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Fragen an die Politik

Bernhard Rabenreither, Geschäftsführer MABA Fertigteilindustrie: »Eltern treten ihre Kinder lieber mit viel Aufwand bis zur Matura und noch durch ein Studium, als auch nur ansatzweise einen Lehrberuf in Betracht zu ziehen. Obwohl das Einkommen qualifizierter Facharbeiter dem der Akademiker oft um nichts nachsteht, fehlt der positive Image- und Wertefaktor.« Bernhard Rabenreither, Geschäftsführer MABA Fertigteilindustrie: »Eltern treten ihre Kinder lieber mit viel Aufwand bis zur Matura und noch durch ein Studium, als auch nur ansatzweise einen Lehrberuf in Betracht zu ziehen. Obwohl das Einkommen qualifizierter Facharbeiter dem der Akademiker oft um nichts nachsteht, fehlt der positive Image- und Wertefaktor.«

In der Rubrik »Fragen an die Politik« haben Vertreter der Bau- und Immobilienbranche die Möglichkeit, konkrete Fragen an Politiker zu formulieren. In der aktuellen Folge kommt Bernhard Rabenreither, Geschäftsführer MABA Fertigteilindustrie, zu Wort. Gerichtet wurde die Frage an Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek.

Thema Ausbildung

Bernhard Rabenreither, Geschäftsführer MABA Fertigteilindustrie: »Eltern treten ihre Kinder lieber mit viel Aufwand bis zur Matura und noch durch ein Studium, als auch nur ansatzweise einen Lehrberuf in Betracht zu ziehen. Obwohl das Einkommen qualifizierter Facharbeiter dem der Akademiker oft um nichts nachsteht, fehlt der positive Image- und Wertefaktor. Offizielle Institutionen singen noch immer ein Loblied auf das Ausbildungssystem für Lehrlinge, obwohl Unternehmen seit Jahren darauf hinweisen, dass Lehrlinge, aber auch ›fertige‹ Facharbeiter die Basics der Grundrechnungsarten, Deutsch und Lesen nicht beherrschen. Warum schaffen es unsere Pädagogen nicht, Schülern Freude am Rechnen und Freude am Lesen zu vermitteln? Gibt es Konzepte, um auch diese Ausbildung zu verbessern? Seit 2008 gibt es die Lehre mit Matura. Wurden daraus bereits Erkenntnisse gewonnen? Welche Optionen, auch gemeinsam mit der Wirtschaft, sehen Sie, um Fachausbildungen anerkannt und attraktiver zu machen?«

Gabriele Heinisch-Hosek, Unterrichtsministerin: »Ob Matura, Lehre oder Studium – es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, und hier die richtige Wahl zu treffen, ist für SchülerInnen und Eltern nicht immer einfach. Als Bildungsministerin ist es mir besonders wichtig, Schülerinnen und Schüler bei ihrer Bildungs- und Berufswahl zu unterstützen. Am Ende ihrer Ausbildung sollen sie mündige und gut ausgebildete Bürgerinnen und Bürger geworden sein, die sich auf ihre weitere berufliche Laufbahn freuen und wissen, wohin sie wollen.

Die Berufsmatura, also die Kombination von Lehre und Reifeprüfung, ist ein Angebot, das bereits heute von rund 11.000 jungen Frauen und Männern angenommen wurde. Ich bin überzeugt, dass sich ihnen damit neue Möglichkeiten und Chancen eröffnen. Damit die Lehrlingsausbildung auch in den nächsten Jahrzehnten attraktiv und erfolgreich ist, sind weitere Schritte erforderlich – auch um das Image und die Qualität zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern ist hier besonders wichtig. Im Regierungsprogramm ist die Umsetzung eines systematischen Qualitätsmanagements in Ausbildungsbetrieben und in der überbetrieblichen Berufsausbildung festgeschrieben. Damit die Erfolgsquote bei der Lehrabschlussprüfung steigt, sollen etwa Lehrlingscoaching und Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung angeboten werden.
Österreich braucht gut ausgebildete und motivierte Menschen in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft. Das österreichische Bildungssystem trägt seinen Teil bei, um junge Menschen bestmöglich nach deren Interessen und Begabungen zu fördern und zu unterstützen.«

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