Die Wirtschaftsauskunftei CRIF Österreich hat in einer aktuellen Erhebung einen genauen Blick auf unterschiedliche Aspekte der österreichischen Baubranche geworfen. Ermittelt wurden unter anderem die Anzahl der Neugründungen und der Insolvenzen, die Eigenkapitalausstattung der Bauunternehmen sowie die Anzahl der weiblichen Führungskräfte.
Zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2016 wurden laut CRIF Branchenradar in Österreich ca. 2.600 Bauunternehmen gegründet – der Großteil davon als Kleinunternehmen. Das ist ein Rückgang um 16 % im Vergleich zum Vorjahr, wo rund 3.000 Firmen im Baugewerbe gegründet wurden. Demgegenüber standen ähnlich wir im Vorjahr rund 800 eröffnete Insolvenzverfahren. »Die Bauwirtschaft zählt nicht nur zu den gründungsintensivsten, sondern auch zu den insolvenzanfälligsten Branchen Österreichs. Prognosen zufolge setzen aber aktuell die starke Wohnungsnachfrage, Investitionen im Hoch- und Tiefbau sowie die anhaltend günstigen Finanzierungsbedingungen wichtige Impulse«, so Boris Recsey, Geschäftsführer CRIF Österreich.
Die Eigenkapitalquote der österreichischen Bauunternehmen ist laut CRIF insgesamt positiv und liegt durchschnittlich bei rund 30 %. Am höchsten ist die Eigenkapitalquote in Tirol
(34,1 %), am niedrigsten im Burgenland (27,7 %).
Weibliche Führungskräfte
Frauen sind in den Chefetagen der heimischen Unternehmen immer noch unterrepräsentiert. In nur 9,4 % aller Bauunternehmen sind Frauen in der Geschäftsleitung. »Dabei zeigen verschiedene Studien, dass Unternehmen mit einer Frau an der Spitze oft erfolgreicher sind als männlich geführte«, so Recsey. Die meisten Firmen mit weiblichen Führungskräften gibt es in Wien (12,54 %), die wenigsten in Tirol (6,96%).