Donnerstag, April 25, 2024

Soluto erweiterte unlängst das Management Team. Der neue Business Development Manager Robert Bermoser zählt mit 35 Jahren einschlägiger Erfahrung längst zu den alten Hasen der heimischen Baubranche. Elementar sind für ihn vor allem die Bedürfnisse und die Weiterbildung der Mitarbeiter*innen - sie erst machen den entscheidenden Unterschied, wie er im Gespräch erzählt.

1966 in Salzburg geboren, studierte Robert Bermoser Wirtschaftsingenieurwesen und war lange Jahre in verschiedensten Managementpositionen tätig. Zuletzt war er über 11 Jahre CEO der Polygon Austria Service GmbH. Die Funktion des Business Development Managers trat Bermoser mit 1. September bei Soluto an. Zum internen Branchen-Talk trat er  nach zwei Monaten in der neuen Position an. 

Disclaimer: Das Interview wurde nicht von unserem Redaktionsteam geführt, sondern stammt aus der Firmenkommunikation.

Sie blicken auf 35 Jahre Erfahrung in der heimischen Baubranche zurück. In den vergangenen elf Jahren als Geschäftsführer der Polygon Austria Service. Was sind für Sie die größten und umfassendsten Veränderungen und Errungenschaften der Branche in dieser langen Zeit?

Robert Bermoser: Für die Baubranche in Österreich würde ich generell meinen, dass das Personalrecruiting und die Mitarbeiterbindung sowie der damit verbundene Fokus auf ein nachhaltiges Employer Branding die gravierendsten Veränderungen im unternehmerischen Mindset erfahren haben. Nur mit technologischem Vorsprung kann man heutzutage weder im Bauhaupt- noch im Baunebengewerbe am Markt reüssieren. Als ich Mitte der 1980-iger Jahre meine ersten beruflichen Erfahrungen in der Baubranche machen durfte, war die Shareholder-Value-Ideologie der dominierende Ansatz der Unternehmen. Die Interessen der Stakeholder, also auch Mitarbeiterbedürfnisse, haben damals - wenn überhaupt - nur eine periphere Rolle gespielt.

Seit kurzem bekleiden Sie die Funktion des Business Development Managers bei dem Sanierungsexperten Soluto. Wie werden Sie in Ihrem Bereich die weitere Entwicklung des Franchisesystems gestalten?

Bermoser: Auch ein - bereits erfolgreich etabliertes - Franchisesystem ist ein sehr dynamisches Gebilde, welches sich infolge von neuen bzw. veränderten Marktbedingungen immer wieder anpassen und weiterentwickeln muss. Für mich gilt es in diesem Zusammenhang die entsprechenden Entwicklungen bzw. Trends am Markt rechtzeitig zu erkennen und unsere bestehenden Geschäftsfelder dahingehend zu adaptieren sowie auch allenfalls neue Sekundärgeschäftsfelder in das System einzubringen. Insbesondere unser systembedingtes, überproportionales Unternehmenswachstum, aber auch die Spannweite des Begriffs "Full-Service-Provider" werden hier den notwendigen Taktschlag vorgeben.

Baubranche und Franchisesystem - ein Erfolgsmodell?

Bermoser: Definitiv. Soluto hat es ja hinlänglich bewiesen, dass man mit einem ausgereiften System in den vergangenen fünf Jahren ein rasantes, organisches Wachstum hin zu einem überregionalen Gebäude-Schadensanierer erzielen konnte; und da sprechen wir derzeit nur von der österreichischen Landkarte. Ob ein Franchisesystem erfolgreich sein kann oder nicht, hängt meiner Meinung nach nicht wirklich von der Branche, sondern vielmehr vom Reifegrad des jeweiligen Systems ab. Mit unserem System-Founder Martin Zagler haben wir bei Soluto natürlich eine Person an Bord, welche die Erfolgsfaktoren von Franchising zutiefst verinnerlicht, wie auch höchst professionell umgesetzt hat und weiterhin umsetzt. So gesehen, liegt es auf der Hand, dass unsere Entwicklungsreise eigentlich erst so richtig begonnen hat.

Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung der Baubranche, da Teuerung, Lieferengpässe und fehlende Fachkräfte etc. die gesamte Branche vor große Herausforderungen stellen?

Bermoser: Auch bei Soluto sind wir dazu gezwungen, die - teilweise massiven - Preiserhöhungen beim Material an die Kunden weiterzugeben und verlängerte Lieferzeiten bzw. Materialknappheit verlangen unseren Mitarbeiter:innen im Bereich der Disposition und Logistik natürlich einiges ab. Der eigentliche Flaschenhals in unseren Geschäftsfeldern sind jedoch die Personalressourcen. Und hier sind wir bestimmt in der glücklichen Lage, einerseits mit unserer hausinternen SOLUTOacademy, aber auch mit unserem etablierten und gelebten Wertesystem dem wachsenden Fachkräftebedarf sehr gut Rechnung tragen zu können und auch die Mitarbeiter längerfristig an unser Unternehmen zu binden.

Die technischen Entwicklungen haben in den vergangenen Jahren zu einer erheblichen Verbesserung der Leistungen im ganzheitlichen Schadensmanagement geführt. Wohin wird die Reise gehen? Welche weiteren Entwicklungen erwarten Sie?

Bermoser: Natürlich bietet die rasant voranschreitende Digitalisierung auch unserer Branche noch ein breites Spektrum an Optimierungsmöglichkeiten. Einerseits beim Geräteeinsatz (z.B. Remote-Monitoring), aber auch insbesondere bei der Arbeitsdisposition (z.B. Fahrroutenplanung). Die größte Herausforderung stellt derzeit aber sicherlich die Konnektivität bzw. Harmonisierung der ERP-Systeme zwischen den Sanierungsfirmen und den Versicherungen bzw. Gebäudeverwaltungen dar, um auch hier einen zeitgemäßen und effizienten Daten- und Informationsaustausch zu den jeweiligen Schadensfällen zu ermöglichen. Am Ende des Tages werden jedoch immer unsere Mitarbeiter den entscheidenden Unterschied ausmachen, wenn es um den Projekterfolg und die Kundenzufriedenheit geht!

Was wird Soluto dazu beitragen?

Bermoser: Wir bei Soluto haben diese Entwicklungen schon vor geraumer Zeit erkannt und kooperieren bereits sehr eng mit den Versicherungen in Sachen Prozessoptimierung bzw. -digitalisierung. Im Sinne eines effizienteren Kundenservice arbeiten wir derzeit auch gerade mit einer namhaften Gebäudeverwaltung an einem Pilotprojekt zur Transformation des Prozesses der Versicherungsmeldung im Schadensfall.

Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Tätigkeit bei Soluto gesetzt?

Bermoser: Mein Ziel bei Soluto deckt sich - logischerweise - weitestgehend mit jenen der Unternehmensziele. Eines unserer Kernziele ist es, Soluto in den nächsten Jahren in die Pole-Position am österreichischen Markt zu steuern und uns zu einem relevanten Mitbewerber am deutschen Markt zu entwickeln. Als nahe liegendes Ziel steuern wir in Österreich jedenfalls eine Umsatzgröße von rund EUR 50 Mio. an - was einem Marktanteil von ca. 5 Prozent entspricht. Damit wäre SOLUTO Marktführer in Österreich. Wir sind auch sehr darauf bedacht, neben einem "gesunden" Umsatzwachstum immer die Aspekte der Nachhaltigkeit sowie Mitarbeiter- und Kundenorientierung in den Fokus unseres unternehmerischen Handelns zu stellen. Für mich persönlich nimmt auch die Freude und der Spaß an meiner gestalterischen Tätigkeit einen sehr hohen Stellenwert ein.

Soluto wurde im Juni 2022 zum besten Franchise-System Österreichs gekürt. Was folgt als nächstes? Wie wird sich das Unternehmen entwickeln? Sehen Sie eine Expansion ins benachbarte Ausland?

Bermoser: Wie ich schon zuvor erwähnt habe, liegt es aufgrund der Erfolgsgeschichte des Systems in Österreich auf der Hand, dass Soluto die Fühler natürlich bereits über die Grenzen von Österreich hinausstreckt. Und nachdem uns unser Nachbar Deutschland einen Markt in der 10-fachen Größe von Österreich bietet, ist es naheliegend, dass unsere Planungen in diese Richtung bereits konkrete Formen annehmen. Etwas weiter in die Zukunft gedacht, ist natürlich der gesamte mitteleuropäische Raum ein ernsthaftes Thema für unser System.

Aus-, Fort- und Weiterbildung stellen eine wichtige Säule im Personalmanagement dar. Welchen Einfluss werden Sie als Business Development Manager drauf nehmen?

Bermoser: Mit unserer SOLUTOacademy, wie auch unserem Innovations- und Trainingscenter in Tresdorf konnten wir bereits in der Entwicklungsphase des Soluto-Systems zwei entscheidende Erfolgsbausteine implementieren, welche uns ins Sachen Personalentwicklung doch einen spürbaren Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern verschafft haben. Im Bereich Business Development sehe ich neben den vielschichtigen, technologischen Innovationen vor allem die Entwicklung und Implementierung neuer Geschäfts- und Kundenfelder sowie die damit einhergehenden Change-Management Prozesse als erfolgskritischen Faktor für die Zukunft an.

(Titelbild: Robert Bermoser/privat)

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