Eine Revision der ISO 45001 ist aktuell in Arbeit, die Publikation der neuen Version ist für März 2027 geplant. Diese Überarbeitung soll bestehende Anforderungen präzisieren und neue Entwicklungen im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes berücksichtigen.
Die ISO 45001 (Link) ist ein international anerkannter Standard für ein effektives Sicherheits- und Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz. Sie hilft Unternehmen, Risiken systematisch zu minimieren, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und die Produktivität zu steigern. Neben der bestehenden Norm sind derzeit Überarbeitungen und Ergänzungen in Arbeit, die ab 2027 neue Anforderungen und Leitlinien bringen. Ziel ist die Präzisierung bestehender Anforderungen und die Berücksichtigung neuer Entwicklungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Vorteile der ISO 45001- Systematische Risikominimierung
Identifikation von Gefahren, Bewertung von Risiken und gezielte Reduzierung zur Erhöhung der Sicherheit und Vermeidung von Unfällen. - Gesetzliche Konformität
Erleichterung der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und Minimierung von Haftungsrisiken durch ein strukturiertes Managementsystem. - Geringere Ausfallzeiten & höhere Produktivität
Weniger Arbeitsunfälle und Erkrankungen führen zu weniger Fehlzeiten und einer effizienteren Arbeitsweise. - Bessere Unternehmenskultur & höhere Mitarbeiterzufriedenheit
Ein sicherer Arbeitsplatz steigert das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeitenden – ein wichtiger Faktor für langfristigen Unternehmenserfolg. - Wettbewerbsvorteil & Reputation
Eine ISO 45001-Zertifizierung signalisiert Verantwortung und Professionalität und stärkt das Vertrauen von Kund*innen, Partner*innen und Investor*innen.
Zusätzlich zur Überarbeitung der ISO 45001 sind unter anderem zwei neue Leitlinien in Entwicklung:
ISO 45007: Fokus auf KlimarisikenDie ISO 45007 ergänzt die ISO 45001 als nicht zertifizierbare Richtlinie und befasst sich umfassend mit den Risiken des Klimawandels sowie deren direkten und indirekten Auswirkungen. Dazu gehören:
- Berücksichtigung von Risiken durch Klimaschutzmaßnahmen (z. B. Kaskadenrisiken)
- Management von Veränderungen unter Einbeziehung der Beschäftigten
- Integration von Themen wie Risikobewertung, Business Continuity, Lieferkettenmanagement und Whistleblowing
- Berücksichtigung des neuen Begriffs "wrongdoing" (Betrug, Verstöße, Menschenrechtsverletzungen)
Der Letztentwurf ist derzeit in Arbeit und wird voraussichtlich in den kommenden Monaten finalisiert.
ISO 45009: Governance & Führung im ArbeitsschutzDie ISO 45009 konzentriert sich auf die Rolle der Unternehmensführung im Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement und präzisiert die Anforderungen an die oberste Leitung (gemäß Abschnitt 5.0 der ISO 45001).
Wichtige Schwerpunkte sind:
- Stärkere Verantwortung des Top-Managements
- Klare Unterscheidung zwischen verschiedenen Führungsebenen
- Integration von Wellbeing-Aspekten in den Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Effektive Steuerung und systematische Verbesserung des SGA-Managements
Obwohl die Notwendigkeit dieser Norm noch diskutiert wird, zeigt sich bereits ihr Potenzial zur Unterstützung von Führungskräften bei der Umsetzung der ISO 45001.
Die ISO 45001 bildet eine solide Grundlage für ein wirksames Sicherheits- und Gesundheitsmanagement. Zusammen mit ihren Richtlinien schafft die Norm systematisch sichere Arbeitsbedingungen, reduziert Risiken und unterstützt Unternehmen nachhaltig in ihrer Leistungsfähigkeit. Organisationen sollten die Entwicklungen weiter beobachten und bestehende Leitlinien nutzen.