Nun haben wir es schwarz auf weiß, wieder einmal ist ein Bildungsprojekt gescheitert. Nun eigentlich ist es ja nur ein Teil der Bildung. Die NMS, die Neue Mittelschule, gedacht als das große Reformprojekt im Schulwesen, erfüllt die Erwartungen nicht. Es zeigt sich, vor allem medial verbreitet, dass es wie so oft zu einer Verurteilung einer Maßnahme kommt, ohne die Gesamtheit zu betrachten. Wenn mich mein mathematisches Grundwissen nicht täuscht, so wurde die NMS 2012 eingeführt und bereits nach zwei Jahren auf ihren Wert hin evaluiert. Dies angeblich nach wissenschaftlichen Kriterien. Dies mag schon stimmen.
Es gibt aber zwei wesentliche Kriterien, die eine seriöse Beurteilung nicht wirklich zulassen. Einerseits ist der Zeitraum der Systemevaluierung einfach zu kurz. In den vergangenen Schuljahren kann man eben nur kurzfristige Effekte überprüfen. Wo bleibt die Nachhaltigkeit der getroffenen Maßnahmen? Diese kann man erst nach Abschluss einer gesamten Ausbildungsperiode realistisch einschätzen. Und auch dann erst, wenn man die Ergebnisse dieses Ausbildungsschrittes in der Folge im weiteren Ausbildungsweg oder der Berufslaufbahn überprüft.