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Die grünsten Gebäude Österreichs

Bureau Belvedere (Foto: Immofinanz) Bureau Belvedere (Foto: Immofinanz)

Die Immobilienbranche ist komplexer geworden. Hieß es früher einfach nur »Lage, Lage, Lage«, gesellen sich heute zur Standortqualität weitere Schlagworte wie Energieeffizienz, Lebenszykluskosten oder Behaglichkeit, die über Wohl und Wehe einer Immobilie entscheiden.  Jedes dieser Kriterien ist ein wichtiges Mosaiksteinchen, um ein Gebäude nachhaltig zu machen. Sind alle Punkte auf hohem Niveau erfüllt, gibt es dafür ein Mascherl in Form eines Zertifikats. LEED, BREEAM, DGNB oder TQB sind nur einige der begehrten Auszeichnungen, ohne die sich Immobilien nur mehr schwer verkaufen lassen. Landläufig werden die zertifizierten Gebäude als Green und neuerdings auch Blue Buildings bezeichnet. In Österreich stehen jede Menge davon. Der Bau & Immobilien Report präsentiert eine Auswahl an Immobilien, die in den letzten Monaten zertifiziert wurden.

Bureau am Belvedere

Mit Blick auf das ehemalige Schloss des Prinzen Eugen präsentiert sich das »Bureau am Belvedere« als stilvoll elegantes Bürohaus mitten im Wiener Botschaftsviertel. Jede Büroeinheit ist standardmäßig mit einer Teeküche, LED-Einbauspots und einer Arbeitsplatzbeleuchtung ausgestattet. Die Beheizung und Kühlung der Bürobereiche erfolgt über hochwertige und energieeffiziente 4-Leiter-Fan-Coils. Dank der mechanischen Frischluftversorgung wird ein optimales Raumklima in allen Büroeinheiten und Allgemeinflächen gewährleistet. Die Fenster verfügen zudem über einen integrierten Sonnen- und Blendschutz. Angestrebt wurde von der Immofinanz AG eine Leed-Zertifizierung in Platin, geworden ist es schließlich eine Auszeichnung in Gold, die Ende Oktober 2012 überreicht wurde. Dafür gab es 2012 aber zusätzlich auch den Green Building Award der EU-Kommission in der Kategorie »Renovierung«. Schließlich konnte durch die Modernisierung der Energieverbrauch um 74,85 % gesenkt und eine jährliche Ersparnis von 848,9 MWh erzielt werden.

Bauherr: Immofinanz AG / Immofinanz Montaigne Liegenschaftsvermietungs GmbH
Architekt: Arch. Kohlbauer und Arch. Cserni & Schifko ZT GmbH
Baubeginn: Mai 2010
Bauende: Oktober 2011
Gesamtfläche: ca. 16.000 m²
Zertifikat: LEED
Farbe: Gold
Gesamterfüllungsgrad: k.A.
Gesamtvolumen: 19,5 Mio. Euro

Erste Campus

Als Teil des Quartiers Belvedere entwickelt die Immorent für die Muttergesellschaft Erste Group den Erste Campus. Seit der Grundstein für den Erste Campus am 26. Juni 2012 gelegt wurde, sind täglich bis zu 1.000 Arbeiter von mehr als 100 Firmen auf der rund drei Fußballfelder gro­ßen Baustelle mit der Errichtung des Erste Campus beschäftigt. Ein zentrales Thema beim Bau des Campus ist die allgegenwärtige Nachhaltigkeit. Zum Einsatz kommen neben einer Doppelfassade mit intelligentem, außenliegenden Sonnenschutz, moderner LED-Beleuchtung und Energierück­gewinnung bei den Aufzugssystemen auch Betonkernaktivierung für Heizung und Kühlung gespeist aus Geothermiepfählen in Verbindung mit dem Wiener Fernwärme- und Fernkältenetz. Mit Jahresbeginn 2013 haben alle Bauteile das Straßenniveau erreicht, bis Ende des Jahres soll der Campus seine komplette Größe erreicht haben.

Bauherr: Erste Group Immorent
Baubeginn: Juni 2012
Bauende: 2015
Architektur: henke und schreieck
Bruttogeschoßfläche: 166.000 m²
Zertifikat: DGNB
Farbe: Gold (Vorzertifikat)
Objektbewertung: 81,1 %
Standortqualität: 90,2 %
Investition: 300 Mio. Euro

Kindergarten & Hort Leobendorf

Absolute Topwerte im Rahmen der Total-Quality-Building-Zertifizierung Anfang dieses Jahres erreichte der Kindergarten und Hort in der Nussallee in Leobendorf. Stolze 975 von 1000 möglichen Punkten erreichte die von Ah3 Architekten geplante pädagogische Einrichtung. Realisiert wurde ein Bauwerk, welches weit über seine energetischen Qualitäten als Passivhaus hinaus hochwertige Eigenschaften besitzt: Konsequente Vermeidung bedenklicher Chemikalien im Innenausbau, großzügige Gruppenräume und eine direkte Anbindung an die umliegenden positiven Freiräume bieten den Kindern und Jugendlichen eine wunderbare Lern- und Erlebniswelt. So bietet etwa der das Gebäude umgebende »Spieleberg« auf natürliche Weise Schauplätze für Aktivitäten im Freien und verbindet das Bauwerk mit dem anliegenden Fun-Court und Beachvolleyballplatz und fasst wie ein schützender Arm die Sitzarenen im Zentrum der Grünanlagen ein.

Bauherr: Marktgemeinde Leobendorf
Baubeginn: September 2008
Bauende: Juni 2009
Architektur: Ah3 Architekten ZT
Zertifikat: TQB
esamterfüllungsgrad: 97,5 %
Standortqualität: 100 %
Investition: 6 Mio Euro

Marina Tower

Der Marina Tower ist das erste Bürogebäude weltweit mit Bestnoten bei drei Nachhaltigkeitszertifikaten: Vorzertifikat DGNB in Gold, Vorzertifikat BREEAM in Excellent und Vorzertifikat LEED in Platinum. Damit zählt der Marina Tower mit seiner Gesamtmietfläche von 47.000 m² zweifellos zu den hochwertigsten Bürogebäuden Österreichs. Mit dem Marina Tower wollen die Eigentümer ein Bürokonzept umsetzen, das Arbeiten mit Wohlfühlcharakter möglich macht. Dem Tower ist der rund 6.000 m² große Marina Park vorgelagert. Diese gartenarchitektonisch aufwendig gestaltete Erholungsfläche mit direktem Zugang zur Donau entsteht auf einer Überplattung, welche eine Bundesstraße und Bahngleise überbrückt. Mehrere Restaurants, eine eigene Kantine sowie diverse Einzelhandelsgeschäfte schaffen den richtigen Mix an Gastronomie- und Shoppingangebot für einen Top-Bürostandort. Auch technisch soll der Marina Tower eine Spitzenposition einnehmen. Eine hoch gedämmte Doppelfassade mit zwischenliegendem Sonnenschutz ermöglicht von Wind, Wetter und Außengeräuschen unbeeinträchtigtes individuelles Lüften in jeder Höhe. Durch den zusätzlichen Einsatz von Windkraft und Geothermie können mehr als 30 % des Energiebedarfs gegenüber vergleichbaren Gebäuden eingespart werden. Durch effiziente Grundrisse und die Möglichkeit, große Besprechungen in das hausinterne, technisch auf höchstem Niveau ausgestattete und voll servicierte Konferenz- und Business Center zu verlegen, liegt die Flächeneffizienz etwa 15 % über jener vergleichbarer Bürotürme in Wien. Entscheidend für den Baubeginn ist ein Vorverwertungsgrad von 30 %. Das zu realisieren ist am derzeitigen Wiener Büroimmobilienmarkt nicht einfach, die Verhandlungen mit potenziellen Mietern laufen dem Vernehmen nach aber gut und die Hürde sollte in den nächsten Monaten genommen werden.

Bauherr: Marina Tower Entwicklungs GmbH
Eigentümer: IG Immobilien, WIKORA & UniCredit (CABET)
Architekt: Hoffmann Janz, Freimüller Söllinger, DS Plan
Baubeginn: (Abhängig von Vorverwertung)
Bauende: 2015
Mietfläche: rd. 47.000 m²
Zertifikat: DGNB
Farbe: Gold
Objektbewertung: 88,2 %
Zertifikat: BREEAM
Kategorie: Excellent
Gesamterfüllungsgrad: 83,53 %
Zertifikat: LEED
Farbe: Platin
Gesamterfüllungsgrad: 82 (Platin: ab 80)
Investitionsvolumen: k.A.

Rivergate

Seit der Eröffnung im Juni 2010 verkauft die Signa Holding das Rivergate als das »grünste« Bürogebäude Öster­reichs. Und das hat durchaus seine Berechtigung, denn das markante Gebäude am Wiener Handelskai war das erste Bürogebäude Österreichs, das sich mit einen LEED-Vorzertifikat in Gold schmücken durfte. Im April 2013 konnte das Rivergate noch einmal eins draufsetzen und darf sich nach einer fast zwei Jahre dauernden Prüfungsphase sogar mit einer seltenen Leed-Auszeichnung in Platin schmücken. Damit ist das Office Center österreichweit das erste neu gebaute Bürogebäude, das mit dem höchsten weltweit anerkannten Zertifikat des US GreenBuilding Councils ausgezeichnet wurde. Das Rivergate punktet bei den Leed-Bewertungskriterien Nachhaltigkeit, Wasserhaushalt, Energie und Atmosphäre, Material und Ressourcen sowie Raumqualität. Der Primärenergiebedarf des Office Centers wird durch erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Geothermie und Grundwasser gedeckt. Das sorgt für umweltfreundliches Heizen, Kühlen und Belüften – und für ein gesundes und behagliches Raumklima. Damit verringert das Bürohaus am Handelskai seine Primärenergiekosten um 35 % und den CO2-Ausstoß um 280 Tonnen jährlich. Selbst die Verpflegung der Mieter entspricht dem Nachhaltigkeitsgedanken: Im Restaurant canteen werden nur regionale und saisonale Produkte verarbeitet.

Bauherr: Signa Holding/Raiffeisen Leasing
Architekt: Auer+Weber+Assoziierte Stutt­gart, Achim Söding
Baubeginn: Juli 2008
Bauende: Juni 2010
Zertifikat: LEED
Farbe: Platin
Gesamterfüllungsgrad: k.A.
Standortqualität: k.A.
Kosten: 120 Mio. Euro

Schwarzenbergplatz 5

Am Schwarzenbergplatz 5 entstand in zentraler und innerstädtischer Lage in den Jahren 2006 bis 2008 ein Neubau mit Büro- und Wohnnutzung sowie eine öffentliche Tiefgarage. Dieses Gebäude wurde 2012 als Erstes in der Systemvariante »Bestand  Büro- und Verwaltungsgebäude« mit einem DGNB-Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Auf 7.900 m² stehen Büroflächen zur Verfügung, welche je Geschoß in bis zu drei Einheiten teilbar sind. Die elektrotechnische Versorgung der Büros erfolgt flexibel über Doppel- bzw. Hohlraumböden. Die individuelle Regelbarkeit von Lüftung, Temperatur, Kunst- und Tageslicht gewährleisten einen hohen Nutzerkomfort. Das Gebäude sowie die begehbaren Flächen der Außenanlagen sind nach geltender Normung barrierefrei ausgeführt und zahlreiche Informationen werden nach dem Mehr-Sinne-Prinzip angeboten. Die Tiefgarage ist behindertengerecht ausgestattet; die helle und übersichtliche Ausführung, Komfort- und Frauenparkplätze, eine Zutrittskontrolle und Videoüberwachung erhöhen den Komfort sowie das subjektive Sicherheitsempfinden der Nutzer. Eine umfassende Objektdokumentation, Betreiber- und Nutzerhandbücher und das interne Facility Management ermöglichen eine effiziente und nutzerfreundliche Bewirtschaftung des Gebäudes.

Bauherr: BIP Immobilien Development GmbH
Baubeginn: November 2006
Bauende: Juli 2008
rchitektur: Frank & Partner
Bruttogeschoßfläche: 20.710 m²
Zertifikat: DGNB
Farbe: Gold
Objektbewertung: 80,6 %
Standortqualität: 81,7 %
Investition: k.A.

Wohnanlage Kapfenberg

In Kapfenberg entsteht derzeit die erste Plus-Energie-Sanierung eines Wohnbaus in Österreich. Das architektonisch und energetisch ambitionierte Bauvorhaben soll als Leuchtturmprojekt beispielgebend für die Sanierung von Geschoßwohnbauten sein. Bei der TQB-Zertifizierung im Frühjahr 2013 gab es dafür 867 von 1000 möglichen Punkten. Der als Plusenergiegebäude konzipierte Wohnbau setzt sich eine Reduktion um 80 % des Energieverbrauchs, 80 % Anteil erneuerbarer Energie und um zumindest 80 % geringere CO2-Emissionen als Ziel. Die Haustechnik ist in den vorgefertigten Holzbaumodulen integriert, die vor die massive Konstruktion montiert werden. Daraus entsteht aus einem 50er-Jahre-Wohnbau ein thermisch optimiertes Gebäude mit hochwertiger technischer Ausstattung.

Bauherr: Gem. Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft Ennstal
Architektur: Nussmüller Architekten ZT
Baubeginn: 2012
Bauende: 2013
Zertifikat: TQB
Gesamterfüllungsgrad: 86,7 %
Standortqualität: 87 %
Investition: 4,5 Mio. Euro

 

Bildergallerie siehe unten!

 

Last modified onDienstag, 09 Juli 2013 10:24
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