Mehr Leistung für Stromleitungen, eine Auge auf die Brandgefahr, Effizienz für Produktionsprozesse und die Überwachung des Betoniervorgangs – die aktuell besten Beispiele für das smarte Zusammenspiel von Technik im Feld und mächtigen Datenanalysen.
Wetterfühlige Leitungen
Die Idee ist so einfach wie genial: Künftig wird die Leistung einer Stromleitung flexibel nach den vorherrschenden Temperaturen angepasst. Denn niedrige Temperaturen kühlen die Leitung, sodass mehr Strom transportiert werden kann. Ein »Thermal Rating« soll derzeit nicht genutzte, temporär verfügbare Leitungskapazitäten bei günstigen Umgebungsbedingungen zugänglich machen. Ist es etwa windig, können Netzbetreiber durch die damit verbundene Kühlung der Leitung mehr Ökostrom transportieren als bisher und diese Erzeugungsspitzen besser nutzen. Gestartet wurde von Netz Niederösterreich nun ein Pionierprojekt zwischen Kettlasbrunn und Gaweinstal im Weinviertel, wo die ersten Sensoren mittels einer Drohne montiert wurden. Weitere Sensoren werden landesweit nun installiert. Die EVN-Tochter implementiert als erster Verteilernetzbetreiber in Österreich das Thermal-Rating-Betriebssystem im 110-kV-Leitungsbereich.
Brandmeldung auf Sicht
Siemens stellt mit Hilfe einer neuen Videokamera-Lösung eine kombinierte Rauch- und Flammendetektion auf eine neue Stufe. Der Fire Catcher FDV202 sorgt für die visuelle Überwachung in rauen Industrieumgebungen und baulichen Umgebungen, wo konventionelle Brandmeldetechnik an ihre Grenzen gerät. Die intelligente HDTV-Kamera nutzt eine integrierte Videoanalytik, um zuverlässig Brände zu detektieren: Dafür werden KI-basierte Trainingsmethoden für das Erkennen von Rauch und Flammen sowie eine Wissensdatenbank aus Test- und Realversuchen durch Expert*innen herangezogen. Bei der Erkennung von Rauch oder Flammen im definierten Sichtfeld wird ein Alarm über die freiprogrammierbaren Relaisausgänge zur Brandmelderzentrale übertragen. Die Bilder werden mit Metadaten an ein Videomanagementsystem zur Verifizierung gesendet.
Nachhaltige Verpackungen
Der Technologiedienstleister und SAP-Partner Tietoevry Austria hat die Heinzel Group bei der Integration der neu erworbenen Papierfabrik Steyrermühl in deren IT-Systemlandschaft unterstützt. Mit dem Einsatz der zukunftsweisenden SAP S/4HANA-Technologie wurde eine hohe Automatisierung im Produktionsprozess erreicht. Mit der effizienten Integration der IT- und OT-Systeme kann nun die Wertschöpfung gesteigert und die Produktion ressourcenschonender gestaltet werden. Dies unterstützt die Heinzel Group bei ihrem Ziel, Steyrermühl zu einem Zentrum für nachhaltige Verpackungspapiere und erneuerbare Energien auszubauen. Robert Kaup, Geschäftsführer von Tietoevry Austria, betont, dass die geschaffene IT-Infrastruktur nicht nur den aktuellen Anforderungen entspricht, sondern auch das zukünftige Wachstum optimal unterstützt. Die erfolgreiche Zusammenarbeit stärkt den Wirtschaftsstandort und trägt zur Energiewende bei.
Digitalisierung der Baustelle
Doka, einer der weltweit führenden Experten von Schalungs- und Gerüstlösungen, ermöglicht mit den neuen »DokaXact Load & Pressure«-Sensoren die Echtzeit-Überwachung des Betoniervorgangs auf Baustellen. Denn die Wahl der richtigen Betoniergeschwindigkeit ist von vielen externen Einflussfaktoren abhängig. Die Live-Daten der DokaXact-Sensoren helfen dabei, mit der optimalen Geschwindigkeit sicher zu betonieren. Die kabellosen Sensoren sind robust, wasser- und staubdicht und verbinden sich über Bluetooth mit den Smartphones der Nutzer*innen. Die DokaXact-App gibt in Echtzeit Frischbetondruck oder Ankerlast wieder und ermöglicht so eine exakte Steuerung des Betoniervorgangs. Das Webportal liefert detaillierte Informationen und eine umfassende Dokumentation.