Auf Einladung der Bundesinnung Bau fand im Parlament ein Runder Tisch mit Wohnbauexperten und Parteienvertretern zum Thema »Leistbarkeit des barrierefreien Bauens« statt.
Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel nutzte die Möglichkeit, um auf eine GfK-Studie zu verweisen, wonach jeder Zweite der Generation 40+ bei Bedarf zu Hause gepflegt werden möchte. Derzeit seien allerdings nur 4 % der Häuser bzw. Wohnungen komplett barrierefrei, 63 % sind nicht und 24 % nur teilweise barrierefrei. Dabei würden auch volkswirtschaftliche Vergleichsrechnungen für die Pflege in der eigenen Wohnung sprechen.
Frömmel begrüßte das vorliegende Konzept, den »Sanierungsscheck« für die thermische Sanierung mit einer Förderung für seniorengerechte Adaptierung zu kombinieren als einen ersten Schritt. Auf Dauer sollte jedoch neben den bestehenden Länderförderungen eine eigenständige Förderschiene auf Bundesebene eingerichtet werden. Dafür gab es von allen Abgeordneten Unterstützung, es wurde in diesem Zusammenhang aber auch auf die Rolle der Länder verwiesen. Die Förderpolitik des Bundes und der Länder müsse insgesamt mit dem Ziel der Transparenz und Vereinfachung konsequent abgestimmt und optimiert werden. Dazu gehöre als organisatorische Begleitmaßnahme auch die längst fällige Harmonisierung und Deregulierung der Bauordnungen sowie eine Anpassung des Miet- und Wohnrechts, die auch in Mehrparteienhäusern notwendige und sinnvolle Sanierungen erleichtert.
Einhellig plädierten sowohl Experten als auch die Parteienvertreter für mehr Entschlossenheit im Förderwesen und für neue Wege bei der Finanzierung. So sollten Anreize geschaffen werden, damit niedrig verzinste Bankeinlagen für das barrierefreie Adaptieren mobilisiert und für die Erbengeneration steuerliche Anreize für Investitionen im Haus oder in der Wohnung der Eltern bzw. Familienangehörigen geschaffen werden.