere Arbeitsplatz machen Wiehag zu einem gefragten Arbeitgeber in der Region Innviertel. Die zweite Säule der Nachhaltigkeit ist die nachwachsende Ressource Holz. Ein Kubikmeter Holz speichert – im Gegensatz zu CO2-verursachenden Materialien – eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre. Wiehag verarbeitet 90.000 m 3 Schnittholz pro Jahr und ist damit einer der größten holzverarbeitenden Betriebe Österreichs. Als PEFC-zertifiziertes Unternehmen bearbeiten wir ausschließlich Holz aus Österreich und Deutschland, um nachhaltige Waldnutzung und kurze Transportwege zu gewährleisten. Zudem kann Holz energetisch genutzt werden: Die anfallenden Holzreste werden im hauseigenen Kraft-Wärme-Kopplungskraftwerk verwertet, wo 90 Prozent des Bedarfs an Strom und 100 Prozent an Wärme abgedeckt werden. Der ästhetische, nachhaltige Baustoff wird sowohl für Privathäuser, Gewerbe- und Industriebauten wie für moderne Stadtarchitektur immer beliebter.

Peter Giffinger, Managing Director Rigips Austria: Nachhaltigkeit liegt in unserer DNA
Heuer feiert Saint-Gobain sein 350-jähriges Bestehen. Als Teil dieser Gruppe sind wir uns der gesellschaftspolitischen Verantwortung als nachhaltiges Industrieunternehmen bewusst. Wir setzen daher Maßnahmen nicht nur projektbezogen, sondern haben ein Nachhaltigkeitsprogramm entlang unserer Wertschöpfungskette etabliert und sehen Nachhaltigkeit als laufenden Optimierungsprozess. Unter anderem erfolgt die Rekultivierung der Tagebaue bei uns stets so, dass die offene Abbaufläche gleich groß bleibt und wir das natürliche Ökosystem wiederherstellen. Mit der Materialseilbahn, die zur Anlieferung des Rohsteins vom Bergbau Grundlsee zum Plattenwerk Bad Aussee dient, vermeiden wir jährlich rund 20.000 Lastwagenfahrten bzw. 200 Tonnen CO2-Emissionen. Unser Rohstoff Gips ist ein von Natur aus nachhaltiger Werkstoff, der unendlich oft recycelt werden kann – derzeit bestehen bereits 6 % jeder Rigips-Platte aus Recyclingmaterial, was ebenfalls zur Ressourcenschonung beiträgt. Eine Abschätzung der Umweltauswirkungen unserer Bauprodukte im Verlauf ihres Lebenszyklus ermöglichen unsere Umweltproduktdeklarationen (EPDs) für sämtliche in Bad Aussee produzierten Platten – auch ein sehr wichtiges Thema für Planer und Investoren. Innovationen, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt sind und als Systemlösungen den Komfort steigern, sind Kern unserer Unternehmensstrategie. Daher optimieren wir als erstes Unternehmen der österreichischen Baustoffindustrie auch die Warenströme vom Werk bis zur Baustelle mit unserem Mobile Order Management: Durch diesen Einsatz modernster Logistik werden die Umweltauswirkungen des Transports unserer Produkte kontinuierlich reduziert. Beim Neubau unseres Bürogebäudes am Standort Puchberg haben wir auf innovative Systeme gesetzt und so ein Passivhaus realisiert, das unsere Auswirkungen auch in diesem Bereich massiv gesenkt hat. Als Anerkennung für unsere CSR-Aktivitäten wurden wir bereits mit namhaften Awards ausgezeichnet. Wir dürfen uns zu den TRIGOS-Steiermark-Preisträgern zählen und sind auf den EUCUSA-Award für »die wirkungsvollste Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit« besonders stolz. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind für uns also kein Widerspruch, sondern ergänzen einander sinnvoll. Nur so können wir unseren Anspruch erfüllen, der Partner für nachhaltiges Bauen zu sein!

Meinolf Funkenmeier, Geschäftsführer von Teckentrup: Verantwortungsbewusstes Management braucht Kontrolle
Nachhaltigkeit umfasst bei uns Umweltschutz, den Umgang mit Energie sowie den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Damit das nicht nur Lippenbekenntnis ist, haben wir uns für alle drei Managementsysteme einem ausführlichen Zertifzierungsverfahren gestellt. Das Institut für Fenstertechnik Rosenheim (ift) hat bereits 2013 als akkreditiertes Prüfinstitut die Zertifizierun­gen abgeschlossen. Das Institut bestätigt unseren nachhaltigen Managementansatz: Umweltschutz gemäß DIN EN ISO 14001, Energiemanagement gemäß Energieeffizienz-Richtlinie DIN EN ISO 50001 und Arbeits- und Gesundheitsschutz entspre­chend den Vorgaben der internationalen Richtlinie BS OHSAS 18001. Als weiterer Baustein der nachhaltigen Produktion liegen für alle Türen und Tore »Environmental Product Declarations« – EPDs – vor. Außerdem ist uns unsere Unternehmenskultur wichtig. Deshalb ist Teckentrup der »Charta der Vielfalt« beigetreten, die uns zu einem integrativen Führungsstil verpflichtet. Das umfasst auch Chancengleichheit für alle Mitarbeiter – unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder anderen persönlichen Merkmalen.

Last modified onDienstag, 25 August 2015 11:56
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