Es hat sich so viel getan, in den letzten Jahren auch in Österreich. Auf der Straße ist die Elektromobilität keine exotische Spinnerei mehr und die Netzbetreiber und Transporteure der heimischen Gaswirtschaft fordern lautstark Rahmenbedingungen für einen Wandel der Energiesysteme auch im Wärmebereich ein – sie wünschen Regeln, wie es sie bereits für den Stromsektor (zu einem großen Teil) gibt, um den Ausbau der Erneuerbaren ermöglichen und die gesetzten politischen Ziele zumindest in Zukunft einmal erreichen zu können. Lesen Sie darüber ab Seite 12 in der Septemberausgabe des Energie Report.


Der Umbau unserer Wirtschaft hat begonnen und nimmt mit jedem Jahr mehr an Fahrt auf. Ich erinnere mich an eine Aussage bei einer Fachtagung der ­E-Control eines Vortragenden im Vorjahr: »Ziele, die in der Politik für die Energiewende gesetzt werden, werden Jahr für Jahr strenger gefasst. Man braucht nicht zu glauben, dass es bei einer aktuellen Zielsetzung bleiben wird.« Die ambitionierten Pläne und Programme überholen sich quasi selbst von links und rechts – und das bei einer ohnehin schon steigenden Geschwindigkeit.

Aber eines ist klar: Trotz der Dynamik und auch Euphorie, die jetzt am Markt zu spüren ist, gilt immer noch der Sektor Industrie als die große Baustelle einer klimaneutralen Zukunft. Während die Haushalte in möglicherweise wenigen Jahren bereits vollständig auf einen erneuerbaren Energieverbrauch umgestellt sein werden, schaut es gerade bei der energieintensiven Industrie noch düster aus. Und der Wendepunkt im Verkehr wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Wir stehen erst am Anfang unserer Anstrengungen, die unterschiedlichste Technologien und alle Marktteilnehmer*innen inkludieren müssen.

Wir gehen auch in der vorliegenden Ausgabe darauf ein, wie Sektoren wie Gebäude, Städte, Gasnetze, lokale Erzeugung und auch Automatisierung und IT zu einer hoffentlich sauberen Zukunft beitragen. Ich glaube nur eines nicht: dass wir weniger Energie verbrauchen werden. Allen Effizienzbestrebungen zum Trotz steigt der Bedarf weiterhin. Erstmals in der jüngeren Geschichte der Menschheit steigen aber auch die Anstrengungen weltweit, den Energiehunger nicht ungebremst aufs Klima zu lassen.