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Wie Vehemenz in der Klimadiskussion zu Destabilisierung und Verunsicherung führen kann
Dr. Andreas Pfeiler, Geschäftsführer Fachverband Steine-Keramik: »Wer, wenn nicht die Wirtschaft, wird im Transformationsprozess voranschreiten?«

Die Ereignisse der letzten Wochen lassen wohl auch den letzten Zweifler erkennen, dass sich unser Klima ändert.
Fest steht allerdings, dass wir unabhängig von der Verschuldensfrage aktiv werden müssen - frei nach dem Motto »alle Potenziale« sind zu heben und im eigenen Wirkungskreis die Hausaufgaben zu erledigen. 
Ein Gastkommentar von Dr. Andreas Pfeiler.

Während man im persönlichen Bereich schon kleine Maßnahmen setzen kann, die sich auch sofort umsetzen lassen, ist dies in einem Wirtschaftsbetrieb nicht mehr ganz so trivial.

Viele Prozesse lassen sich schlichtweg nicht von heute auf morgen abändern, schon gar nicht, wenn dahinter Investitionen stehen, die auch finanziert werden müssen. Insofern ist der Wirtschaft, aber auch der Gesellschaft, Zeit einzuräumen, um die geforderte Transformation zu bewerkstelligen und sich auf neue Gegebenheiten einzustellen.

Echte Konzepte sind gefragt 

Klimapolitische Forderungen sind wichtig, müssen sich aber auch dem gesellschaftlichen Tempo anpassen und müssen vor allem eines: mit Maßnahmen und Konzepten hinterlegt sein!

Platte Forderungen nach dem sofortigen Stopp des Einfamilienhauses, des Ausbaus von Straßen-Infrastruktur oder dem Verbot von Autos in der Stadt gleichen mehr einem willkürlichen Aktionismus als einer ernsthaften Zielsetzung.

Es wirkt derzeit beinahe so, dass man wöchentlich sprichwörtlich »eine andere Sau durchs Dorf treiben« muss, um klimapolitischen Beifall zu ernten.

Leider ist damit aber niemandem geholfen, denn nur mit begleitenden Maßnahmen und Konzepten werden wir den Großteil der Bevölkerung in die klimapolitisch richtige Richtung mitnehmen können. Dafür braucht es aber auch Sicherheit für das Individuum, die sich letztendlich um den eigenen Arbeitsplatz, Familie und den persönlichen Wohlstand dreht.

Verbote verunsichern lediglich den Markt 

Klageandrohungen hingegen, wie unlängst jene der Deutschen Umwelthilfe gegen die deutsche Automobilindustrie, haben scheinbar eher die Destabilisierung der gesellschaftlichen Strukturen im Fokus als das eigentliche Ziel Klimaschutz.

Denn wer, wenn nicht die Wirtschaft, wird im Transformationsprozess voranschreiten und diesen vorfinanzieren?
Mit Verboten, Klagen und anderen Störfeuern wird das aber nicht funktionieren.

Es verunsichert lediglich den Markt und hemmt den Umwandlungsprozess, kostet Arbeitsplätze und destabilisiert ein System, dem Europa viel Wohlstand zu verdanken hat.

Im Kampf gegen den Klimawandel können nur jene vorangehen, die auf stabile Strukturen bauen können. Die heimischen Unternehmen werden ihre Chancen ergreifen, man muss ihnen diese aber auch geben.

Verpasst man diese, werden die gesellschaftlichen Gräben nur größer und das eigentliche Ziel rückt in weite Ferne. Die Optimierung in eine Richtung, ohne Rücksicht auf Verluste, hat noch niemandem geholfen.

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