Donnerstag, April 18, 2024

Trotz des aktuellen Baubooms stagniert der Markt für Dämmstoffe. 6,132 Millionen verkaufte Kubikmeter entsprechen einem Minus von 0,37 Prozent. So das Ergebnis einer aktuellen Markterhebung der GDI 2050 – Gebäudehülle+Dämmstoff Industrie 2050.

Während es von 2016 auf 2017 ein leichtes Plus von 0,8 Prozent oder 50.000 Kubikmetern gab, drehte der Markt 2018 wieder ins Minus. »Eine Verlagerung der Verarbeiterkapazitäten vom Sanierungsbereich hin zum Neubau hat 2018 zu einer Seitwärtsbewegung am Dämmstoffmarkt geführt, der thermischen Sanierung fehlen weiterhin die Impulse«, analysiert Clemens Demacsek, Geschäftsführer der GDI 2050.

Während die Mineralwolle gegenüber 2017 ein Wachstum vorweisen kann, gibt es bei den Schaumstoffen einen leichten Rückgang. Alternative Dämmstoffe auf Basis von Zellulose, Schafwolle, Hanf etc. bewegen sich mit 0,22 Millionen Kubikmetern – aufgrund ihres eingeschränkten Anwendungsbereiches – auf dem Niveau der Vorjahre. Der Absatz von Holzwolle-Leichtbauplatten stieg um rund fünf Prozent auf 0,021 Millionen Kubikmeter.

»Da in den folgenden Jahren konjunkturell mit einer Abkühlung im Neubau zu rechnen ist, hoffen wir auf Änderungen der Rahmenbedingungen für die thermische Sanierung. Neue, kreative Ansätze – von Kapazitätsanpassungen bei den Professionisten bis hin zu einer innovativen Steuerpolitik – sind notwendig, um die aktuell österreichweit bei 0,4 Prozent per anno liegende Sanierungsrate auf zwei Prozent anzuheben. Für die angestrebte Dekarbonisierung des Wohnungssektors ist eine Verfünffachung der Sanierungsrate nötig, denn ca. 750.000 Wohnungen sind thermisch unzureichend ausgestattet«, appelliert Demacsek an die Regierung.

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