Dienstag, April 23, 2024

Arbeitskleidung muss funktional, sicher und auch bequem sein. Immer stärker in den Kundenfokus rückt der Nachhaltigkeitsaspekt. Dem begegnen die Hersteller mit Wäsche aus Recyclingmaterial, einem »Green Calculator« oder Innovationen in Herstellung und Logistik.  

Themen wie Hygiene, Arbeitssicherheit und Schutzausrüstung sind durch die Pandemie schlagartig zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kernthemen geworden. Dass die Hersteller von Schutzausrüstung oder Arbeitskleidung für die Baubranche damit von der Krise profitieren können, stimmt dennoch nur zum Teil. »Es waren durchwachsene Jahre«, erklärt Thomas Syring, Fristads Geschäftsführer DACH.

Das Bewusstsein habe sich zwar allgemein erhöht, anderseits gab es auch große Unsicherheit bei den Kunden, wie es wirtschaftlich weitergehe. Eine Folge dieser Entwicklung war, dass Arbeitskleidung länger genutzt wird. »Das war zwar auf den ersten Blick nicht so gut für das Geschäft, hat aber indirekt auch Vorteile, weil wir Workwear herstellen, die hohen Belastungen Stand halten muss, einen sehr guten Tragekomfort mit sich bringt und im Premiummarkt Akzente setzt«, so Syring. Die Langlebigkeit ist neben der Nachhaltigkeit eines der aktuell zentralen Themen der Branche.

Wobei Nachhaltigkeit vielmehr als die Kleidung selbst und ihre Fertigung umfasst. »Dazu gehören alle Prozesse rund um die Textilien wie Lieferketten, der CO2-Fußabdruck oder Wasser- und Energieverbrauch bei den Vorprodukten«, erklärt Mewa-Geschäftsführer Bernd Feketeföldi. Es gehe darum, ob die Kleidung ressourcenschonend und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde und auch, wie lange sie getragen werden kann. »Je länger die Lebenszyklen einer Kleidung oder je größer die Möglichkeit ihrer Zweit- oder Drittverwendung, umso nachhaltiger«, schließt Feketeföldi den Kreis zur Langlebigkeit. 

Megatrend Nachhaltigkeit

Seit letztem Jahr hat Mewa die Kollektion »Peak« im Programm, die Innovation und Nachhaltigkeit miteinander verbinden soll. Die dabei verwendeten Polyestergarne sind ausschließlich aus recycelten PET-Wasserflaschen hergestellt. Insgesamt beträgt der Anteil der ressourcenschonenden, nachhaltigen Materialien bei Mewa Peak rund 75 Prozent. »Das Ganze wird mit Technologie zur Thermoregulierung, wie man sie von Sportkleidung kennt, kombiniert. So behält die Hautoberfläche konstant ihre Temperatur«, erklärt Feketeföldi.

Berufsbekleidung aus recyceltem Polyester bietet auch Engelbert Strauss an. In Kombination mit Baumwolle entsteht ein äußerst strapazierfähiges Mischgewebe für anspruchsvolle Textilien. Die Produkte bestehen aus 65 Prozent recyceltem Polyester und 35 Prozent Baumwolle. Cargohosen, Bundhosen sowie Shorts für Damen, Herren und Kinder werden aus diesem Material hergestellt und sind mit dem Label Re/Wear TC von Engelbert Strauss gekennzeichnet.

Auch bei Fristads steht das Thema Nachhaltigkeit hoch im Kurs. »Unseren Kunden ist es sehr wichtig, dass sie mit einem nachhaltigen Unternehmen zusammenarbeiten, das auf die Umweltauswirkungen achtet«, sagt Syring. Deshalb hat Fristads den »Green Calculator« zur Berechnung des ökologischen Fußabdrucks von Arbeitskleidung entwickelt. Das digitale Tool berechnet mit realen Daten, welchen Unterschied die Wahl von umweltfreundlicher Arbeitskleidung in Bezug auf die Umweltauswirkungen machen kann. Stolz ist man bei Fristads auch darauf, das laut eigenen Angaben erste Bekleidungsunternehmen zu sein, das die tatsächlichen Auswirkungen seiner Produkte auf Umwelt und Ressourcen in Form einer Umweltdeklaration nach ISO 14025 nachweisen kann. Damit sind alle Kleidungsstücke mit einer sogenannten Umweltproduktdeklaration versehen, die die gesamten Umweltauswirkungen des Kleidungsstücks von der Faser bis zur Auslieferung im Lager offenlegt.

Bei der Mewa-Kollektion »Peak« werden die verwendeten Polyestergarne ausschließlich aus recycelten PET-Wasserflaschen hergestellt.

Bei Mewa will man auch die Lieferwege nachhaltiger gestalten. Deshalb wird aktuell in der Schweiz mit Hyundai der Einsatz eines wasserstoffbetriebenen LKWs getestet. »Der LKW ist im täglichen Einsatz und beliefert die Kunden emissionsfrei«, erklärt Fekete­földi. Zudem wird daran gearbeitet, den Energieverbrauch zu reduzieren und die Effizienz zu erhöhen. Die waschenden Betriebe nutzen die Wärme aus den Wasch- und Trocknungsanlagen für das Aufheizen des Wassers und der Betriebsräume. Durch die thermische Verwertung ausgewaschener Schmutzstoffe, vorwiegend Recyclingöle, können laut Mewa bis zu 80 Prozent des Energiebedarfs für Trockner und Waschstraßen gedeckt werden. Insgesamt werden so jährlich etwa sieben Millionen Liter Heizöl eingespart.


Eine Software für individuelle Unfallprävention

TS Learning des Rieder Sicherheitsspezialisten HSEQ-Pro unterstützt in Form einer Software Unternehmen bei der Umsetzung individueller Konzepte für Unfallprävention und Gesundheitsschutz.

Im Vergleich zu herkömmlichen Sicherheitsanweisungen können mit der TS Learning-Software Schulungsinhalte mehrsprachig und stets auf dem neuesten Stand erstellt werden. »Letztere Eigenschaft ist vor allem für Bauunternehmer von großem Vorteil«, ist Guido Sanders, Geschäftsführer von HSEQ-Pro GmbH, überzeugt. Der lokale Fachkräftemangel nötige Bauunternehmer dazu, immer mehr Fachkräfte aus dem Ausland aufzunehmen, auch wenn dies beträchtliche Sprachbarrieren mit sich bringt. Mit mehrsprachigen Schulungsinhalten kann man sicher sein, dass die Inhalte korrekt aufgenommen wurden.

Zudem können die Schulungsinhalte branchengerecht gestaltet werden, sodass nur relevante Informationen vermittelt werden. »Denn was nutzt einem Baumeister die Information über ›korrektes Sitzen am Bürotisch‹«, so Sanders. Zudem können die Sicherheitsunterweisungen asynchron und ortsunabhängig abgehalten werden: Eine neue Arbeitskraft kann die Schulung also vor Ort absolvieren, ohne dass man aufwendige Kurse organisieren und koordinieren muss.

Die Software erlaubt ebenso, Wissensüberprüfungen und Schulungsnachweise zu generieren. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind hinsichtlich der gesetzlichen Vorschriften gleichermaßen abgesichert, können Informationen dokumentiert und nachvollziehbar an Mitarbeiter*innen zustellen. 


Neues Exoskelett für komfortable Überkopfarbeit

Mit Ottobock Shoulder hat Otto Bock eine natürliche Erweiterung des Körpers für anstrengende Überschulter-Tätigkeiten entwickelt. Das Ottobock Shoulder wird eng am Körper getragen, ähnlich wie ein Rucksack, und ermöglicht volle Bewegungsfreiheit. Es benötigt keine externe Energiezufuhr und funktioniert rein mechanisch. Neue vereinfachte Einstellungsmöglichkeiten machen das Anlegen des Exoskeletts in weniger als 20 Sekunden möglich. Für Ottobock Shoulder ist ein umfangreiches Zubehörangebot erhältlich, darunter eine integrierbare Nackenstütze zur Entlastung der Halswirbelsäule oder das Shoulder Jacket speziell für Schweißarbeiten.

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