Donnerstag, April 25, 2024

Der Linzer Hersteller mobiler Brechanlagen, Rubble Master, setzt sein Umsatzwachstum fort und ändert dennoch seine Strategie. Erstmals verlässt man den strengen Kurs des organischen Wachstums und geht in Nordirland auf Einkaufstour. Außerdem wagt man den Sprung in Märkte, von denen man bislang bewusst die Finger gelassen hat.

Ein neben Liebherr und Huppenkothen weiterer prominenter Mawev-Verweigerer ist der Linzer Weltmarktführer bei mobilen Brechern für die Recycling- und Natursteinindustrie, Rubble Master. Während bis 2012 die Mawev auch für Rubble Master ein Pflichttermin war, glänzt man seither mit Abwesenheit. Geschadet hat es dem Unternehmen ganz offensichtlich nicht, was bei einer Exportquote von 97 Prozent auch nicht die allergrößte Überraschung ist. Seit 2015 ist der Umsatz von 69 Millionen auf Euro auf 110 Millionen Euro gestiegen, was einem satten Plus von 59 Prozent entspricht. Und auch für 2018 rechnet CEO Gerald Hanisch wieder mit einem ordentlichen Wachstum von 21 Prozent. Die Zahlen könnten laut Hanisch sogar noch besser sein, doch die Produktion kommt den Bestellungen derzeit nicht nach.

Dennoch soll auch künftig die Produktion der mobilen Brecher ausschließlich in Linz-Pich­ling erfolgen. Eine sanfte Strategieänderung gibt es aber trotzdem. Während Hanisch bislang fast ausschließlich auf organisches Wachstum setzte, sind jetzt auch Akquisitionen von Komplementärunternehmen kein Tabu mehr. Noch in diesem Jahr steigt man als 75-Prozent-Eigentümer beim nordirischen Siebhersteller Maximus ein, eine Übernahme zu 100 Prozent ist bereits fixiert und soll in den nächsten Jahren erfolgen. Das 2004 in Nordirland gegründete Unternehmen mit aktuell 170 Mitarbeitern entwickelt und produziert raupenmobile Siebe. Marke, Mitarbeiter, Management, Produktionsstandort und das Vertriebs- und Servicenetz von Maximus bleiben erhalten. »Neben den Kundenvorteilen, die durch die Übernahme entstehen, können wir auch in vielen anderen Bereichen Synergien nutzen wie zum Beispiel bei gemeinsamen Lieferanten«, berichtet CFO Günther Weissenberger. Die Expansion ermöglicht Rubble Master auch eine Erweiterung des Produktportfolios. Erstes Ergebnis der Kooperation ist das neue kompakte RM HS3500M Sieb.

Aufbruch nach China

Lange Zeit hat Gerald Hanisch gezögert, Anfang 2018 hat Rubble Master den Schritt nun doch gewagt und eine eigene Niederlassung in China eröffnet. »Die Tianjin Rubble Master Technology CO. Ltd. ermöglicht uns den strategischen Ausbau des chinesischen Marktes«, erklärt Hanisch. Rubble Master Brecher werden bereits seit über zehn Jahren in China eingesetzt. Vor Ort präsent zu sein, sich den Eigenheiten des Marktes und den Gegebenheiten direkt zu stellen sei wichtig. »In einem der größten und wichtigsten Märkte der Welt müssen wir einfach zugegen sein«, so Hanisch. Am chinesischen Markt sieht er großes Wachstumspotenzial. In einem ers­ten Schritt plant er den Verkauf von 20 Maschinen pro Jahr in China. Zum Vergleich: Weltweit setzt Rubble Master pro Jahr rund 200 Maschinen ab. »Aber das Potenzial des chinesischen Marktes ist natürlich enorm«, ist Gerald Hanisch überzeugt.n

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