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Bernard Gruppe: Elektromobilitätskonzept für deutsche Stadt
Gerold Rechle, Oberbürgermeister von Laupheim. (Bild: Stadt Laupheim)

Das österreichische Ingenieurbüro Bernard Gruppe hat ein Elektromobilitätskonzept für die deutsche Stadt Laupheim erstellt. Herzstück des Konzeptes sind Empfehlungen für geeignete Standorte zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Neben den konkreten Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität geht es auch um Service- und Beratungsleistungen.

Anfang März 2020 startete das Team der Bernard Gruppe rund um Projektleiter Philipp Hillebrand mit einem Elektromobilitätskonzept für die „Große Kreisstadt“ Laupheim in Baden-Württemberg. Das Konzept und die daraus abgeleiteten Maßnahmenempfehlungen wurden Ende April im Gemeinderat einstimmig befürwortet. Nun ist die Verwaltung an der Reihe, die Vorschläge zu prüfen und umzusetzen. Ziele sind die Erhöhung des Anteils der in Laupheim angemeldeten Fahrzeuge mit Elektro- bzw. Hybridantrieb und die Verbesserung von Lebens- und Aufenthaltsqualität vor Ort durch eine Verminderung der verkehrsbedingten Lärm- und Schadstoffemissionen.

Aufbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur
Das Herzstück des Konzeptes sind Empfehlungen für geeignete Standorte zum Aufbau einer am Bedarf orientierten Infrastruktur zum Laden der Akkus von Elektroautos. An welchen Orten in Laupheim sind Ladestationen sinnvoll? Wo in Laupheim finden Erledigungen wie Einkäufe oder Behördengänge statt, in deren Zeitdauer auch ein Elektrofahrzeug geladen werden kann? Wo gibt es bereits Ladesäulen? „Weitere Schwerpunkte waren die Beratung zur Elektrifizierung und Optimierung des städtischen Fuhrparks sowie Empfehlungen für begleitende Servicemaßnahmen, wie etwa die Einführung eines E-Carsharing-Angebots in Laupheim oder Beratungsleistungen für interessierte Unternehmen und Privatpersonen. Es ging also nicht nur um harte, sondern auch um flankierende weiche Maßnahmen, um eine möglichst allumfassende Förderung der Elektromobilität zu erreichen“, erläutert Hillebrand.

Elektromobilität im ländlichen Raum
Aus Sicht des Projektleiters sind die Bedingungen zur Nutzung von Elektrofahrzeugen nicht nur in Großstädten und Metropolen, sondern auch in Klein- und Mittelstädten sowie im ländlichen Raum vorhanden. Darüber hinaus dürfen E-Bikes und Pedelecs sowie E-Lastenfahrräder nicht zu kurz kommen, weshalb Empfehlungen für sie im Konzept ebenfalls Beachtung finden. Der ländliche Raum sollte in diesem Bereich nicht noch weiter gegenüber den großen Städten zurückfallen“, betont Hillebrand. „Es gilt, allen, die viel unterwegs sind, den Umstieg auf Elektroautos schmackhaft zu machen und ihnen die Reichweitenangst zu nehmen. Denn auch außerhalb der Ballungsräume gibt es ausreichend Lademöglichkeiten für Elektroautos, wenn größere Distanzen zurückgelegt werden müssen.“

Die Elektrifizierung sieht Hillebrand aber nur als einen Teil der Lösung hinsichtlich Umwelt- und Klimaschutz im Verkehrsbereich: „Andere Maßnahmen wie der Umstieg auf umweltfreundliche Alternativen zum privaten Auto wie Bus, Bahn, Fahrrad oder die Optimierung von Fuhrparks sind ebenso wichtig. Der Ansatz für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität muss ganzheitlich und im System betrachtet werden. Das bedeutet, dass die verschiedenen Maßnahmen ineinandergreifen und Synergien entwickeln müssen.“

„Viele fachkundige Fragen und engagierte Wortmeldungen“
Nach Abschluss der inhaltlichen Arbeiten liegt es an der Stadt Laupheim, die nächsten Schritte in Richtung der organisatorischen, baulichen und technischen Umsetzung einzuleiten. „Unser Konzept umfasst knapp 170 Seiten. Der Gemeinderat hat sich sehr engagiert mit dem Thema beschäftigt und das Konzept konstruktiv diskutiert. Es gab viele fachkundige Fragen und Wortmeldungen. Politik und Verwaltung ziehen aus unserer Sicht an einem Strang und wollen das Thema voranbringen. Wir sind überzeugt, dass die Stadt engagiert die Empfehlungen aus dem Elektromobilitätskonzept diskutieren und die Elektromobilität in Laupheim voranbringen wird“, so Hillebrand.

Projekte im Bereich der Mobilität
Die Bernard Gruppe bearbeitet in Deutschland im Bereich der Mobilität unter anderem ein Verkehrskonzept zur NOx-Reduktion im Stadtgebiet für die Modellstadt Herrenberg, Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsabläufe im städtischen Straßennetz, z. B. in Wangen bzw. Füssen und Schwangau, Planungsleistungen zum Aufbau eines digitalen Mobilitätsportals für die Stadt Limburg an der Lahn oder die Neuorganisation der Lichtsignalanlagen in Leonberg im Rahmen der Regionalen Mobilitätsplattform (RMP).

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