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Die IT-Werkzeuge der Architekt*innen

Die alljährliche Umfrage des Bau & Immobilien Reports zeigt, welche CAD- und AVA-Programme in den heimischen Architekturbüros tatsächlich zum Einsatz kommen. Auch wenn an der Spitze alles beim Alten ist, war das Rennen in diesem Jahr äußerst knapp.

Ebenfalls unverändert ist die Skepsis vieler Architekturbüros gegenüber BIM. Zwar arbeitet fast jedes zweite Büro bereits mit BIM, eine »sehr große« oder »eher große« Rolle spielt BIM aber bei weniger als einem Drittel.

Die jährliche Report-Umfrage hat heuer sowohl bei den CAD- als auch den AVA-Programmen ein äußerst enges Rennen gebracht. Von den 147 in diesem Jahr mittels Onlinefragebogen und Telefoninterviews befragten Architekturbüros setzen bei der Planungssoftware 21,9 Prozent auf ArchiCAD, dicht gefolgt von AutoCAD mit 21,1 Prozent und Revit mit 19,5 Prozent.



Ähnlich umkämpft ist in diesem Jahr auch das Ranking der beliebtesten Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware. Nur knapp sichert sich Seriensieger Auer Success mit 17,9 Prozent den ersten Platz vor Orca mit 17,1 Prozent. Dahinter folgen ABK AVA mit 14,9 Prozent und ArchiAVA mit 11,2 Prozent.

Zufriedene Kund*innen

Unverändert hoch ist die Zufriedenheit der User mit den am häufigsten verwendeten Programmen, was sich zumindest bei der AVA-Software auch in einer extrem niedrigen Wechselbereitschaft von unter drei Prozent niederschlägt. Zwar ist auch die Zufriedenheit mit der verwendeten CAD-Software sehr hoch, allerdings können sich hier fast acht Prozent einen Wechsel vorstellen. Wenn gewechselt wird, dann in erste Linie zu einer BIM-fähigen Software.

Die Zufriedenheit mit den verwendeten CAD-Programmen ist sehr groß, dennoch können sich knapp acht Prozent einen Softwarewechsel vorstellen.

Auch den verwendeten AVA-Programmen stellen die Architekt*innen ein sehr gutes Zeugnis aus. Mit 2,7 % ist die Wechselbereitschaft entsprechend gering.

BIM stagniert

BIM treibt nach wie vor einen regelrechten Keil in die heimische Architekturwelt. In nicht einmal 30 Prozent der Architekturbüros spielt BIM heute eine »sehr große« oder »eher große« Rolle. Bei rund 20 Prozent spielt BIM eine »eher kleine« und bei mehr als der Hälfte »gar keine« Rolle. Nicht viel anders gestaltet sich in diesem Jahr der Blick in die Zukunft. Glaubten im letzten Jahr noch rund 50 Prozent, dass BIM in ihrer beruflichen Zukunft eine »sehr große« oder »große« Rolle spielen wird, ist diese Zahl heuer auf knapp über 40 Prozent geschrumpft.

Ernüchternd. Für mehr als die Hälfte der 147 befragten Architekturbüros spielt BIM nach wie vor absolut keine Rolle. 

Verhaltener Ausblick. Etwas mehr als 60 % der befragten Büros glauben, dass BIM auch in Zukunft nur eine kleine oder eher keine Rolle spielen wird.

Rund 60 Prozent der Architekturbüros glauben, dass BIM auch in Zukunft nur eine »eher kleine« oder »gar keine« Rolle spielen wird. Auch die Zahl der Architekturbüros, die ganz konkret in den nächsten drei Jahren die Einführung von BIM planen oder bereits mit BIM arbeiten, ist von knapp 69 Prozent auf 57 Prozent gesunken. Das entspricht ziemlich genau den Ergebnissen der Umfrage vom Herbst 2019. Einer der wenigen Lichtblicke: Fast zwei Drittel gehen davon aus, dass BIM das Bauen in Zukunft besser machen wird; allerdings glaubt auch ein Drittel, dass das nicht der Fall sein wird.

Bereits im Einsatz. Auch wenn BIM für die meisten eine untergeordnete Rolle spielt, arbeitet fast die Hälfte der Büros zumindest fallweise mit BIM.

Verbesserung. Obwohl die Skepsis gegenüber BIM groß ist, glauben zwei Drittel, dass BIM das Potenzial hätte, das Bauen besser zu machen. 

Bekannte Hürden

Die größte Hürde für die Einführung von BIM sehen die Architekturbüros in einer gestützten Umfrage in der »technologischen Komplexität« und dem »finanziellen Aufwand«. Fast ebenso oft wird BIM als »nicht geeignet für den eigenen Betrieb« gesehen, was in der Regel mit der Unternehmens­größe argumentiert wird. Auch fehlendes Personal und Know-how stellen viele Betriebe vor unlösbare Probleme.


Ungestützt empfinden viele Umfrageteilnehmer die Tatsachen, dass noch zu wenig Projektbeteiligte mit BIM arbeiten und es nur in den seltensten Fällen eingefordert wird, als größte Hürden. Auch der »problematische Datenaustausch« und die »fehlenden Schnittstellen« erweisen sich als Bremsklotz für BIM.

Das Schulungs- und Fortbildungsangebot am Markt dürfte hingegen ausreichen. Etwas mehr als 70 Prozent sind mit den angebotenen Kursen und Seminaren zufrieden. Inhaltlich würden sich viele aber etwas mehr Praxisnähe wünschen.


Hintergrund

Für die vorliegenden Ergebnisse hat der Bau & Immobilien Report 147 Architekt*innen mittels Online-Fragebogen und Telefoninterviews befragt.

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